Ernst Theodor Amadeus Hoffmann
1776 - 1822
Haimatochare
1819
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7.Brougthon an Menzies.
Du frägst noch, wodurch du mich beleidigt? In der That, diese Unbefangenheit steht dem wohl an, der gegen Freundschaft, nein, gegen die allgemeinen Rechte, wie sie in der bürgerlichen Verfassung bestehen, frevelte auf empörende Art! Du willst mich nicht verstehen? Nun, so rufe ich dir denn, [200] daß es höre die Welt, und sich entsetze über deine Unthat, ja, so rufe ich dir denn den Namen ins Ohr, der deinen Frevel ausspricht: – Haimatochare! – Ja, Haimatochare hast du die genannt, die du mir geraubt, die du verborgen hältst vor aller Welt, die mein war, ja, die ich mit süßem Stolz mein nennen wollte in ewig fortdauernden Annalen! Aber nein, noch will ich nicht verzweifeln an deiner Tugend, noch will ich glauben, daß dein treues Herz die unglückliche Leidenschaft besiegen wird, die dich fortriß im jähen Taumel. Menzies, gieb mir Haimatochare heraus, und ich drücke dich als meinen treuesten Freund, als meinen Herzensbruder an meine Brust! Vergessen ist dann aller Schmerz der Wunde, die du mir schlugst durch deine – unbesonnene That. Ja, nur unbesonnen, nicht treulos, nicht frevelhaft will ich Haimatochare's Raub nennen. Gieb mir Haimatochare heraus! |