Friedrich Hölderlin
1770 - 1843
Gedichtein chronologischer Folge
1803
Textgrundlage:Taschenbuch für das Jahr 1805.Der Liebe und Freundschaft gewidmet,Frankfurt a. M.: Wilmans, S. 85Faksimile: Institut für TextkritikKarl Eibl: Der Blick hinter den Spiegel. (zu Hölderlins «Hälfte des Lebens»)
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7.Hälfte des Lebens.―――――――
Mit gelben Birnen hängetUnd voll mit wilden RosenDas Land in den See,Ihr holden Schwäne,Und trunken von KüssenTunkt ihr das HauptIns heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm' ich, wennEs Winter ist, die Blumen, und woDen Sonnenschein,Und Schatten der Erde?Die Mauern stehnSprachlos und kalt, im WindeKlirren die Fahnen. |