Friedrich Hölderlin
1770 - 1843
Gedichtein chronologischer Folge
1801
Textgrundlage:Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke, Bd. 1, Gedichte vor 1800Hrsg. von Friedrich Beißner, Stuttgart: Cotta, 1946
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Lebenslauf
Größers wolltest auch du, aber die Liebe zwingtAll uns nieder, das Laid beuget gewaltiger,Doch es kehret umsonst nichtUnser Bogen, woher er kommt.
Aufwärts oder hinab! herrschet in heil'ger Nacht,Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt,Herrscht im schiefesten OrkusNicht ein Grades, ein Recht noch auch?
Diß erfuhr ich. Denn nie, sterblichen Meistern gleich,Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden,Daß ich wüßte, mit VorsichtMich des ebenen Pfads geführt.
Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern',Und verstehe die Freiheit,Aufzubrechen, wohin er will. |