BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Emma Herwegh

1817 - 1904

 

Die Autorin

 

Emma Charlotte Herwegh, geb. Emma Siegmund, wurde am 10. Mai 1817 in Berlin als Tochter des jüdischen Seidenhändlers und Hoflieferanten Johann Gottfried Siegmund geboren. Sie wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf und genoß eine ausgezeichnete Bildung. Sie sprach mehrere Fremdsprachen: Französisch, Polnisch, Italienisch, komponierte, zeichnete, übersetzte, spielte Theater und schrieb Gedichte. Trotz ihres liberalen, offenen Elternhauses langweilte sie das konventionelle Leben einer Bürgerstochter. Zunehmend interessierte sie sich für die europäischen Freiheits­bewegungen: die Juli-Revolution von 1830 in Frankreich, das Hambacher Fest und den polnischen Novemberaufstand von 1830/31. Am 6. November 1842 traf sie zum erstenmal mit Georg Herwegh zusammen, der ein Jahr zuvor seinen ersten, sehr erfolgreichen Gedichtband «Gedichte eines Lebendigen» veröffentlicht hatte. Schon am 13. November waren sie verlobt und am 8. März 1843 wurde - nach Herweghs Ausweisung aus Deutschland - in der Schweiz geheiratet. Ab September 1843 lebten die beiden im Exil in Paris. Als im März 1848 in Deutschland die Revolution ausbrach, gründeten sie dort die Deutsche Demokratische Legion. Diese marschierte im April 1848 in Richtung Deutschland, um Heckers badischen Aufstand zu unterstützen. Mehrfach reiste Emma von Straßburg als Abgesandte incognito zu Hecker, um über den Einsatz der Legion zu verhandeln. Am 24. April machte sich die Legion auf den Weg nach Baden, wurde aber bereits drei Tage später von Regierungstruppen vernichtend geschlagen. Nur unter Lebensgefahr gelang Emma und Georg die Flucht in die Schweiz. Nach der Amnestie aller politisch Verbannter 1866 zogen die Herweghs nach Baden-Baden. Dort starb Georg Herwegh 1875. Nach seinem Tod ließ sich Emma wieder in Paris nieder. Am 24. März 1904 starb sie dort im Alter von 87 Jahren und wurde an der Seite ihres Mannes «in freier republikanischer Erde» im schweizerischen Liestal beerdigt.

 

 

 

Das Werk

 

Zur Geschichte der deutschen demokratischen Legion. Von einer Hochverrätherin (1849)

Brautbriefe (1906)    >>> Internet Archive

 

 

Sekundäres

 

Emmas Steckbrief (1848)

Emma Herwegh (Wikipedia)

Quellen, Kolophon