Jacob Grimm
1785 - 1863
Der Autor
Jacob Ludwig Karl Grimm, Jurist und Philologe, wird am 4. Januar 1785 in Hanau geboren. Er gilt als der Begründer der deutschen Philologie und Altertumswissenschaft. Sein Leben und Werk ist eng mit dem des jüngeren Bruders Wilhelm verbunden. Der Vater stirbt früh, 1796. Nach dem Schulbesuch in Kassel studiert er ab 1802 in Marburg Rechtswissenschaften bei Friedrich Carl von Savigny, dem Begründer der Historischen Rechtsschule. Dieser weckt sein Interesse an Literatur und Geschichte und führt ihn in den Kreis der Romantiker ein. 1805 bricht er sein Studium ab, um Savigny in Paris bei dessen historischen Forschungsarbeiten zu unterstützen. 1806 kehrt er nach Kassel zurück und tritt dort eine Stelle als Verwaltungsbeamter an. Hier beginnt er zusammen mit seinem Bruder Märchen und Sagen zu sammeln. Beide sind auch anonyme Mitarbeiter an Arnims und Brentanos Liedersammlung «Des Knaben Wunderhorn». 1808 stirbt seine Mutter und als Ältester von sechs Geschwistern ist er nun für die Familie verantwortlich. Nach dem Einmarsch Napoleons in Kassel wird er Bibliothekar auf Schloß Wilhelmshöhe. 1811 erscheint seine Arbeit «Über den altdeutschen Meistergesang» und 1812 gibt er zusammen mit seinem Bruder Wilhelm den ersten Band der «Kinder- und Hausmärchen» heraus. 1813 wird er Sekretär des kurhessischen Gesandten. In dieser Funktion reist er 1814 nach Paris, um die Rückführung der von Napoleon konfiszierten hessischen Kulturgüter vorzubereiten, und nimmt anschließend am Wiener Kongreß teil. 1815 ist er wieder in Paris, diesmal im Auftrag Preussens. Im gleichen Jahr erscheint der zweite Band der «Kinder- und Hausmärchen» und dann in rascher Folge die «Deutschen Sagen» und der erste Teil der «Deutschen Grammatik». 1830 wird er als Professor für deutsche Sprache und Literatur nach Göttingen berufen. 1837 hebt der neue König von Hannover die liberale Landesverfassung auf. Dagegen protestieren sieben Göttinger Professoren - die Göttinger Sieben - darunter Jacob und Wilhelm Grimm. Beide werden vom Dienst suspendiert und Jacob außerdem des Landes verwiesen. Er kehrt nach Kassel zurück, wo er als Privatgelehrter tätig ist. Die Brüder beginnen die Arbeit am Deutschen Wörterbuch und werden 1840 auf Betreiben Bettina von Arnims und Alexander von Humboldts an die Preußische Akademie der Wissenschaften nach Berlin berufen. In der Frankfurter Paulskirche nimmt Jacob 1848 auf einem Ehrenplatz an der deutschen Nationalversammlung teil. In den nächsten Jahren erscheinen die ersten Bände des «Deutschen Wörterbuchs». Jacob Grimm stirbt am 20. September 1863 in Berlin.
Das Werk
Über den altdeutschen Meistergesang (1811) >>> Kinder- und Hausmärchen, >>> Band 1 (1812) Kinder- und Hausmärchen, >>> Band 2 (1815) Von der Poesie im Recht (1815) Deutsche Grammatik (1819) Die deutschen Schriftstellerinnen des neunzehnten Jahrhunderts (Rezension, 1822) >>> Deutsche Rechtsaltertümer (1828) Ad auspicia professionis philosophiae ordinariae in Academia Georgia Augusta rite capienda invitat Jacobus Grimm, phil. et jur. utr. doctor academiae bibliothecarius etc etc, Inest hymnorum veteris ecclesiae XXVI. interpretatio theotisca nunc primum edita (1830) Selbstbiographie (1831) >>> Deutsche Mythologie (1835) >>> Deutsches Wörterbuch (1838 ff.) >>> Weisthümer (1840-1872) >>> Band 1 >>> Band 2 >>> Band 3 Deutsche Mythologie, 2. Ausgabe (1844) >>> Band 1 >>> Band 2 Kinder- und Hausmärchen, 5. Auflage (1843) >>> Band 1 >>> Band 2 Deutsche Mythologie, 3. Ausgabe (1854) >>> Band 1 >>> Band 2 Rede auf Wilhelm Grimm (1863) >>> Rede über das Alter (1863) >>> Briefe >>>
Sekundäres
Jacob Grimm (Wikipedia) Wie zu edieren sei. Der Briefwechsel zwischen Jacob Grimm, Wilhelm Grimm, Achim v. Arnim und Friedrich Carl v. Savigny aus dem Jahr 1811 (Roland Reuß) |