BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Annette von Droste-Hülshoff

1797 - 1848

 

Die Autorin

 

Annette von Droste-Hülshoff wird 1797 auf Schloß Hülshoff bei Münster geboren. Sie entstammt einer alten westfälischen Adelsfamilie, streng katholisch und konservativ. Das hochbegabte, aber kränkliche Mädchen erhält eine sorgfältige Ausbildung und sammelt 1813 in ihrer Heimat Märchen für die Brüder Grimm. Als sie sich 1820 in Heinrich Straube verliebt, einen Juratudenten mit Dichterambitionen und von evangelischer Konfession, wird das Verhältnis durch eine perfide Intrige ihrer Familie zunichte gemacht. Dieses Erlebnis einer grausamen, gnadenlosen Welt prägt ihr weiteres Leben. 1825 reist sie auf ärztlichen Rat zu Verwandten an den Rhein. Dort erlebt sie eine neue Welt, das Lebensgefühl beschwingter, unbeschwerter Heiterkeit. Sie begegnet Karl Simrock, A. W. Schlegel und Adele Schopenhauer. Nach dem Tod des Vaters zieht sich die Mutter mit ihr und der Schwester Jenny in ein einsames Landhaus bei Münster zurück. Immer wieder wird Annette von Erstickungs- und Fieberanfällen heimgesucht, die sie ihr ganzes Leben begleiten. 1834 heiratet die Schwester den Germanisten Laßberg und zieht zu ihm in die Schweiz. Annette besucht sie dort ein Jahr später. Begeistert ist sie von der Landschaft, den Bergen und Wäldern. 1838 wird ihr erster Gedichtband veröffentlicht, doch die Resonanz ist niederschmetternd, nur wenige Exemplare werden verkauft. 1841 reist sie nach Meersburg, wo Laßberg die alte Burg erworben hatte. Dort trifft sie den 17 Jahre jüngeren Levin Schücking, und zwischen beiden entsteht eine innige Beziehung, die Annette in ihrem Schaffen beflügelt. 1842 verläßt Schücking die Meersburg und nach seiner Verlobung entfremden sich beide. 1842 erscheint die Judenbuche und 1844 ein zweiter Gedichtband, der ein großes Echo findet. Nach einer schweren Lungenerkrankung stirbt Annette 1848 in Meersburg.

 

 

 

Das literarische Werk

 

Berta oder die Alpen

(Dramenfragment 1813)

Unruhe

(Gedicht 1816)

Walter

(Epos 1817/18)

Ledwina

(Romanfragment 1819)

Das geistliche Jahr

(Gedichte 1820-39, publ. 1851)

Gedichte

(publ. 1838)

Die Judenbuche

(Erzählung 1837/42, publ. 1842)

Perdu! oder Dichter, Verleger und Blaustrümpfe

(Lustspiel 1840/41)

Bei uns zu Lande auf dem Lande

(Prosafragment 1842)

Gedichte

(publ. 1844)

Joseph

(Prosafragment ca. 1844)

Bilder aus Westphalen

(Prosa publ. 1845)

Einzeln veröffentlichte Gedichte

Briefe

 

 

Das musikalische Werk

 

15 Lieder für Singstimme und Klavier, in Reinschrift zusammengefasst

(etwa bis Herbst 1838)

Minnelieder, 5 Lieder für Singstimme und Klavier

(vor 1834)

Lochamer Liederbuch für Singstimme und Klavier, Bearbeitung

(1836)

Babilon nach «Babylon» von Friedrich de la Motte Fouqué

Vorspiel und Musik, für 6 Textpassagen als Orchester- und/oder Klavierfassung

(zwischen 1820 und 1837)

Der blaue Cherub nach «Der blaue Cherub», Singspiel von Adam Oehlenschläger, Kassel 1823/1828

Anmerkungen für die geplante Komposition, Verzeichnis der Stimmlagen

für die handelnden Personen erhalten;

Arie für Singstimme und Klavier: Einst zogs mich nach Südlands Auen

(zwischen 1823 und 1837),

Der Galeerensklave nach «Der Galeeren-Sklav» von M. Fernouillot de Falbaire, dt. Münster 1777,

Libretto als Prosa-Entwurf, keine Musik erhalten

(1820er Jahre)

Die Wiedertäufer, nur musikalische Motive erhalten

(etwa zwischen 1837 und 1839)

Vertonung eigener Gedichte und das Instrumentalwerk «Fünf Tänze»

13 Liedkompositionen    Videomitschnitte von Konzerten in Haus Stapel

«Wenn ich träume...», nach Lord Byron, Komposition für Singstimme und Klavier (Partitur)

(1820er/1830er Jahre)

Notenmanuskripte    >>> Universitäts- und Landesbibliothek Münster

 

 

Sekundäres

 

Bilder aus dem Leben der Droste

Droste-Forschungsstelle Münster

Eine umfassende Internet-Präsentation

der Literaturkommission für

Westfalen/Droste-Forschungsstelle

Wolf Buschs Droste-Seiten

Annette-von-Droste-Gesellschaft

Quellen, Kolophon