BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Magdalena von Dobeneck

1808 - 1891

 

Briefe und Tagebuchblätter

aus Frankreich, Irland und Italien

 

1843

 

______________________________________________________________________________

 

 

 

 

 

 

 

 

Konnt ich, was ich suchte finden?

Wo ist Ruhe ohne dich?

Geistesquälen, Herzensquälen,

Brunnen fand ich ohne Trank!

Ohne Dank

Matern sich der Menschen Seelen,

Matern oft sich ewiglich.

 

In die Schöpfung will ich gehen,

Sprach ich, da ist Gott gewiß.

Unter Blumen werd' ich finden,

Der der Blumen Vater ist!

Wo du bist,

Laß dich Vater, laß dich finden.

Hier, o Gott, bist du gewiß.

 

Ueberall sah ich die Spuren

Seiner wahren Gegenwart,

Ahndet' ihn auf Thal und Höhen,

Fragte rings die Kreatur;

Seine Spur

Sah ich, habt ihr ihn gesehen?

Wo ist seine Gegenwart?

 

 

 

 

Sei gegrüßet, schönste Blume,

Du, der Gottheit Abbild, Du!

Lilien und Rosen blühen

um Dich, und dein Dornenkranz

Ist voll Glanz.

Was soll ich mich weiter mühen?

Den ich suchte, Gott, ist hier!

 

Kommt zu Ihm, die ihr mühselig

Und beladen, suchet Ruh'!

Er, Er wird euch Geistesleben,

Unschuld, Liebe, süße Kraft,

Herzenssaft,

Gottes Ruh' wird Er euch geben! –

Gott im Menschen – das giebst Du!