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Das Silber wird auf 4 Millionen Franken geschätzt. Eines der Basreliefs stellt die Pest in Mailand vor und den Heiligen Karl, in dem Augenblick, als er Kranke verpflegt nnd ihnen Schätze mittheilt. Der Schwarzrock bemerkte unter Anderem richtig: wie wahr und trefflich ist die Pest in Manzoni's Promessi sposi beschrieben! Aber kennen Sie Silvio Peliko? fügte ich hinzu – wie lieb sind mir seine: le mie prigioni. Die sind verboten in hiesiger Gegend, fiel er mit leiserer Stimme ein und ein Jahr ist's, daß man Haussuchungen gehalten, und jeder, der dieß Buch besaß, mußte in's Gefängniß wandern. Und wozu dieß Alles? Vielleicht weil Peliko die wahre Liebe kennt, die gerne duldet und vergiebt, wie es die Ruhe, die aus seinem Werke: le mie prigioni uns anspricht, hinlänglich beweist. Von der Außenseite des Doms, wo ein Kunstwerk an das andere sich drängt, in stolzer Pracht, und die Napoleon vollenden ließ, schweig ich lieber, was vermöchte ich auch mit allem Aufwand der mir zu Gebote stehenden Worte? Die Empfindung hat auch ihr Reich für sich.
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Mailand.
Wir fuhren heute durch la porta orientale in die Umgegend Mailands und längs den Wällen hin. Die öffentlichen Gärten sehen zum Sprechen den Tuilerien ähnlich, nur ist hier in den Mailändischen mehr Wiesengrün, die Alleen sind schattiger, Alles natürlicher und deshalb poetischer.
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Auch bemerkte ich das große Lazareth, was zur Zeit der Pest von dem Heiligen Boromeo erbaut worden war. Jetzt ist es von armen Leuten bewohnt, denen anderswo die Miethe zu theuer ist. Das Gebäude, ein rez-de-chaussée bildet ein weites Viereck und als Mittelpunkt des innern Raumes steht eine Kirche. Kaum gedachte ich wemüthig jener Pestkranken, die einst auf dieser Stelle verschmachteten, so mahnte ein anderes Gebäude mich an so manches beklagungswürdige Opfer eines irregeleiteten Patriotismus. Ich meine: la maison de force. Hohe Kasten, Käfichen gleich, verstecken die Gitter der Gefängnisse, die den Carbonaris angewiesen sind. Erst vor Kurzem wurden zwei Wagen dieser Unglücklichen nach Spielberg [österreichisches Gefängnis] abgeliefert. Dort giebt doch bald ein Grab ihnen die Freiheit, denn wenige überleben die Strafe.
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Um sieben Uhr war die schickliche Stunde gekommen, den Corso auf und nieder zu fahren. Zwei unabsehbare Reihen der prächtigsten Equipagen, mit aufgeputzten Damen und Cavalieren oder Bürgersfrauen mit ihren schwarzen Tüllschleiern auf dem Kopfe, Andere mit silbernen Nadeln im geflochtenen Haar, Reiter zu beiden Seiten, Tausende von Fußgängern wogten auf und nieder. Vergebens spähte ich nach irgend einem frischen, jugendlichen Gesicht, nicht eines ward ich gewahr, aber wohl glichen sie Alle Theaterhelden und Heldinnen, denen die Schminke abgewaschen. Aber die hübschen Equipagen hätten mich doch vergnügen sollen. Warum bin ich immer die Sonderbare? Wahr-
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