BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Adelbert von Chamisso

1781 - 1838

 

Untersuchung eines Torfmoores bei Greifswald

und ein Blick auf die Insel Rügen.

 

Text:

Erstdruck in der Zeitschrift

«Archiv für Bergbau und Hüttenwesen»

Band VIII, Heft l, Berlin: G. Reimer 1824.

Text nach: Adelbert von Chamisso,

Und lassen gelten, was ich beobachtet habe:

Naturwissenschaftliche Schriften

Hrsg. Ruth Schneebeli-Graf, Berlin: Reimer 1983

 

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Untersuchung eines

Torfmoors bei Greifswald

und ein Blick auf die

Insel Rügen.

 

Die Stadt Greifswald liegt auf wenig erhöhtem Boden inmitten dem Marschland, ungefähr eine Stunde von der Bucht der Ostsee, welche die Reede bildet. Ein Einlaß des Meeres, der zum Hafen verdeicht ist, und welcher nach einem Bache, den er aufnimmt, der Ryck genannt wird, bringt die kleineren Schiffe bis unter ihre nördliche Mauer. Die größeren Fahrzeuge bleiben vor dem Dorfe Wieck 1) liegen, dem eigentlichen Hafenplatze, welcher an der Mündung des Ryckes den Winkel zwischen dessen Nordufer und dem Meere einnimmt. Der höchste Punkt von Greifswald, das Pflaster der Nicolaikirche, erhebt sich nur um 21 Pariser Fuß über den mittleren Wasserstand der Ostsee 2); die Brunnen der Stadt geben nur Moorwasser, und das Trinkwasser muß von außenher bezogen werden.

Am linken Ufer des Ryckes, der Stadt gegenüber, liegt die Saline auf Torfgrund, und die Fläche, die sich von da nach Osten und Norden, bis zu den Sandufern, die sich das Meer aufgeworfen hat, ausspannt, ist abwechselnd Torfmoor und Sand. Diese Ufer sind zu niedrig, um dem Namen Dünen zu entsprechen. Man findet nördlich von Wieck, zwischen dem Strande und dem Sandrücken, der in einigem Abstande von demselben fortläuft, Ackerland und kleine, unbedeutende, mit Torf ausgewachsene Pfühle. Man kann an den Abstichen mit Bestimmtheit beobachten, daß diese beschränkte Torfbildung nicht unter den Sand setzt, sondern nur dessen Vertiefungen ausfüllt. Man könnte dennoch die Frage aufwerfen: ob das große Torflager der Niederung nirgends, von der Meerseite gleichsam mit Flugsand überdeckt, unter das Ufer setze, um vielleicht unter dem Meere, welches längs dem Lande seicht ist, wieder zu erscheinen. Es ist mir nicht bekannt geworden, daß Torfgrund im Meerbusen angetroffen werde, und es scheint, selbst in Ermangelung entscheidender Beobachtung, unbedenklich anzunehmen, daß der erhöhte Sandstrich des Ufers überall die Fortsetzung der Sohle des Torflagers sei, für welche Annahme die Beschaffenheit des Torfes auch spricht.

Das Torflager hat bei der Saline 101 Fuß Mächtigkeit 3); man findet darunter Lehm und Sand, die noch sechs Zoll tiefer mit Torf gemengt sind. Der Sand wird bald vom Lehme rein, und man hat, bis zu einer Tiefe von 24 Fuß, zu welcher man bis jetzt gekommen ist, nur blauen Sand mit großen Geröllen, die sich von denen der Mark nicht unterscheiden. Aus diesem Sande quillt die Sole, die, je tiefer sie gefaßt wird, desto gesättigter erscheint, weshalb man einen zweiten, neuangelegten Brunnen, zu einer größeren Tiefe hinaufzusenken beabsichtigt. Man nimmt an, daß die Sole überall unter dem Torfmoore vorhanden sei, und es wird geschichtlich nachgewiesen, daß die Saline vormals einen größeren Umfang gehabt, so wie auch daß mehrere Brunnen und Gradierwerke an anderen Punkten der Ebene und in größerer Entfernung von dem Ryck vorhanden gewesen sind.

Der Theil des Torfmoores bei welchem die hier mitgetheilten Beobachtungen angestellt wurden, der Theil nehmlich, welcher für den Verbrauch der Saline im Bestich ist, liegt ungefähr dreiviertel Stunde N. N. O. von derselben. Er wird, in großen Gruben, bis zur Unterlage des Lagers, das ist bis zu einer Tiefe von 9' 10" unter dem mittleren Wasserstand der Ostsee abgetorft. Die Entwässerung der Gruben geschieht durch Pumpen, welche durch Windmühlenflügel 4) in Gang erhalten werden. Ein Fahrgraben, der aus dem Rycke bei der Saline, bis zu diesem Torfstiche führt, folgt durch die Ebene den Windungen des Torflagers, und hat in der Mächtigkeit desselben sein Bett. Der Wasserstand 5) hält sich in dem Fahrgraben, dem Ryck und der Ostsee gleich. Die Oberfläche des Moores erhebt sich kaum über den mittleren Wasserstand der See, und wird nicht selten, bei hohen Fluten, die anhaltende Ost- und Nord-Ost-Winde bewirken, überflossen. Das Moor bringt mehrere Solpflanzen hervor. Glaux maritima [Strandmilchkraut], Scirpus rufus [Rote Quellbinse] (Schrader und andere) , Aster tripolium [Strandaster] und Scirpus maritimus [Strandsimse] machen an den Ufern des Ryckes den Hauptbestand der Vegetation aus.

Man möchte, bei der soeben beschriebenen Oertlichkeit, erwarten, dieses Torflager werde sich als ein Meermoor 6) erweisen, in welchem man Zostera marina [Seegras], Tange und andere Seeprodukte, als Zeugen seiner Entstehung, entdecken müßte. – Diesem Vorurtheil widerspricht das Ergebniß der Untersuchung.

Der Torf dieses Moores enthält, gleich dem Linumer Torf, nur Land- und Sumpferzeugnisse und nichts, was im entferntesten an das Meer, unter dessen Niveau er vorkommt, erinnern könnte. Seine Masse ist ungleichartiger als die des Linumer Torfes und im allgemeinen weniger reif. Seine Bestandtheile haben einen geringeren Grad der Zersetzung oder der Umwandlung erlitten. Er zeigt dunklere und blassere, braunere und gelbere Schichten, und, besonders gegen die Unterlage, sandig lehmige Adern. Er liegt, von keiner Bunkerde überdeckt, am Tage; der Rasen selbst, der auf dem Moore wächst, wird mit der oberen Sode gestochen. Die Soden werfen oder krümmen sich beim Austrocknen, und zerfallen oft schieferartig, wenn Schilf, Binsen- oder überhaupt unzersetzte Pflanzentheile sie nicht zusammen halten. Er brennt mit einem unangenehmen Geruch.

Man bemerkt, daß an eben der Stelle, die jetzt im Bestich ist, schon früher einmal, jedoch nicht bis zur halben Tiefe des Torflagers, gegraben worden ist. Der Nachwuchs, der die früheren Gruben ausgefüllt, und fast mit der Oberfläche des Moores ausgeglichen hat, unterscheidet sich beim ersten Blick von dem alten Torfe in derselben Tiefe, durch mindere Dichtigkeit und gelbere Farbe. Das sehr kenntliche Rhizoma [Wurzelstock] von Arundo Phragmites [Schilf] erscheint als ein Hauptbestandtheil dieses jungen Torfes.

Wir sehen von dem Nachwuchse ab, und betrachten das Moor in seinem ursprünglichen Zustande. Man findet darin, in der Tiefe von ungefähr 5 Fuß unter dem mittleren Wasserstand der Ostee, häufige, aufrecht auf ihren Wurzeln stehende Baumstubben, deren Stämme abgestorben oder abgebrochen sind. Dazwischen liegende Stämme werden selten, jedoch auch bisweilen angetroffen. Ob in der Richtung, worin sie gestreckt sind, einige Beständigkeit wahrzunehmen sei, ist nicht ermittelt worden. Die Stubben rühren augenscheinlich nicht von gleichzeitig vorhanden gewesenen Bäumen her, die einer gleichzeitigen Zerstörung unterlagen, sondern sie wurzelten in verschiedenen Schichten des Torfes, und die einen über den verjährten Ueberresten der andern. Das Holz ist meist frisch und unverändert, die Baumart, dem es angehört, unverkennlich. Man soll in dem Torfstiche der Academie, auf einem andern Punkte eben dieses Moores, nur Eichen finden; in den Gruben hingegen, die uns beschäftigen, kommen im allgemeinen nur Kiefern (Pinus sylvestris) vor. Ich habe aber auch eine Eiche darunter angetroffen. Unter der Borke eines Kiefernstammes wurden die Flügeldecken eines Käfers, anscheinend aus der Gattung Carabus bemerkt.

In der Tiefe von 7 bis 9 Fuß unter dem mittleren Wasserstand kommt ein leichter, gelblicher Moortorf vor, in dem man Adern findet, deren Hauptbestandtheile, die Moose, fast keine Veränderung erlitten haben, und worin Hypnum trifarium [Schlafmoos] und Hypnum aduncum [Schlafmoos] mit Gewißheit erkannt worden sind. Der Samen von Menyanthes trifoliata [Bitter- oder Fieberklee] 7), der auch in geringerer Tiefe, und tiefer bis zu der Sole angetroffen wird, ist in diesem Mooslager äußerst häufig. Ueberreste von Käfern sind darin nicht selten, und eine Elythra, die sich erhalten hatte, schien der Donacia menyanthidis angehört zu haben.

Der Torf vermengt sich in der unteren Schicht mit dem feinen, bläulichen Sande der Unterlage. Aus dem Torfe senken sich Pflanzenwurzeln in diesen Sand, und in ihm wird noch der Same von Scheuchzeria palustris [Sumpfblumenbinse] wohl erhalten angetroffen.

Die in diesem Torfmoore aufgefundenen fremden Körper sind bis zu diesem Tage unbeachtet geblieben und nicht gesammelt worden. Knochen, Schädel und Gerippe von Thieren sollen nicht selten darin vorkommen. Die Arbeiter waren eben, in einer Tiefe von 4 bis 5 Fuß unter dem mittleren Wasserstande, und zwar im alten Torfe (nicht in dem Nachwuchs) auf den Schädel und das Gerippe eines gemeinen Rindes gestoßen; ich kann nur von diesem aus eigener Anschauung reden. Hirschgeweihe, die, dem Vernehmen nach, früher aus dem Torfe ausgegraben und aufbewahrt worden sind, waren nicht mehr in Greifswald aufzufinden.

Also scheint die Untersuchung unerwartet die Thatsache festzustellen, daß die Vegetation, die den feuchten Niederungen des Binnenlandes eigenthümlich ist, einst in einer Tiefe von 9' 10" unter dem jetzigen Meeresspiegel in diesem Moore stattgefunden hat, und daß noch später, auf demselben, durch eben diese Vegetation erhöhten Boden, Kiefern- und Eichenwälder, in einer Tiefe von 5 Fuß unter jenem Niveau, gestanden haben. Nur durch einen engen Sandstrich wird diese Stätte von der Ostsee geschieden, die erweislich an vielen Punkten dieser Küste ihre Ufer versandet, und von denselben zurücktritt. – Und man darf die allmähliche Veränderung der Verhältnisse dieses Bodens zur Meeresfläche nicht außerhalb der geschichtlichen Zeit, in die Zeiten der gewaltsamen Naturumwälzungen versetzen, die auch die organische Welt umgestaltend betrafen, und die der Untergang vieler Thier- und Pflanzenformen bezeichnete.

Es würde voreilig sein, diese einzeln stehende Thatsache erklären oder Folgerungen daraus ziehen zu wollen. Die Sagen der versunkenen Vineta dabei zu erwähnen, würde zu nichts führen. Die mitgetheilte Untersuchung möge den Antrieb geben, die übrigen, an derselben Küste befindlichen Torfmoore in naturwissenschaftlicher Hinsicht zu erforschen. Das Verständniß der Thatsachen kann nur aus der möglichst vollständigen Kenntniß derselben erwachsen, und die Beobachtung muß dem Urtheil vorangehen.

Die Mittheilung einiger Wahrnehmungen, die sich auf einer flüchtigen Wanderung durch Rügen unaufgesucht darboten, kann nur den Zweck haben, die Aufmerksamkeit der Geognosten auf diese Insel zu ziehen, die sie in hohem Maaße zu verdienen scheint.

Bei dem Walle von Arcona, auf der größten Höhe des gegen Nordost aufsteigenden Planes der Halbinsel Wittow, findet sich unter der Dammerde ein feiner Lehm, der mit wohlerhaltenen Schalen von Süßwassermuscheln angefüllt ist. Die Arten sind eben die in unsern Gegenden noch lebenden: Planorbis marginatus (Draparnaud, oder Helix complanata L.), Planorbis spirorbis (Müller) Limneus stagnalis (Drap.) Limneus elongatus (Drap.) [Verschieden Süßwasserschneckenarten]. Der Wall ist anscheinend auf diese Schicht aufgeworfen. Wenn man auch annimmt, daß hier das Bett eines Landsees war, dessen Umgrenzung, wie noch seit 1168 der größte Theil der Slawischen Festung, von der See, die fortwährend an den abstürzigen Ufern nagt, verschlungen wurden; so bleibt noch der Rand seines Beckens auf der nach Süd-Westen abschüssigen Ebene nachzuweisen.

Die Ostsee reißt die nach Osten vorgestreckten hohen Vorgebirge ein, den Stevensklint auf Seeland, den Speilklint auf Möen, Arcona auf Wittow, Stubbenkammer auf Jasmund, den Granitzer Ort auf Rügen und schwemmt in den westlicheren Buchten und Kanälen sandige Nährungen und Niederungen auf. Es scheint ein kreidiges Hochland in ihr untergegangen zu sein, von welchem fast nur noch westliche Abdachungen bestehen. Am Fuße der Kreidewände von Arcona und Stubbenkammer, bilden der aus der Kreide ausgewaschene Feuerstein und die großen Gerölle, die sonst auf dem Rücken des verschlungenen Landes gelegen, den Strand. Die Kreide, die an diesen Hochufern im allgemeinen eine ruhige, fast waagerechte Lagerung zeigt, kommt auf Wittow nur an der äußersten Spitze von Arcona vor, und die übrigen Ufer des von diesem Punkte aus abfallenden Landes, zeigen nur Lehm. Es gleicht dieses Vorgebirge einem angeschwemmten Boden am Fuße eines nicht mehr vorhandenen Gebirges. Wo zu beiden Seiten die Kreide aufhört, wechselt sie, bevor sie gänzlich verschwindet, noch verschiedentlich mit dem Lehm ab, und wenn man von der Kreide aus die Uferwand verfolgt, so wird diese Wand in kurzen Zwischenräumen abwechselnd Lehm und Kreide, bevor sich der Lehm bleibend einstellt. Erdstürze verdecken die Uebergänge, nach denen ich umsonst geforscht habe. Die Kreide, die auf Jasmund die größte Ausdehnung hat, kommt meines Wissens, am Granitzer Ort nicht mehr vor.

Die abweichende Lagerung des Königsstuhles 8) auf Jasmund verdient bemerkt zu werden. Die Uferwand von Stubbenkammer weicht zu beiden Seiten dieses Felsens zurück und läßt ihn vereinzelt hervorspringen. Er hängt oben noch nur durch eine schmale Zunge mit der Küste zusammen, von der ihn die Folgezeit als einen Mönch absondern wird. Er besteht aus einem durchschnittenen Knäuel aufrecht stehender Schichten, die dem Lande eine konvexe Seite zukehren, indem sie sich in der Höhe meerwärts beugen. Von der Südostseite betrachtet, zeigt sein Profil die Krümmung dieser Schichten besonders deutlich, die gegen seinen Fuß senkrecht, ja überbogen, sich gegen seine Stirne wiederum der waagerechten Lage nähern. Die dem Meere zugewandte Kante bildet den Halbmesser der Kurven. Erdstürze zu beiden Seiten des Königsstuhles verdecken seinen Zusammenhang mit dem waagrecht gelagerten Gebirge.

Die verschiedenen ungefähren Schätzungen und Messungen, die man von der Höhe des Königsstuhles besaß, weichen voneinander zwischen den Grenzen von 360 und 600 Fuß ab, und eine zuverlässige Messung wäre noch zu wünschen. Beobachtungen, die ich mit dem Pistorschen Heberbarometer im Hause auf Stubbenkammer und, nach der Zwischenzeit von einer halben Stunde, am Strande, angestellt habe, und umgekehrt, haben mir für die Erhöhung des Fußbodens dieser Häuser über dem Meere folgende Resultate gegeben:

Erste Messung 465. Zweite Messung 445. Mittel 455 Pariser Fuß. Der regelmäßige Gang des Barometers und die Uebereinstimmung der Thermometer zur Zeit der ersten Messung, scheinen derselben einigen Vorzug vor der zweiten zu geben, und das Wahre möchte zwischen dem Mittel 455 und der ersten Messung 465 fallen. Ich bemerke, daß der Königsstuhl der höchste Punkt von dieser Felsenwand nicht ist; man sieht von Klein-Stubbenkammer aus den Horizont darüber hinweg; auch liegt das Haus um einige Fuß höher als die Platte des Königsstuhls.

Ich habe den höchsten Gipfel der Dünen, die den nördlichen Theil der Insel Iddensee (oder Hiddensee) bilden, den sogenannten Dornenbusch, der den Schiffern zum Wahrzeichen dient, auf gleiche Weise barometrisch gemessen, indem ich eine auf diesem Gipfel gemachte Beobachtung, mit zweien berechnet, die ich am Strande, die eine, eine Stunde früher, die andere, Dreiviertelstunde später, angestellt habe. Die Resultate waren: erste Messung 318, zweite Messung 324, Mittel 316 Pariser Fuß.

Ich lege zur Prüfung einen Auszug meines barometrischen Journals bei.

 

  Zeit Barometer  Thermometer 
Juli 1823
Tag   Stunde 
 
Zoll   Lin.
     
Im Hause auf Stubbenkammer, 3' 9" P. über dem Boden 15. M.    7 27      8,11 13,3 13,6 11,7
Am Strande unter dem Königsstuhle 11' P. über dem Wasserspiegel N.B. Das Barometer war vor und nach dieser Beobachtung im Steigen, und zwar um 0,05'" die halbe Stunde. 15. M.    7½ 28      2,08 15,9  15,9  14,2 
Am Strande, wie oben 15. M.  10 28      2,17 18,9 18,8 16,0
Im Hause, wie oben 15. M.  10½ 27      8,56 19,0 17,7 14,2
Insel Iddensee am Strande bei Kloster,
1' 6" über dem Wasserspiegel
16. M.  10½ 28      0,01 17,0 16,4 15,2
Auf dem Gipfel der Insel, 1' von der Erde 16. M.  11½ 27      8,26 20,0 20,5 18,2
Am Strande, wie oben 16. M.  12¼ 28      0,23 20,0 17,6 18,2

(Die barometrischen Messungen erfolgten am 15. und 16. Juli 1823.)

 

 

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1) Wieck ist an der pommerschen Küste eine gemeinsame Benennung für Bucht.  

2) Die Schwelle der Norderpforte der Nicolai-Kirche ist, nach genauer Nivellirung, 12 "3" Pariser Maaß über dem mittleren Wasserstand des Ryckes gleich dem der Ostsee erhöht. Die Annahme des mittleren Wasserstandes beruht auf langer Erfahrung der Beamten des Salzwerkes. 

3) Hier und in den folgenden Angaben sind Pommersche Fuß zu verstehen. [1 Pariser Fuß = 32,48; 1 pommerscher Fuß = 34,47] 

4) Die Vorrichtung ist äußerst einfach und zweckmäßig. Die Kosten, welche durch Verlegung einer solchen Pumpe veranlaßt werden, betragen nur 2/3 Thaler. 

5) Behufs der Schiffahrt sind zwei Pegel in einem Graben errichtet, der Eine bei der Saline und der Andere, mit ihm correspondirende, bei den Torfgruben. 

6) s. Dau, Neues Handbuch über den Torf, Leipzig 1823, S. 72-74. 

7) Diese Pflanze scheint in den vielen Mooren einen gleichbedeutenden Antheil an der Torferzeugung gehabt zu haben, insbesondere in benachbarten beträchtlichen Torflagern. 

8) Nach Rellstab 600 Fuß, Pastor Frank 500 Fuß, Hernst 420 Fuß, Zöllner (barometrische Messung im Jahr 1795) 360 Fuß und endlich nach der Messung eines schwedischen Offiziers etwa 430 Fuß. Siehe: J. J. Grümbke, neue und genaue geographisch-statistisch-historische Darstellung von Rügen, Berlin 1819, S. 42.