Clemens Brentano
1778 - 1842
Der andere Brentano
Gedichte
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Der Mensch ist freiEr kann sein Teil sich wählenEr kann begeistert seinEr kann die Sterne zählen,Die mit des Lichtes ScheinDen ewgen Willen Gottes ihm vermählen,Der Mensch ist frei,Wo herrlich eine FlammeDes Schöpfers glüht,Ob sie vom Schwerte stammeOb aus dem Ölzweig blüht,Da stürzt der GeistWie Meerflut aus dem Damme,Und wenn er gleich manch friedlos Werk zerreißtSo keimt doch Segen aus der Zorngen StreitNach ewigen Gesetzen lebt die Zeit.Und wie Gewitterwolken und die BlitzeZur Erde niederschmetternSo auch der Krieg.Weh wer mit feigem Witze,Ein Obdach unter Eichen sucht vor Wettern,Die Eiche und der Feige wird getroffen,Was hat der Feige in der Welt zu hoffenEr ist schon tot, er war von jeher totUnd ewig stirbt er, sterben ist sein Leben,Der sich entzieht dem heiligsten Gebet,Dem wird kein Gott, kein Sieg je niederschweben.
Entstanden zwischen 1810 und 1817 |