Joachim Johann Daniel Zimmermann
1710 - 1767
Sechs Cantaten
1738
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[321] |
Vierte Cantate.Die Liebe.
ARIA.
Du bist ein tolles Ungeheuer,Ein Pfeil, ein Netz, ein Gift, ein FeuerUnd doch, o Liebe, lach' ich dein!Ich weiß in meinen TagenVon deiner Macht und PlagenGar wenig nach zu sagen, [322]Und bin doch weder Geist noch Stein.Du bist ein tolles Ungeheuer,Ein Pfeil, ein Netz, ein Gift, ein Feuer,Und doch, o Liebe, lach' ich dein!
Ein wenig liebt man von Natur; Jedoch, in Ernst, ein wenig nur e Die Tohrheit kömmt dazu und macht das gute Lieben Kühn, heftig, schmerz- und sorgen-voll. Doch, Dichter, eure Schar Verderbt es gar. Habt ihr die Liebe recht beschrieben, So ist sie rasend-toll. Hier ist ein Herz, das nichts davon erfähret, Und diese Tohrheit ganz verschwöret. Halt! nicht zuweit, vermessner Schwur! Ein wenig liebt man von Natur.
ARIA.
Seufzer, und Geduld, und Sehnen,Strenge Schönen!Sollt ihr nimmer von mir sehn.Wenn ich ja noch lieben werdeMuß es ohne die Beschwerde,Nur mit Lust und Scherz geschehn,Seufer, und Gedult, und Sehnen,Strenge Schönen!Sollt ihr nimmer von mir sehn. |