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Körners Vormittag
Seite 11-12
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DORCHEN (tritt auf). Der Tischler Körner.
KÖRNER. Was will er?
DORCHEN. Er bringt eine Rechnung.
KOERNER. Hohl ihn der Teufel – Er kann nach dem Eßen wiederkommen. Noch kein Briefträger da gewesen?
DORCHEN. Nein (ab).
MINNA. Mach Mach Koerner. Den Augenblick schlägts zwölf Uhr.
KÖERNER. Donner auch – Ich eile was ich kann, aber ich kann doch nicht hexen.
MINNA (empfindlich). Ich bin ja nicht Schuld daran. Brauchst du mich denn so anzufahren?
KÖRNER. Bis nicht böse kleine Maus. Hab's nicht gern gethan.
MINNA. Allzeit muss ichs entgelten! (ab) (man pocht).
KÖRNER. Wer pocht schon wieder? Will das währen biss an den jüngsten Tag.
GOTTLIEB (hinaus, kommt wieder). Ein Candidat. Herr Doctor!
KÖRNER (steht erboßt auf). Dass dich alle Teufel!
CANDIDAT (demütig). Ich gebe mir die Ehre dem Herrn Oberconsistorialrath meine dissertation de Transsubstantiatione zu überreichen.
KÖRNER. Er kann mich im Arsch leken.
CANDIDAT (geht stumm ab).
KOERNER. Was hab ich gesagt? – Ich glaube der Mann ist beleidigt. Lauf er ihm nach Gottlieb. Ich lass ihn zum Eßen bitten; (Gottlieb ab)
MINNA. SCHILLER. HUBER. (rennen ins Zimmer, alle zugleich!) Kuntze ist hier aus Leipzig! – Körner! Kunze ist hier! (rennen fort)
KOERNERS Monolog.So muss ich eilen und meine Hosen anziehen! Endlich bin ich allein! Mein schöner Vormittag! O mein herrlicher Vormittag! (er zieht seine Hosen an).
DORCHEN (rennt hinein.) Körner, Kunze ist (sie erblickt seine Hosen und flieht mit einem Schrei fort) O Himmel und Erde!
GOTTLIEB. Ein Brief aus Leipzig Herr Doctor!
KOERNER. Endlich! Gott sei Lob und Dank!
SCHILLER. HUBER MINNA. DORCHEN. (eilig). Du hast Briefe Koerner! – Von Weber?
KOERNER (erbricht ihn, wirft ihn trostlos von sich). Vom Vetter aus Weimar! – (alle stehen starr).
GOTTLIEB. Es schlägt Ein Uhr Herr Doctor.
KOERNER. Da ists zu spät ins Consistorium! – Lauf er hinein /
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