Der Autor

Karl Ludwig von Knebel wird am 30. November 1744 auf Schloss Wallerstein bei Nördlingen geboren. Nach der Schulzeit in Nördlingen beginnt er 1764 an der Universität Halle Jura zu studieren, bricht aber das Studium nach kurzer Zeit ab und tritt 1765 in Potsdam in das Regiment des Prinzen von Preußen ein. Neben Übersetzungen antiker Klassiker entstehen in dieser Zeit auch eigene literarische Versuche. 1771 veröffentlicht er im Göttinger Musenalmanach ein erstes Gedicht. 1773 beendet er den Militärdienst und besucht Wieland in Weimar. Durch dessen Vermittlung erhält er am Weimarer Hof eine Stelle als Erzieher des Prinzen Constantin. In den Jahren 1774 und 1775 unternimmt er mit den Prinzen Constantin und Carl-August die damals übliche Grand Tour über Frankfurt, Mainz, Straßburg nach Paris. In Frankfurt besucht er Goethe und machte ihn mit den Prinzen bekannt, die ihn dann später nach Weimar einladen werden. Befreundet mit Wieland und Herder wird Knebel nach Goethes Übersiedlung nach Weimar dessen «Urfreund».Vor allem die geologischen Interessen verbinden die beiden und sie unternehmen dazu mehrere Reisen, etwa 1785 nach Karlsbad. 1798 erscheint seine Properz-Übersetzung. Im selben Jahr - zur Überraschung des Weimarer Hofs - heiratet der 54jährige die 33 Jahre jüngere Kammersängerin Luise von Rudorff, einst Geliebte des Herzogs Carl-August, und adoptiert auch ihren unehelichen Sohn (Goethe in den «Xenien»: «Herr Bruder, / welch' ein Luder / bringst du in deine Einsiedelei! / Ohne Zweifel dich versucht der Teufel, / Gott steh uns bei!»). Doch die Ehe erweist sich über die Jahre als erstaunlich stabil. 1821 veröffentlicht Knebel die Übersetzung von Lukrez' De rerum natura, sein Hauptwerk. Das Paar zieht zunächst nach Ilmenau, später nach Jena, wo Knebel am 23. Februar 1834 stirbt.