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- O d e n u n d E l e g i e n .
D i e N a c h a h m e r .
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- Veracht ihn Leyer! wer der Natur Geschenk
In sich verkannt hat, wer zu des Albions,
Und jedem edlern Stolz unfähig,
Selber unnachgeahmt, immer nachahmt.
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- Soll Hermanns Sohn, und Leibnitz, dein Zeitgenoß,
(Des Denkers Leben lebet noch unter uns)
Soll der in Ketten denen nachgeh'n,
Welchen er kühner vorfliegen könnte?
Und nie die Stirne mit edelglühender
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- Schaurvoller Röthe färben, nie feuriger,
Sieht er des Griechen Flug, ausrufen:
Bin ich ein Dichter nicht auch gebohren?
Zwar, werther Hermanns, hat die bestäubte Schlacht
Uns oft gekrönt; hat sich sein Aug entflammt;
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- Hat laut des Jünglings Herz geschlagen,
Brennend gedürstet nach grossen Thaten.
Deß Zeug ist Hochstädt, dort wo die dunkle Schlacht
Noch donnert, wo mit edlen Brittanniern,
Gleichwürdig ihrer grossen Väter,
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- Deutsche erbluteten, oder siegten.
Das Werk des Meisters, das sich, geflügelter
Vom hohen Geist, hebt, ist wie des Helden That
Unsterblich, wird gleich ihr den Lorbeer
Männlich verdienen, und niederbliken.
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