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- D e n 5 t e n D e c e m b e r 1 7 5 7 .
[ A u f d e n S i e g b e i L e u t h e n ]
Flugschrift
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- Freudige Empfindungen redlicher Herzen, die, wegen des verliehenen herrlichen Sieges dem Höchsten Dank opferten, welche Se. Königl. Majest. von Preussen den 5ten December 1757. bey Fröbelwitz, zwischen Neumarck und Lissa über die Oesterreichische grosse Armee erfochten haben. Beschrieben von Anna Louise Karschin, geb. Dürbachin, eines Schneiders Frau aus Glogau. Glogau 1757.
Entscheitelt wird das feindliche Vergnügen,
Der Stolz wird schüchtern und verschwiegen,
Die kühn gewordne Hoffnung stirbt.
Sie fliehn zerteilt, die fürchterlichen Heere,
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- Der Sieg heischt unsre Freudenzähre,
Die um des Himmels Beifall wirbt.
Schon sah mit blickenden Gedanken
Der Wiener Thron an seinem Fuß
Elisien zum Schwüre wanken;
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- Schon ließ man sie zum Händekuß,
Die Städte, durch das Schwert bezwungen,
Und jauchzte von Eroberungen.
Das Schröcken kam und änderte die Szene,
Der Ruf schrie in die Jubeltöne
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- Und sagte Friedrichs Dasein an.
Nun staunten sie, die prahlerischen Sieger,
So staunt der Löwe, der den Tiger
Im Grimme nicht zerreißen kann.
Doch aufgebläht durch ihre Stärke,
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- Verwegen durch die Sicherheit
Verließen sie die festen Werke
Und wagten einen Schritt zum Streit,
Und wußten nicht, daß ihrem Schritte
Die Vorsicht selbst entgegen stritte.
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- In unabsehlich ausgedehnter Weite,
Erfüllt mit Hunger nach der Beute,
So zeigten sie dem Auge sich.
Die Erde bebte unter ihren Rossen,
Sie schnaubten, da sie Blut vergossen,
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- Und rasten, da ihr Mut verblich.
Bekannt mit Friedrichs seiner Rechte,
Erzitterten sie, da Er schlug,
Da sie in schwarze Mitternächte
Der Arm des Todesengels trug.
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- So weiß der Größte aller Großen
Den Übermut vom Stuhl zu stoßen.
So schlug Jehov mit seines Knechtes Sehwerte
Das Schwert, das unser Blut begehrte,
So hat sein Grimm das Volk zerteilt,
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- Das in der Flucht wie des Egypters Heere
Die Rache sieht, die gleich dem Meere
Sich über sie zu stürzen eilt.
Die Furcht entflieht von unsrer Wange,
Die Freude glüht in unserm Blick,
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- Und vor dem lauten Lobgesange
Schämt sich die Schüchternheit zurück.
Die Untreu hängt den Kopf und kennet
Das Glück nicht, das der Fromme nennet.
Die Feinde fliehn und wünschen sich erschrocken
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- Auf Berge, wo mit weißen Locken
Der Winter sich verbreitend sitzt.
Verfolgt vom Held und naß von roten Strömen
Wünscht ihre Angst den Weg nach Böhmen;
Von schwacher Hoffnung unterstützt,
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- Enteilen sie dem Überwinder
Hin, wo sie die Kanone deckt,
Da werden der Verzweiflung Kinder,
Die schwarzen Ahndungen erweckt;
Die fürchten, daß auch unterm Walle
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- Der Tod sie würgend überfalle.
So weiß der HErr die Macht im Staub zu schelten,
Die der Zerstörer kleiner Welten
Und Gott auf Erden wollte sein,
Die Seinem Rat beherzt entgegen schollte
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- Und Könige entgrößern wollte:
Dies Recht geziemet Ihm allein,
Ihm, dem erhabensten Regierer,
Dem Erd und Meer den Szepter küßt;
Er sah des kleinen Heeres Führer,
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- Den Held, der unsre Hoffnung ist,
Da hörten Ihn die Himmel sagen:
Mein Schröcken soll die Feinde schlagen.
Das Schrecken greift nach den verschwornen Mächten,
Die Friedrichs großen Mut nicht schwächten,
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- Ihr kriegrischer Entwurf zerfährt.
So schmelzt der Schnee, wenn nah am jungen Lenze
Aus jener fernen Länder Grenze
Die Wärme wieder zu uns kehrt.
Paris empfindet noch die Beule,
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- Die ihm der Arm des Helden schlug,
Der unsichtbare Donner-Keile
In den gerechten Waffen trug:
Die Fürsten flohen vor dem Größten,
Er ging, Sein traurig Volk zu trösten.
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- Er kam und fand Elisien beschwemmet
Vom Strome, der zu schwach verdämmet
Verschanzte Städte mit sich riß.
Europa hört's, daß diese stolze Wogen
Verkleinert sich zurücke zogen,
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- So bald sie Friedrich weichen hieß.
Sein Glanz drängt in die Königreiche
Verehrung vor den Helden ein.
O Land! vergiß des Schröckens Streiche,
Und laß die Freude würksam sein;
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- Doch frag dein Herz, wenn du dich freuest,
Ob du des Friedrichs würdig seiest.
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