Friedrich von Logau
1604 - 1655
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Deutscher Sinn-GetichteDrey Tausend
Andres Tausend
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Deß Andren TausendAchtes Hundert.
33.Grabschrifft einer schwangern Frauen.HIer liegt ein Grab im Grab/ vnd in deß Grabes GrabeWas Welt noch nie gesehn/ ihm auch nicht Namen gabeDas Grab begrub zuvor/ eh Grab begraben ward;Zwey Gräber sind nur eins/ vnd eine Leich ein Paar.
34.Ein anders.HIer/ war zweyfach LebenHier/ ist zweyfach Sterben;Gut/ das dupelt erbenJene Welt wird geben.
70.Von meinen Reimen.DAß jmmerdar mein Reim/ das sag ich nicht/ recht lauffe/Jch schliesse mich nicht gantz in Schrancken/ die der Hauffe/Der Reimen=Künstler baut: Das lang/ für kurtz; für langDas kurtz/ das glaub ich wol/ zu Zeiten schlich vnd sprang: | |
5 | Zu Zeiten satzt ich was im Kummer/ was in Eile/Zu Zeiten hatt ich kurtz= zu Zeiten lange=weile;Wann nur der Sinn recht fällt/ wo nur die Meinung recht/So sey der Sinn der Herr/ so sey der Reim der Knecht.
77.Der Morgen.VOm Bette steh ich auff auß meines Leibes Ruh;Gib Gott/ daß ich vom Grab ersteh dem Himmel zu.
78.Der Mittag.DEin Wort/ HErr/ scheint so klar/ als wol kein Mittags=Licht;Hilff/ daß es mich erleucht vnd alle Blindheit bricht.
79.Der Abend.DEr Abend kummt heran/ ich geh dem Tode zu;Gib Gott/ daß wann er kümmt/ ich nichts verbotnes thu.
80.Die Nacht.DEr Schlaf gibt neue Krafft; hillf daß deß Grabes Nacht/O Gott/ auff jenen Tag/ mich ewig freudig macht! |