Deutscher Sinn-Getichte

Drey Tausend

Erstes Tausend

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Gott, der du bist ein Freund

der Menschenkinder.

Aus: Vollständige Kirchen- und Haus-Musik, darinn außerlesne Gesänge, Psalmen und Hymni u. s. w. zum Siebendenmal außgefertiget. Breßlau in d. Baumannischen Erben Druckerei druckts Johann Günther Rörer. S. 650-651.

Gott, der du bist ein Freund der Menschenkinder

Und ein Erbarmer der zerschlagnen Sünder,

Schau uns doch an, wie wir gedrücket werden

Durch viel Beschwerden.

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Wir haben bisher bei viel langen Jahren

Auf unsrem Rücken deine Streich erfahren,

Und deine Hand war uns zur harten Plage

Bei Nacht und Tage.

Krieg hat dies schöne Land ganz umgekehret

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Und unser Fleisch und Mark rein ausgezehret;

Pest hat auch unsre Brüder weggenommen

Mit großen Summen.

In Hungersnoth sind ihrer viel vergangen;

Wir, die wir übrig, sind zu rings umfangen

Mit Nattern, die uns ohne Maaß und Zählen

Martern und quälen.

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O Herr, wie hastu dich uns doch verwandelt

In einen, der sehr streng und grausam handelt?

Ach! wo ist doch dein väterlich Gemüthe

Und milde Güte?

Wir müssen zwar für unsrer Noth erblassen,

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Daß wir so schändlich dein Gebot verlassen;

Aber wir kehren um und sind beflissen

Herzlich zu büßen.

So kehr auch du zu uns nun mit Genaden,

Wend unsern Jammer und heil unsern Schaden.

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Sey unser Gott, wie du vor bist gewesen,

Daß wir genesen!

Die hier auf Erden deine Stelle halten,

Die wollen höher, als sie sollen, walten;

Die Seele, die dir, Gott, nur wil gebühren,

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Wolln sie regieren.

Drum nimm dich dessen an, das dir gehöret,

Erhalt uns das, was dein Mund uns gelehret;

Laß uns von dir durch Zwang, Gewalt und Leiden

Keinmal abscheiden,

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Sondern tritt freundlich uns zu unsrer Seiten;

Hilf wider dein' und unsre Feinde streiten,

Die sich zusammen rotten und stark kämpfen

Dein Wort zu dämpfen.

Wir wollen hier nach deinem Willen dulden,

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Was du uns zuerkennst für unsere Schulden,

Nur daß uns der Kampf, der uns zu dir bringet,

Selig gelinget.