|
|
- D a s R o l l w a g e n b ü c h l i n .
C I I I .
Aus der Ausgabe E (um 1560)
- _____________________________________
- [191] Aiiijv = S.4
Von herr Hansen der
würst trûg im sack /
und wolt Messz halten.
ES was ein mal ein pfaff im Fricktal / der hieß Herr Hans / der gieng umb S. Martins tag und wolt messz halten. Als er aber durch die dörffer gieng (wie es dann ein dorff an dem anderen hat) und es eben in der zeyt was / daß die bauren die schweyn metzgen oder schlachten / so kumpt er in ein dorff / da ein beürin gemetzget hat / die rûfft dem pfaffen hinzû / und sprach: «Herr Hans / herr Hans / kompt und nempt da die würst / dann ich hab die beste sauw gmetzget so ich im stall gehabt hab.» Do sprach herr Hans: «Ach mein liebe frauw ich hab nichts darinn ich sy trage.» Do gab die beürin dem pfaffen ein leinis säcklin / und thet im die würst dareyn. Also nam der pfaff das säcklin mit den würsten / und steckt es hinden auff den rugken under den gürtel / geht damit sein straß seine bauren zû versehen / und messz zehalten. Als er nun über den Altar kumpt / und es an der zeyt was das er elevieren oder den Herrgott aufheben solt / kumpt der Sigrist von hinden zû / und wil im die Alb auf heben. In dem ers aber also aufhebt / vermeint der gût herr es seye ein hund / unnd schmöcke im nach den würsten / und gedenckt nit mer an den Sigristen / der hinder im kniet / stoßt derhalben mit dem einen fûß / unnd trifft den Sigristen an halß / daß Avr = S.5 er vier stafflen herunder fiel: dann er vermeint es wer ein hund / und wölte im die würst fressen. Do lieffen die Bauren zû / unnd meinten der Sigrist hette den hinfallenden siechtagen / so stieß in aber der pfaff also übel / etc.
|
|