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- D a s R o l l w a g e n b ü c h l i n .
V I I .
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Von einem Lantzknecht und
Herr Gott behút uns.
IM Schweytzerland gen Zürych ist kommen ein Lantzknecht in ein Wirdtshauß / und den Wirdt begrúßt umb herberg / dem der Wirdt herberg zûgesagt. Zû nacht im essen hat der Wirdt dem Lantzknecht gar ein sauren wein fürgestelt / der von einem übelgeradtnen jar was / und so die leüt in truncken / sprachen sy: «Herr Gott behút uns / wie ist der wein so saur» / also daß der wein von dem jar den nammen behielt / Herr Gott behút uns. Als nun der Lantzknecht aß / unnd auch den sauren wein versûcht / spricht er / «Botts tauben ast / Herr Wirdt / wie ist der wein so saur.» Antwortet der Wirdt / «Unsere wein sind der art daß sy erst im Biijr alter gût werden.» Spricht der Lantzknecht / «Wirdt / ja wenn er so alt wurde daß er auff krucken gienge / wurde nichts gûts darauß.»
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