§ 1 | Nachdem vil von den örttern der welt so gegen Mitternacht gelegen / geschriben / und gesagt haben / sonderlich von den gepürgen und ursprungen der namhafftn flüssen / auch der Völcker sitn und wesen / und als hievor etliche Potschafftn von Kayser Maximilian hochloblichister gedechtnuß zu dem Großfürsten in die Mosqua gesandt worden / die vil wunderbarlichs auch etlichs unglaublichs davon gesagt / So sich dann begeben / das mir auch aufgelegt ward / in dieselben Landt / Poln / und Litn / zu Khünig Sigmunden und in die Mosqua zu Basilio dem Großfürsten in Potschafft zu raisen / Hat herr Matheus Lang Cardinal zu Saltzpurg ain hochberümbter erfarner und geliebter Herr / mich ernstlichen angesprochen und ermont / was warhaffts derselben Land ort zu erjndern / das ich auf solch ermonen auch sunst für mich selb mit vleiß gethon / und mit dem besten so ich vermügt / verzaichnet / derhalb zu meiner widerkhunfft hat ermelter Herr Cardinal / bey dem Kayser in meinem beisein erworben / ausser seines beisein mich in meiner verrichtung nit zuhörn / das also beschehen. Aber nach absterben Khayser Maximilians durch yetzigen Römischen Khünig Ferdinanden etc. meinen allergenedigisten Herrn / bin ich abermals an die ort verordent / und mir sonderlichen bevolhen und aufgelegt / mich neben der Khay. May. gesandten Graf Leonharden Nugarolis / des Glaubens / Ceremonien / und ander des volckhs sittn und gebreuch / auch des Landes gelegenhait zu erkhündigen / darauf ich des so hievor verzaichnet von newem erforscht und erjndert / welches ich dann mit vil zeugen dermassen gleich bestendig befunden / dasselb für ain gwißhait angenomen / So ich dan nach erzellung meiner handlung und erjnderung erfaren / der Khay. May. etc. und dem herrn Cardinal dieselben angenam und gefellig hab ich des alles hoch stgedachter jetziger Römischen Khü. May etc. Lateinisch zuegeschriben / und also in Druckh khomen / das von vil gelertn gelobt / auch pald durch etliche in das Waellisch gleichermassen in den druckh gebracht / das Lateinisch zu Basl zwaymal von newem durch mich in etlichen gemert / auch in etlichen gebessert / gedruckht / unnd zu Franckfurt in der Meß oder gemainen Marckt grosse anzal verhandlt / deren man noch an vil ortn suecht und nit bekhomen mag / der ursachen bin ich auf etlicher freundt ersuechen bewegt worden / den gemainen Teütschen die nit Latein khünnen / und doch begierig sein dergleichen sachen ainen grundt zu wissen / in Teutsche sprach zu bringen. Und wiewol ich zuvor und hernach vil weite raisen / alles in ansehlichen Potschafftn gethon hab / Als von Khayser Maximilian zu Khünig Cristiern in Denmarckht / zu den Chur und Fürsten Mentz / Sachssen / Brandenburg / und zwayen gebrüdern Hertzogen zu Mechelburg an ainer Raiß / auch Saltzpurg / Eystet / Bayrn / etliche mal in die Aidgnoschafft / und dan gehn Hungern / So aber der Guettigist Khaiser Maximilian starb / durch mein Vatterlandt dz Hertzogthum Steyr / durch Venedig / Ferrar / Bononia / Ron und Neapolis zu Pherdt von dan in Hispanien geschifft / Sardinien Minoricam / dan Ibitzam und Maioricam / mit grosser ungestueme antroffen / herwider durch Franckhreich / Piomont / Mailandt /Bressa / Beern / Vincentz / und durch das Friaul anhaims / Aber von yetziger Rom. Khue. May. etc. Khuenig Ferdinanden meinem Allergenedigisten Herrn / vill mal in Hungern und Behaim / vill mal in Poln / und Litthn / auch zu Teutschen Fuersten / dan zu dem Großmechtigisten und Glueckhafftigisten Suleyman Türggischen Khaiser gesandt worden / von deren Landtortn / der Völckher sitten / und gewonhaiten / ich nichts geschriben / umb des willen / das vil Ehrliche auch beruemte und gelerte daselbsten gewest / und taeglichen sein / davon lautter beschriben / das ich den selben fuergreiffen soll / erkhen ich mich nit darfuer / aber von den ortn / dahin hievor als zu glauben / deren / die davon geschriben haben / khainer khomen ist / und noch wenig khumen / hab ich aus bevelch und treuer vermonung / des so ich gesehen / und von villn in einhaelliger bestaettung erindert / in gmain khundt thuen wellen / Verhoff wer an die ort mit fueg khumen wirdt muegen / oder von denen die der ortn herkhumen / das der oder die aus disem meinem vertzaichnen ursach haben / ain gewissers zu erindern / damit man doch das so lang verporgen gewest in menigelichs gewisse wissenhait bringen müge / so aber in meiner beschreibung vil fäl befunden werden / als in der Jartzal nach der Welt beschaffung / und anders so ich aus derselben ort geschicht beschreibung genomen / und herein gesetzt / welle ain treuer Leser die sachen versteen / das ich in ertzellung des / so ich daselbsten her hab / in nichte verändern / auch die gewißhait / und jren Irrthum antzaigen wellen / zu solcher erkhündigung haben mich die Lateinisch und Windisch sprachn vasst geholffen / und mich deß ergetzt / des ich in meiner Jugent derhalben beschwaert bin worden / wann umb der Windischen sprach willen / Von unerfarnen vill bekhümerliche wort hoeren muessen / wie mich dan etlich auch der Latein halben dergleichen jrs vermainens spoetlichen ain Doctor genent / des ich mir doch für ain Ehr angenomen / wan ich mich des wirdig erkent hette / und mit vil andern spizigen wortn / die mich aber von den sprachen nie abgetzogen / sonder wo ich ursach gefunden / dieselben zereden mich nit geschichen / oder geschaembt / weil ich es ainem andern für Ehr und wolstand geachtet / Und hat gleichwol dise arbait mir neben meinem taglichen dienst und alter / des ich nun in ainemundsibentzigisten Jar bin etwas müehe / aber allermaist die beschwaernuß zu verteutschen /geben / weil ich meines taeglichen diensts halben so mir vertraut / nit bequeme zeit gehaben muegen / offter zu ersehen / damit das alles besser geteutscht und zierlicher gestelt waer worden. Bitt derhalb alle menigelich / denen dise mein arbait (wie sy dann ist) fürkhomen mag / Sy wellen die zum guetten annemen / und außlegen / und sich meiner müesamen erfarung / zu jrem pesstn gebrauchen / nit zu argem khern / und außlegen / dan ich das von gmaines nutz wegen gleichwol schlechtlich / aber getreulich zusamen getragen hab.
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§ 2 | Mosqua wirdet Teütsch / auch Reissisch gleich / aber auf Latein Moscovia genant / die Haubtstat der Reissen in Scythien / desselben Großfürsten macht und gepiet sich verr in die leng und weit erstreckt / Die zu beschreiben wird ich müessen vil örter gegen Mitternacht gelegen berüren / die den Voreltern / auch denen / so zu unsern zeiten davon geschriben / nit wol bekant sein gwest / mit denselben ich nit allenthalben gleich hellen wird / das geschiecht nit darumb / das ich mir damit vil zueziehen und die andern straffen wolte / Sunder weyl ich erstlich auß Khaiser Maximilians / und zum andern maln jetziges meines Allergenedigisten Herrn Ferdinanden / Röm: zu Hungern und Behaim etc. Khünigs bevelch / daselbst hin als Potschafft gesandt worden / das Lannd und Stat Mosqua und vil jrer sitten und gebreuch gesehen / gleichwol das merer / doch nit auß aines / zehen oder zwaintziger ansagen / Sunder auß viler inn baiden Raisen gleichformig ansagen erjnnert und befunden / dar zue mir die Windische / die man in Latein / auch nach dem Reissischen Slavonisch sprach nent (welche sich dann mit der Reissischen oder Moscovitischen vergleicht) vil hilff gethon / Darumen ich nit allain von hören sagen / sunder als der es zum thail selbs gesehen hat / khundtschafft geben mag / und das nit mit hochgesetzten / sunder offnen gemainen Teütschen worten / den nachkhomenden zu gedächtnuß darthuen und beschreiben wöllen.
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§ 3 | Dann als gemaingelich ain yegeliche zung jr sonder außsprechen hat / Also auch die Reissen / die jre Puechstaben dermassen setzen / die uns Teutschen gantz frömbd und vnbekant sein / außzusprechen / Wer dann auf dasselb nit sein aufmercken hat / der mag von khainem der orten heerkhommenden oder wissenden jchtes recht erfragen / noch erjnnert werden / Derhalb hab ich auch in diser beschreibung die Reissische Nämen der Stet / Flüß / Orter / Personen /und andere stuckh nit unbedacht / wie sy die außsprechen /gesetzt / und mich der gebraucht / Darumb ich auch im anfang ain bericht thuen wöllen / wie man die Puechstaben setzen/und darnach außsprechen solle/ damit der Leser sich dester paß und leichter / und ye merers dardurch erfragen oder erjndern wirt mügen.
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§ 4 | Basilius wiewol der Namen auf Reissisch nit mit dem B. sunder mit ainem Puechstaben / der ain mitter aussprechen hat zwischen dem B. und F. dieweil derselb namen bey uns auch gemain ist / und mit dem B. beschriben wirdet / hab ich khain änderung in demselben Namen machen wöllen.
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§ 5 | C. so ainem H. furgesetzt / wird außgesprochen wie wir Teütschen des in gebrauch sein / und nit wie etlich ander Nationen / das ist nahend als mit ainem K. doch linder / als Chlinowa / Chan / Chiow / Chlopigerod. Wann aber dem C. ain Z. nachgesetzt / so wirt es auch der Teutschen art nach außgeredt / als Czeremissa / Zernigo / Zilma / Zunkhaß.
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§ 6 | G. wird gemaingclich / wie auch Behaimisch / für ain H. außgesprochen / als wann man schreibt / Jugra volga / so spricht man Juhra volha.
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§ 7 | J. wirt öffter nahend ainem G. außgesprochen / als Jausa / Jaroslaw / Jamma/ Darumben so derselb Puechstab dermassen sol außgesprochen werden / hab ich zu erkantnuß denselben dermassen Y. setzen lassen.
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§ 8 | Th. wo wir die zwen Puechstaben brauchen / so setzen sy darfür Ph. als der Nam Theodor / schreiben und sprechen sy Pheodor.
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§ 9 | W. wirt in gar vil worten im anfang / in der mitte / auch zu letst gesetzt / Ist das mittl zwischen B. und F. und mueß darfür außgesprochen werden / Darumb so derselb Puechstab außgesprochen / wirt der also W. gesetzt / als Wolodimer / Wlaslaw / Worothin / Dwina / Otzokhow / Rostow. Darumb sol der Leser sein aufmerckhen haben / will er anderst solche wort verständig aussprechen.
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§ 10 | RUSSIA lateinisch / wird zu Teütsch Reissen genant / woheer der Namen khumbt / sein mancherlay mainung / Etliche sprechen / von Russo / der ain Brueder des Lech aines Fürsten in Polln / welcher der Reissen Landtsfürst gewesen sein sol / davon sy den Namen genumen / oder uberkhumen hetten.
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§ 11 | Andere vermainen von ainem alten Flegkhen oder Stätlein Russo genant / nit verr von Großneugarten gelegen / Aber etliche von der praunschwartzen farb / desselben volckhs.
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§ 12 | Vil sein / die vermainen / das der namen Roxolania in Russia verwendt sey worden. Dise mainungen all halten die Reissen nit für gegründt / sunder sprechen / das Russia vor zeitten Rosseya gehaissen habe / als nach jrer sprach ain zersträet oder ausgesäet volck / das vermainen sy auch mit dem zu bekrefftigen / das jr Nation nindert gar beyeinander / sunder allenthalben mit andern undtermischt ist.
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§ 13 | Es khum nun der Namen Russia von wem er wölle / So werden alle die Reissen genant / die sich der Slavonischen oder Windischen sprach gebrauchen / und den Christenlichen glauben und Ceremonien nach gebrauch und ordnung der Khriechen halten. Nach jrer sprach werden sy Russy / Lateinisch Rutheni / und Teütsch Reissen genandt / und sein in so ain grosse menig erwachssen / das sy alle eingemischte völckher und Nationen eintweder ausgetriben / oder zu jren sitten gezwungen haben / also das sy jetzmals all in gemain Reissen genent werden.
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§ 14 | Die Slavonisch / das ist /die Windisch sprach / welche jetzo gemainelich aber nit recht Sclavonisch genent wird / geht seer weit / Dann derselben sprach gebrauchen sich die Dalmatiner / Bossner / Chrabaten / Isterreicher / zeucht sich lang nach dem Adriatischen Mör / hintzt an das Friauler Land / Dise sprach reden auch die Carster / so Lateinisch Carni und Venedigisch oder Wälhisch Carssy genent werden / Item die Crainer / Khärner untzt an die Traa / deßgleichen die Steyrer vier meil unterhalb Grätz / dann nach der Muer hinab / biß an die Donaw / darnach uber die Traa und Saw / Die Mysy / Servy / Bulgary / welche wir jetzo in gemain die Sirven und Rätzen nennen / und andere völcker biß gar gen Constantinopl / Darnach die Beham / Lausitzer / Schlesier / Märher / die Winden an der Waag / und vil der völcker von der Waag hindan in Hungern / die Poln / die Reissen / dartzue die Circassen / in fünff pergen genant / am Schwartzen Mör / so man Lateinisch Pontum nennt / wonhafft / Noch sein etliche nach der Elb ab / die zersträet ligen / und Dörffer haben / als uberbleibling der Wenden / die derselben ortn etwan gewont haben / die alle bekennen sich Slaven sein. Die Teutschen aber haben im brauch / alle die / so die Slavonisch sprach reden / Wenden / Winden / oder Windische on undterschid zu nennen / so gebrauchen sich auch diser sprach in schrifften und im Gottesdienst die Moldauer und die andern anraynenden Wallachen / wiewol dieselben ain andere sprach in gemain haben.
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§ 15 | Vil wöllen mit schrifften darbringen / das Macedonia auch die Slavonische sprach / die man Syrvisch der orten nent / für jr Muettersprach ye gebraucht und noch brauchen.
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§ 16 | Reissen geraichen nahend an das Sarmatisch gebürg / nit verr von Crackaw / und nach dem fluß Tyras / den die der orten wonend Nisster nennen / hintzt an Pontum Euxinum das man sonstn das schwartz oder auf Wälhisch das grösser Mör nent / und dann hinüber an das wasser Boristhenes auf Reissisch Nieper genent / aber vor etlich jarn / hat der Türckh Weissenburg / so man auch Moncastro nent / am gmund des fluß Tyras gelegen /so dem Voyvoden in der Molda zuegehört / eingenumen.
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§ 17 | So hat der Tartarisch Khünig / Reissisch im Precop / aber Lateinisch Taurica genant / uber den Nieper gegriffen / daselbsten weit und prait alles verhört / und zway Schloß erpaut / das ain Otzakhow genant / das nit verr von des Niepers gmund ligt / und der Türck yetzmals auch jnnhat / Also das auf den heütigen tag zwischen bayder flüß des Nister und Nieper biß an das Mör grosse und weite wüeste land sein. Und als man nach dem Nieper uber sich raiset / khumbt man wider in Reissen gen Circas / so gegen dem Nidergang der Sonnen gelegen / von dannen gen Caynon und Chiow / da vor zeiten der Reissen haubtstat gewesen / auch der Fürsten sitz und das Regiment gehalten worden / Daselbsten uber den Nieper ist das Fürstenthumb Sewera genant / ist noch besetzt / und bewont / Wo man dann gleich gegen dem Aufgang von dannen ra[i]st / khumbt man zu dem ursprung des gar nambhafften fluß Tanais / und fürter von denselben flüssen ainen weitten weg hinab / da die zway wasser Occa und Volga / das man Griechisch Rha nent zusamen fliessen / Daselbste uber die Volga oder Rha erstreckt sich das Reissen land an das Mör gegen Mitternacht / und am herwider raisen / geraicht es an die völckher dem Khünigreich Schweden zuegehörig / auch an Finland / volgends an Leiffland / Sameitn / die Maß / und dann wider an Poln / und daneben ab hintzt an das Sarmatisch gebürg / In dem gantzen getzirgkh / sein nur zwey Land außgenumben Lythen und Sameiten / die der Römischen Khirchen ordnung in der Religion anhengen / und hat yedliches sein sprach. Gleichwol sein gar vil der Underthanen derselben Fürstenthumber und in Lythen / auch in der Haubtstat der Wilda / die Reissen sein.
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§ 18 | Es sein drey Fürsten yetzo der Reissen / der erst ist der Fürst in der Mosqua / der den grössern thail derselben inn hat / Der ander ist der Großhertzog in Littn / Der drit ist der Khünig in Poln / gleichwol ist yetzmals Poln und Littn undter ainem Herrn.
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§ 19 | Von dem anfang diser Nation haben sy nit anders dann wie die hernachvolgende jar beschreibungen anzaigen / Nemblich das Slavonisch volck sey auß der Nation Japhet / und hab sich bey der Donaw nidergelassen / da yetzmals Hungerland und Bulgarnn / und sein derselben zeit Norci genent gewest / und von dann auß sein sy zersträet und außgesäet worden / haben die namen nach den Landen bekumen / Als die in Märhern von dem fluß der March / ander Czechi / das sein Behaim / Crabaten / Bieli / Sirven / Chorothani / die bey der Donaw gewont / unnd von Wallachen veriagt / und sein khumen an die Weixl und Lechi / von jrem Fürsten Lecho genant worden / davon auf heüttigen tag die Poln Lechi genant werden/ Aber ander Littn /Masovithn / Pommern / etlich haben am Nieper gewont / da jetzo Chiow steet / Poleni genant / Ander Drewliani / die wonetn nuer in wäldern / Dann etlich an den wassern Dwina und Peti genant Dregovici / die Polcwtzani bey dem fluß Polta / der in die Dwina fellt / So sassen auch etlich bey dem See Ilmen genant / die haben Grosneugarteen erobert / und jnen ainen Fürsten mit namen Gostomissl gesetzt / So woneten auch an den flüssen Deßna und Sula / Severi oder Sewerskhy genant / Ander ob den vrsprungen der Volga und Nieper / genent Chrivitzi derselben Haubtschloß und Stat was Smolensco / Sovil sagen jre geschicht schreiber.
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§ 20 | Wer erstlichen der Reissen Herr gwest / ist zweiffelich / sy haben khaine puechstaben gehabt / und nit schreiben khunen / damit sy jre geschichten zu gedächtnuß hetten bringen muogen.
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§ 21 | Als Khünig Michael zu Constantinopl die Slavonischen Puechstaben im 6406. Jar von anfang der welt zu raitten / in Bulgarn geschickt / dann hat man das / so nit allain derselben zeit sich zuegetragen / sonder auch von den alten angetzaigt worden / in die schrifften zu bringen angefangen / Auß demselben befindt man / das ain volck Coseri genant / von den Reissen Tribut genumen haben / Nemblich von yeglichem hauß ain pälgle oder heutle der Vech oder Grabwerchen / Dergleichen ain volck die Varegi sollen uber sy geherscht haben / Wer aber die Coseri gewest sein / findt man nichts allain den Namen / Dergleichen hab ich von Varegen nichts mügen erjndern.
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§ 22 | Als aber sy die Reissen das Teutsch Mör / so man Lateinisch Baltheum / und die Teutschen den Peld nennen / Also auch das Preissisch und Leifflendisch Mör / des auch der Reissen Herrschafft von dem Schwedischen gepiet taillet / Varetzkhoye morye nennen / Hab ich lang gedacht / die Varegi wären Schweden / Preissen / oder Dennen / der Nachparschafft nach gewest / So hab ich mich seid erjndert / das ein gar ansehenliche Stat Wagria genant / die durch die Wenden bewont / nahend umb Lubegkh und das Hertzogthumb Holstain gewest / und das Mör nach jrer sprach darnach genent worden / und denselben namen nachmals bey den Reissen erhalten / Zu dem das die Wandali oder Wennden derselben zeit vast mächtig gewest / und mit der sprach und sitten sich mit den Reissen verglichen / Derhalben bewegt mich zu glauben / das die Reissen umb des willen vil lieber und eher / dann von andern frömbder sprach und sitten zu Herrschafften genomben / und beruefft haben/ Als nun etwan die Reissen von wegen des Fürstenthumbs zwiträchtig und gantz widerwärtig gegen einander entzündt und aufrürig worden / hat Gostomissl der weise man / der auch zu Neugarten in grossem ansehen gewest / sein Rat geben / Sy sollen zu den Varegern umb die drey gebruoeder / die daselbsten groß geacht gewest / schickhen / damit sy das Regiment oder Regierung annämben / des Rat man gevolgt / und die drey gebrueder sein auf solch ersuechen khumen / und das gepiet zwischen einander außgetailt.
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§ 23 | RURICK namb das Fürstenthumb Großne[u]garten /und setzt sich gen Ladoga / das 36 meil under Großneugartten ligt.
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§ 24 | SINAUS blib zum Weissensee.
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§ 25 | Der TRUWOR aber namb das Fürstenthumb Plesco / und wont im Stätlein Swortzoch.
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§ 26 | Dise drey brüeder ruoembten sich jren vrsprung von Rom zu haben / von denen auch der groß Fürst Basilius / zu dem ich geschickt was / sein herkhomen zu haben fürgab / Diser dreyer gebrüeder eingang gen Reissen / sol nach jren schrifften beschehen sein im Jar von anfang der welt 6370. die zwen sein on leibs erben abgestorben / und der uberbeliben Rurikh hat alle Fürstenthumben an sich genumben / und die Schlösser und Stet zwischen seinen Freünden und Dienern außgethailt.
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§ 27 | Nach seinem absterben hat Er sein Sun IGOR verlassen / den Er sambt seinem Reich bevolhen hat ainem seinem nächsten Freund OLECH genant / der dann vil anrainender Herrschafften erobert / auch gar in Griechen gezogen / Constantinopl belegert / Als der 33 Jar geregiert / hat er mit seinem fueß an seines abgestorbnen Roß khopf gestossen / ist durch ain vergiffts thier gepissen worden / und davon gestorben.
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§ 28 | Nach absterben des Olech / hat Igor sich gen Plesco verheyrat zu ainer genant OLHA / und das Regiment an die hand genumen / und mit seinem Khriegsnolck weitter verruckt / biß gen Heracleam und Nicomediam khumen / darnach Er uberwunden worden / und geflohen / von Maldito der Drewlianer Fürsten an dem ort Coresto genant / erschlagen / und daselbsten begraben worden / Sein Sun SWATOSLAW / den er gar jungen verlassen / darumb Er auch das Regimt nit verrichten mügen / hat sein Mueter Olha an seiner stat solches verricht / Zu derselben schickten die Drewlianer zwaintzig Potten / mit solcher werbung / das sy sich jrem Fürsten verherayten wolte / die Olha hat die Potten lebendig begraben lassen / und sy jre leut zu den Drewlianern abgeverttigt / mit solchen bevelch/ So uerr si Sy zu jrer Frauen und Fürsstin haben wöllen / sollen sy merere und ehrlichere Potten zu jr senden.
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§ 29 | Pald haben sy Fünfftzig fürnemblicher gesannt / die sy in ainem Pad alle verprend. Und wider jre gesante zu den Drewlianern außgefertigt / denen anzuzaigen / Sy khäme daheer mit bevelch / sy sollen Met / oder der gleichen trankh und anders so zu jres Haußwiert begengknuß notdürfftig sey / zueberaiten / Als sy zu denen khumen / hat sy jren abgestorbnen Man beclagt / die Drewlianer betrunckhen gemacht / und deren 5000 erschlagen / und alßdann wider gehn Kyow verrugkt / jr Hör versamblt / wider die gezogen / die uberwunden / den flüchtigen nachgerugkt / hintzt an die bevestigung / dieselben ain gantzes Jar belegert / dann die sachen zu thaiding komen / und hat von jnen ain Tribut / als nemblichen von jeglichem Hauß drey Tauben / und drey Spergken begert und genumen / denselben hat sy fewrwerch angebunden / unnd fliegen lassen / die sein widerumben zu jren gewonten Heusern geflogen / und damit das Schloß oder Stat angezündet / welche daraus geflohen / sein erschlagen / gefangen oder verkhaufft worden.
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§ 30 | Als sy alle der Drewlianer bevestigungen erobert / damit jres Manns tod gerochen / und sich wider gen Kyow gekhert / im Jar nach der Welt beschaffung 6463. Ist sy in Griechen Land gezogen / Und zu der zeit Khünig Hansen zu Constantinopel hat sy die Tauff angenumben / und jren namen OLHA verkhert / und HELENA genennt / durch den Khünig hoch verehrt worden / wider anhaimb gezogen / Und ist die erst undter den Reissen Christin / als jre geschichten innhalten / und ist der Sonnen zuegegleicht / Dann als die Sonn die Welt / also hat sie die Reissen mit dem Christlichen glauben und liecht erleicht / Iren Sun aber SWATOSLAW hat sy niehe zur Tauff bewegen mügen.
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§ 31 | Als pald aber der seine Jar erreicht / hat er tapfer aller khriegs arbeit sich underfangen / khain gefehrligkhait geschichen / in den Veldzügen khainerley sachen zu verhinderung / ja auch khain khuch / geschierr mit füeren lassen / Sonder hat sich menigelich mit geselchten fleisch benüegen muessen / So hat er sich mit seinem Satl under seinem haubt auf der Erden ligund benuegt / Er uberwand die Bulgaros / und ist gar an die Donaw gezogen / zu PEREASLAW hat er seinen sitz oder stuel gehalten / Sprach zu seiner Mueter und Räthen / das ist mein gesäß in mitten meiner Reich. Aus Griechen wierd man mir bringen Panodokhi / Gold / Silber / und Wein / und manicherlay frucht / Aus Hungern Silber und Pferd / Aus Reissen Schora / Wax / Hönig / und Knecht Sein Mueter sprach zu jm ich wierd gleich sterben / laß mich begraben wo du wilt.
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§ 32 | Am dritten tag darnach starb sie / die ist durch WOLODIMER jren Eningkl von jrem Sun SWATOSLAW / der auch nunmals getaufft was / under die Heiligen gezält und der aindleffe tag Julij jr zu feyren benennt worden.
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§ 33 | Swatoslaw der nach der Mueter das Regiment gefüert / hat die Fürstenthumber außgethailt seinen Khindern / dem IEROPOLKH, Kyow dem OLECH/ die Drewlianer / dem WOLODIMER, Großneugarten / dann die Neugartner haben aus anraitzung aines Weibs DOBRINA genannt denselben Volodimer zu ainem Fürsten erworben / Da zu Neugarten was ain Burger oder Inwoner mit namen CALUWTZA der khlain / der hete zwo Töchter / DOBRINA und MALUSCHA, die letsster was im Frawenzimer der Olha oben vermeld / dieselb Maluscha hat der Swatoslaw geschwengert / und den Volodimer von jer gezeugt.
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§ 34 | Als Swatoslaw seine Khinder versehen / ist er in BULGERN gezogen / PEREASLAW belegert und erobert / BASILIO und CONSTANTINO den Khünigen abgesagt / die aber haben jre Potten geschikht fridens halben zuhandlen / damit sy auch erindern möchten / wievil der volgks hette / dann sy willig wären den Tribut nach der anzal seines volgkhs zu geben / das geschach aber mit listen / dann so pald die zwen Khünig des erinnertn / versambleten sy jr Khriegsvolgkh / und do die zway Hör aneinander ansichtig worden / erschragkhen die Reissen von der Griechen menige / da aber Swatoslaw seine leut forchtsamb sahe / spricht / Ich siech khain platz darauff wir mit fueg steen mügen / Das Reisserland aber den veinden volgen zulassen / hab ich mir in mein gemüet niehe genumben / Sonder das ich ritterlichen wider sy streitten / aintweder sterben / oder grosse ehr damit haimbbringen wil / Dann so ich Ritterlichen streit und umbkhome / erlang ich ain ewigen löblichen Namen / Wo ich aber fluohe / ain ewige schand / unnd schmach haben müeste / So ich dann mit der menig der veind umbgeben bin / gebürt mir nit zu fliehen / Ich will vest steen / mein Kopf für mein Vatterland / am ersten spitz darsetzen / Dem antworten seine Khriegsleut / wo dein Haubt / daselbsten werden auch unsere Heubter sein.
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§ 35 | Also sein sy behertzend worden / die veind angriffen/und gesigt / und das Griechenland verwüest / darüber haben die andern Griechischen Fürsten zu jme geschigkht / mit Gold und Panedogkhen senfften wöllen / das er aber veracht / und nit angenumen. So die aber khlaider und wehrn oder waffen geschikht / die hat er angenumen / darüber sprachen die Griechen zu jren Khünigen / Ein solchen tugentlichen Khünig begern wir auch zu haben / dem nit das Gold / sonder Waffen liebten.
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§ 36 | Swatoslaw nachnete Constantinopl / die Griechen haben sich mit grossem Tribut entlediget / und den von jren gemerkhen bracht / den hat CURES ein Fürst der PICENIGEN im Jar nach der beschaffung der Welt 6484 mit hinderlisten umbracht / unnd aus desselben Hiernschallen ein Tringkhgefäß gemacht / mit Gold beschlagen / und mit puechstaben darein setzen lassen dise maynung.
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§ 37 | Frembdes suechend hat das seine verlorn.
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§ 38 | Als Swatoslaw tod was / hat sich seiner Obristen ainer SWADOLT genant gen Khiow zu IAROPOLKHN gefüegt / und den bewegt / das er seinen Bruoder OLEG vertreiben soll / umb das er jm seinen Sun LUTAM getöd hette / Jaropolkh hat sich bewegen lassen / den khrieg wider seinen Brueder gefürt / und desselben volgkh die Drewlianer geschlagen.
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§ 39 | Der Oleg namb die flucht auf ain bevestigung / aber die seine wolten den nit einlassen / und ist in ainem gedreng uber ein prugken abgedrungen worden / und jr vil auf jne gefalln / und also verdorben.
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§ 40 | Wie Jaropolkh die bevestigung erobert / seinen Brueder gesucht/und under den andern toden Cörpern gefunden / Als jne der zu gesicht bracht / spricht er Swadolt / siech das hastu begert / und ließ den begraben.
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§ 41 | Da WOLODIMER der ander Brueder solliches vernamb / hat er aus Großneugarten die flucht zu den Waregern uber Mör genumen.
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§ 42 | Also hat Jaropolkh seinen Stathalter in Großneugarten gesetzt / und ist ain ainiger Herr der Reissen worden.
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§ 43 | WOLODIMER ist mit hilff der Wareger wider khomen / seines brueder Stathalter veriagt / und seinem Brueder entsagt / Dann er wusste / das sein Brueder den Khrieg wider sich füren wurde / In mittler zeit schickt Wolodimer zu ROCHWOLOCHDA dem Fürsten zu PLESCO / der auch auß Waregen dahin komen was / und begert desselben Tochter ROCHMIDAM zum Eelichen Weib / die aber wolt den Volodimer / umb das er nit Eelich geborn was / nit / Sonder den Jaropolkhn / des sy verhoffend gewest / er wurde pald umb sy werben / umb solches abschlahen hat Volodimer den Rochvolochda bekhriegt / und den mit zwayen Sünen erschlagen / und die Rochmida mit gwalt genommen / nachmals wider seinen brueder gen KHIOW geruckht / Jaropolkh aber hat jme nit getrawt / dem zu begegnen sich in RHIOW enthaltn / Volodimer weil er Khiow belegert / schickht sein haimblichen Potten zu BLUD / der des Jaropolgkh seines brueders jnderister Rat gewest / den hat Volodimer seinen vatter genent / und an jn begert weg und maß zu finden seinen brued[er] zu tötten / Der BLUD hat sich des erpotten / Gibt also dem Volodimer den Rat / soll die Stat Kyow bearbaiten / seinem herrn aber dem Jaropolkhn geraten / Er soll in der Stat nit bleiben / wann vil der seinigen waren nun zu Volodimer gefallen / Dem volgt der Herr / und ist außgefallen gen RHODEN an das wasser IURSA gelegen geflohen / verhoffend daselbsten vor seinem brueder sicher zu sein / Nach eroberung KHIOW hat Wolodimer sich für RHODEN gelegert / und seinen brüeder lang behaurt.
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§ 44 | Als aber das Volckh erhungert / und nit weitter halten mügen / dann so bewegt da BLUD seinen Herren / Er soll sich mit seinem Brüeder / der vil sterckher dann er war / befriden / und verainigen / Dem Volodimer aber empeut der BLUD / er welle jme seinen Brueder paldt ubergeben / und zuebringen / Jaropolkh hat seinem untrewen Rath gevolgt / und sich seinem Brueder ergeben / dermassen / was er jme auß gnaden gäbe / wöll er daran ersettigt / und zufriden sein / Solche thäding was von beiden taylen angenummen / Darumben vermant der BLUD seinen Herrn / sich paldt zu seinem Brueder zu verfüegen / ein ander auch des Jaropolkhen Rath mit namen WARESCO, der widerrieth das / dem ward nicht gevolgt / und wie Jaropolkh zu seinem Bruder gieng / waren zwen Wareger zu der Thür verordent / und Volodimer schaut zu dem fenster auß / haben die zwen den Jaropolkhn erschlagen / Nach solchem hat Volodimer seines ermordten Brueders weib / die ain Khriechin was / zu seinem wollust gebraucht / welche auch Jaropolkh / ehe dann er sy geelicht / ain Closterfraw geschwängert hette.
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§ 45 | Diser Volodimer hat vil abgötter zu Khiow eingesetzt / dem Obristen ain Silbrens haubt auff einen hültzen Pottich machen lassen / PERUN. Die andern, USLAD, CORSA, DASWA, STRIBA, SYMÆRGLA, MACOSCH genant / denen er dann geopffert / die zuvor CUMERI gehayssen haben.
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§ 46 | Volodimer hat von der Rochmida geborn / ISOSLAW, IAROSLAW und SEWOLD, auch zwo Töchter / Von der Griechin SWATOPOLCH, Von der Behaimin den SASLAV, Von der andern Behaimin / den SWATOSLAW, STANISLAW, Von der Bulgarin BORIS und CHLEB, So het er noch im hohen Schloß dreyhundert / in Bielograd gleichermassen dreyhundert / in Berostow und Selwi zwaihundert beyschlaff weiber.
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§ 47 | Als nun Volodimer on mäniglichs verhinderung ain ainiger Herr der Reissen gewest ist / seind von vil orten Potschafften zu jme geschickt worden / Jetzlicher begert den zu seinem glauben zu bewegen / Dergleichen hat er auch seine Potschafften an vil örter außgeschickt / Sich allerlay glauben zu erindern / und sich dann entschlossen / den Christen glauben nach der Khriechischen art anzunemmen / Schickt seine Patschafften zu BASILIO und CONSTANTINO den Künigen gen Constantinopl / begerend derselben Schwester Anna zu ainem Eelichen Gemahl/ so wolt er dann sambt allen den seinen den Christlichen glauben annemen / und wider kheern CORSUN und alles anders / so er in Khriechenland jnnen hette / das was erlangt / und zeit und der platz gen CORSUN benant / dahin sein die zwen Künig von Constantinopl / und Volodimer khomen / in der Tauf hat Volodimer seinen Namen verändert / und BASILIUS genant worden / die Hochtzeit ist da zumall vollendet / Corsun sambt andern wider abgetretten / wie dann beredt was.
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§ 48 | Das ist geschehen als man von anfang der Welt geschriben hat / im 6469. Jar / Von dannen an ist Reissen im Christenlichen glauben beliben.
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§ 49 | Dise Anna ist im 23. Jar nach gehaltner Hochzeit gestorben / Der Volodimer aber starb im vierten jar nach seinen Gemahl / der hat die Stat WOLODIMER zwischen der wasser Wolga und Occa erpaut / von seinem namen also genent / und das Haubt und Fürsten Gesäß der Reissen dahin verordent.
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§ 50 | Er ist auch als ein Apostl under die heiligen gestelt / und der fünfftzehend tag Julij / den zu Ehrn / benent worden.
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§ 51 | Nach Wolodimers Tod / haben sich die gebrüeder seine Sün gespalten / villerley von wegen der herschung fürgenomen / und gekhriegt / also / welcher der Mächtiger und stergcker gewest / hat die mindern verdruckt und gar außgejagt.
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§ 52 | Als Volodimer von wegen der Anna / die Tauff angenumen / im 990. Jar / Also auch der MIESCO in Poln von wegen Dobrowkha des Boleslai Fürsten in Behaim Tochter im 965. Auch Jagello groß Fürst in Litten / von wegen Hedwigen Künig Ludwigs zu Hungern und Poln Tochter / Der aber uberkam das Künigreich Poln mit seiner Praut im 1383. Jar.
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§ 53 | SWATOPOLCH der das Fürstenthumb zu Khiow mit gwalt uberkhummen / hat Leut verordent / die seine zwen Brüder Boris und Chleb umbrachten / die seinde auch gehailigt worden / und jre namen verkhert / der ain Dauid / der ander Roman genant / deren feyer ist der 24. tag Julij.
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§ 54 | Alle weil die gebrüeder also in stritt gestanden / ist nichts der gedechtnüß wirdigs durch sy gehandelt worden / es wolte dann ainer vil verrättereyen / haimblich nachstellen / gleichßnereyen / und ainhaimische krieg hören.
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§ 55 | WOLODIMER des Sewalden Sun / mit dem zunamen Monomach / hat das Reissen Land widerumben in ain Herrschafft under sich bracht / der hat nach jm verlassen etlich stuck / damit noch auff heuttigen tag / die Fürsten des Reisserlands / wann die in das Regiment tretten /geziert worden / der starb im 6633. Jar. Seine Sün / und Enickel haben nichts der gedechtnus wierdigs verricht / hintzt auff die zeit des Georgen und Basilij / Die dann der Tartarisch Künig Batti im streit erschlagen / und die Stet / Volodimer / Mosqua / und ain grossen tayl des Reissenlandts verprent / und verhört hat.
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§ 56 | Von derselben zeit / das ist von den 6745. Jar / hintzt an den Basilium / bey dem ich in Potschafft gewest / seind alle Regierende Fürsten der Reissen / der Tattern Tributarij oder Zinßpar gewest / ja auch die Fürsten der Reissen nach der Tattern gefallen / gesetzt / und die zwispalttigen / es sey Erbschafft oder andern sachen halben / mit der selben Urtayllen entschaiden worden.
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§ 57 | Unangesehen des / seind dennocht offt Khrieg zwischen den Reissen und Tattern entstanden /Aber zwischen den gebrüedern manicherlay veränderungen /außjagungen und verwechßlungen ervolgt.
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§ 58 | Hertzog Andre des Alexanders Sun / der erwarb das großfürstenthumb / das der Demetrj verfangen hette / den verjagt Andre mit hilff der Tartern.
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§ 59 | Hertzog DEMETRI des MICHAELN Sun / hat den Hertzog GEORGEN des Daniels Sun / bey den Tattern umbbracht / ASZBEGKH der Tartarisch Khünig fieng Demetrium / und nam jm sein leben.
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§ 60 | Es stuende ain jrthumb umb das Fürstenthumb Twer / das der Hertzog SIMEON vom Khünig ZANABEGKH begert / der wolte ein Tribut entgegen haben / aber seine Räthe waren mit gaben bewegt / die erbatten / das der Tribut nachgelassen ward.
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§ 61 | Im 6886. Jar der Großfürst DEMETRI hat den mächtigen Tatarischen Khünig MAMAI geschlagen / aber im dritten Jar darnach so hart erlegt / das Dreytzehentausent schrit weit das Erdtrich mit todten Cörpern belegt war / Im andern jar nach dem khame TACHTAMISCH der Tartarisch Khünig / und schlueg DEMETRIUM / belegert und gewann die Mosqua / sein alweg Achtzig umb ain Rubl erlöst worden / zu der begrebnus hat die Summa 3000 Rubl bracht.
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§ 62 | Der Größfürst BASILIUS, so im jar 6907 die herrschung gehabt / hat das Land BULGERN / so an dem wasser Volga ligt / erobert / und eingenummen / die Tattern außgetriben.
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§ 63 | Diser Basilius / des Demetri Sun / het ainen Sun auch BASILIUS genant / dem hat er das Großfürstenthumb nit / sunder seinem Brueder Georgen nach seinem tod verordent / Dann er het sein weib ANASTASIA / dabey er denselben Sun erworben / im verdacht des Ehebruchs / als Aber der Georg vermerckte / das die underthonen nit wol zufriden waren / das der Sun seines Erbs entsetzt sol sein / darumb sy dem jungen angehangen / Ist der Georg zu den Tattern khummen / begert seines Bruedern Sun Basilium zu erfordern / und zwischen jnen baiden außzusprechen / wem das Großfürstenthumb rechtlichen zusteen soll / Als das geschach / und auff aines des Tattern Rats befürderung / der Tattarisch Khünig das urtl in beysein des Basilij / für den Georgen außgesprochen hette / ist der Basilius dem Khünig zu fueß gefallen / und gebetten / jme sein notturfft furzubringen zu vergonnen / des jme bewilligt worden / Darauff sagt Basilius / Du hast auff ainen todten brieff dein urthail geben / Nun aber hab ich deine brieff / die du mit deinem gulden Sigil bevestnet hast / das du mich wöllest in das Großfürstenthumb einsetzen / und dabey handhaben / dieselben brieff sein noch lebendig und krefftiger weder die todten / Darumb so bat er den Khünig / wolte seiner wort jngedenck sein / und seinem zusagen ain genüegen thuen / Darüber spricht der Khünig / es sey gerechter der lebendigen briefe jnhalt zu voltziehen / weder der Todten acht haben / Verttiget den Basilium ab / und setzet den in das Großfürstenthumb / des het Georg ain grosse beschwärd / versamlet ain hör / vertreibet den Basilium / des Er gedulden müessen / und sich gen UGLITZ in das Fürstenthumb / das jme sein Vatter verordnet / gesetzt / Also hat der Georg das Großfürstenthumb on jrrung sein lebenlang besessen / unnd durch sein verordnung dasselb Großfürstenthumb dem rechten Erben dem Basilio verschaffen. Des sein aber gedachtes Georgen khinder / Andre und Demetrj / als wären sy jres rechten Erbs entsetzt / ubel zufriden gewest / und darumb die Mosqua belegert.
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§ 64 | Der Basilius hette sich nunmals in das Closter Sant Sergij gethon / der solches vernamb / schickt seine Khundtschaffter / und besetzt die wacht / und huet / damit er nit uberfallen wurde / Die zwen gebrüeder aber / als sy das vernamen / haben sy den lisst gebraucht / Wägen zugericht / bewehrte leut darein verporgen / als ob man Khauffmanschafft darjnnen füerte / und daselbstn hingebracht / zugelegner nachtzeit außgetretten / die Wacht unversehen uberfallen / den Basilium gefangen / die augen außgebrochen / gen Uglitz sambt seinem weib geschickht.
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§ 65 | DEMETRIUS als er merckte / das die Underthonen und gemain des Adls mit jme nit zufriden wären / und on underlaß sich von jme zu dem plindten Basilio schluegen / / ist er gen Neugarten geflohen / Er was genant DEMETRI SCHEMEKHA / und verließ ain Sun des namen HANS / davon darnach geborn ist BASIL SEMETZITZ / der noch der zeit / als ich erstes mals in der Mosqua gewest / gefangen gehalten was / von dem hernach merers beschriben wirt / Uber das hat der plindt Basil / das Großfürstenthumm mit rhue besessen / Von der zeit Volodimer Monomach / hintzt an Basil den plindten / hat Reissen khainen öbrern gehabt / sunder ainschichtig Fuorsten / darüber die Tartern oberer waren.
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§ 66 | IOHANNES dises plindten Basil Sun / ist vast glücksällig gewest / het Hertzog MICHAELS zu TWER oder OTWER Schwester / / der verjagt seinen Schwager von seinem Fürstenthumm / hernach uberkhame Er auch Großneugartn dem darnach alle Fürsten auß forcht gehorsambtn / darüber hat er auch sein Titl gemert / als ain ainiger Herr aller Reissen.
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§ 67 | Auß MARIA seiner ersten gemahel / gebor Er IOHANNEM/ dem er auch des grossen STEPHAN WEYDA in der Moldau Tochter verheyrat / (das ist der groß Stephan Weyda / der den Türckischen Kayser Machmet / den Khünig Mathiaschn zu Hungern / und Khünig Hans Albrechtn zu Polln geschlagen hat) Als die erst des Großfürstn haußfraw Maria starb / namm Er SOPHIAM des THOMAS Tochter / der etwo in PELOPONESO mächtig geherrschet hat / der ain Sun was EMANUELIS des Khünigs zu Constantinopl / des geschlechts der PALEOLOGORUM, mit der er fünff Sün erworben / GABRIELN, DEMETERN, GEORGEN, SIMEON, und ANDREEN, denen hat er noch lebendiger jre Erbschafften außgethailt / Dem von der ersten frauen / dem HANSEN, das Großfürstenthumb vorbehalten / und nach ordnung bey seinem leben eingesetzt / Dem GABRIEL Großneugartten / unnd dann ainem jeglichen seinen thail benent.
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§ 68 | Der erst geborn / das ist Hans / starb noch in des Vatters leben / verließ ain Sun DEMETER genant / den hat der Anherr an seines abgestorbnen Sun stat nach jrem gebrauch in das Großfürstenthumb eingesetzt.
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§ 69 | Man sagt / SOPHIA sey gar lisstig gewest / die jren gemahel zu villen bewegen khünnen / und dahin bracht / das er sein Enickel Demetrium von dem Großfürstenthumb entsetzen / und dem Gabriel geben wöllen / Derhalben den Demetter in verwarung oder gefencknuß genummen / lang darjnn erhalten / So aber der Großfürst Hans an seinem letzten gelegen / und die Geistliche jne der gwissen vermant / hat den Demeter für sich bringen lassen / zu jme gesagt / Ich hab in Gott und wider dich gesündet / das ich dich also fängkhlichen beschwärt / und dich deines rechten Erbs entsetzt / das vnrecht so ich dir gethon / bitt ich dich mir zu vergeben / gehe frey hin / und gebrauch dich deines rechtens.
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§ 70 | Demeter hat leichtlich dem Anherrn begeben / Als der aber von jme außgangen / ist er auß des Gabrieln seines vattern brueders bevelch wider in verwarung oder gefengknuß genumen worden / etliche sagen / er sey erhungert / Ander sagen / er sey / erfrorn / Aber etlich vermainen / sey mit ainem rauch erstöckt.
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§ 71 | Der Gabriel als lang diser Demeter gelebt / hat er sich nur ain Gubernator genent / nach des tod aber hat er sich des Regiments gantz understanden / aber nit wie jr gewonhait ist / mit jren Clainaten getziert / noch eingesetzt / unnd hat seinen Tauffnam Gabriel verändert / und sich BASILIUM nennen lassen.
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§ 72 | Obgemelter Großfürst Hans hat sein Tochter dem Großfürstn in Littn ALEXANDRO, der auch pald darnach Khünig zu Polln worden / geben / durch welche Heyrat die Littn verhofft ainen friden zu machen und zu haben / Es ist aber vil anderst geraten / In der Heyrats beredung ward beschlossen / das im Schloß zu der Wild an ainem bestimbten Platz ain Kirchen nach Reissischem sitten unnd gebrauch der Fürstin gebaut / jr auch etliche Weiber und Junckfrawen jres glaubens gehalten sollen werden / Und weil solches gebew ain zeitlang underlassen beliben / hat der Schweher ain vrsach des Kriegs wider seinen Aydn genomen / und ist mit dreyen hören wider jne angezogen.
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§ 73 | Das ain hör ist nach dem Land SEWERA als in Mittentag / Das ander gegen TOROPETZ schier gegen Nidergang / Das dritte in der mitte gegen DROHOBUSCH und SMOLENSCO verordent worden / gegen dem hauffen die Littn angezogen / hat auch noch ain volck gehabt / in ainer hallt verstossen / ob die Littn auf das khlain volckh begierlich sich lassen wurden / als geschehen / so dann das Littisch hör sich für SMOLENSCO / und fort auch für DROHOBUSCH geruckt / Und als baide hör bey dem wasser WEDRASCH genant / anainander khumen / Hertzog CONSTANTIN OSTROSKHI ain Reiß / was der Littn Haubtman / unnd als die Khundtschafften antzaigten / wievil der feindt waren / eilten die Littn / vermaintn die sachen zu jrem besstn haben / Ain tieff gestettiger Pach was zwischen jnen / die Moscoviter rugkhten am ersten gegen den Littn und triben also ainer den andern hin und wider herüber / So nun die Littn sich gar uber den Pach geben hetten / rugkht der hauffen auß der Hallt / und khumbt den Littn an ainer seitten zue / des die Litten erschracken / und flohen / der öberste Haubtman unnd vil gueter leüt waren gefangen / Uber das haben die Moscoviter DROHOBUSCH, TOROPETZ und BIELA mit aufgeben eingenummen.
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§ 74 | Der hauffen so auf Severa getzogen / darüber was Haubtman MACHMETEMIN ain Tattarischer Khünig / von CASAN aber getaufft / der hat den Woivoda von Brensco unversehen gefangen und damit auch die Stat Brensco uberkhummen / So haben sich auch zwen Brueder der ain Fürst zu STARADUB / der ander SEMETZITZ genant / die baid ain grossen thail des Lands SEVERA besessen / dem Moscoviter undergeben / damit hat der Schweher auf ainmal uberkhomen / das der groß WITOLD großfürst in Littn in vil jaren mit grosser müehe und arbait erobert hette / Mit den gefangnen ist der Moscoviter grausamblich umbgangen / mit grossen Khetten beschwerlichen gehalten / mit dem öbersten Haubtman Hertzog Constantin gehandlt / jme zu dienen / das er auch angenumen dann er wol gewisst one das ewigelichen also schwärlichen gefangen sein müesste.
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§ 75 | Und als der mit schwärem Ayd verpunden was / ließ der Großfürst den ledig / und jme gleichwol vil Dörffer und gueter zuegeaigent / und reichlichen gehalten / nichts minder hat er on underlaß gedacht / und weggesuecht / davon zu khumen / als er auch entrunnen ist / des wenig leuten geratten hat.
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§ 76 | ALEXANDER Khünig zu Polln und Großfürstn in Littn der mer rhue und fridens begierig / hat das alles lassen hin geen / und friden gemacht.
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§ 77 | Der Großfürst Johannes des Basilj Sun / was so glücksälig / das er auch die Neugartner an den fluß SCHOLONA geschlagen / und dahin gedrungen / das sy jne für jren Herrn erkhenten und sein Stathalter einzunemen / dartzue ain groß gelt geben muessten / Nach verloffenen siben jarn / ist er widerumb nach Neugartten gezogen / und mit hilff des Ertzbischove daselbst Theophili in die Stat khumen / das volck in schwäre ewige dienstparkait genumen / alles jr Silber und Gold und andere Güetter auf dreyhundert wägen (seindt wol khlaine wägen / mit zwayen Phärdtn gar gering) von dann gen Mosqua gefüert / er ist allain wie Er die Neugartner geschlagen / und Twer eingenumen / im Krieg gewest / und doch in seinem abwesen gar vil und offt gesigt / und sein Gebiet erweittert / Also das Steffan Weyda in der Molda offt gesagt / Moscovither erweittert sein Land anhaims sitzend / Er aber müge mit grosser seiner müehe unnd arbait sein Land khaum erhalten.
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§ 78 | Der Großfürst Hans hat auch die Khünige zu Casan nach seinem willen eingesetzt / entsetzt / und ye gefangen wegkhfüeren lassen. Zuletst ist sein volck von denselben hart geschlagen worden / Der Hans hat am ersten sein Stuel oder gesäß zu der Mosqua mit gemeüern erpaut / den weibern ist er so hässig gewest / wann jme die begegnet / sein sy von seinem angesicht jämerlichen erschrocken / Die armen welche von den geweltigen beschwärt worden / haben khain zugang noch hilff bey jm gehabt / Zu Malzeiten hat er sich gwöndlichen betruncken / das er am Tisch entschlaffen ist / Seine Gest seind in der zeit mit forchten still gewest / So er aber entwacht / seine augen außgeriben / erst ist er frölich und gesprächig worden.
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§ 79 | Und wiewol der also mächtig / dennocht was er den Tattern underthenig / Dan so derselben oberern Tattern Potschafften zu jme geschickt worden / ist er denen für die Stat entgegen geritten / und dieselben steender und sy sitzende gehört / Solches hat sein weib die Griechin hart beschmertzt / und täglich gesagt / Sy wäre der Tattern khnecht verheyrat worden / und vast angehalten / sich solcher Knechtischen dienstparkhait zu entledigen / und undterwisen / wann solche Potten wider khumen / soll er sich khranck machen und damit entschuldigen / Im Schloß zu der Mosqua was ain sunder Hauß / darjnnen verordente Tattern on undterlaß wonten / zu sehen und mercken was man täglichen thäte.
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§ 80 | Die Fürstin erdacht jr auch ainen sin / und schickt jre Potten zu der Tattarischen Khünigin mit grosser verehrung / bittund damit sy jr solich hauß erlangte / dann jr wäre im schlaff furkhumen und Götlich vermant worden / an dieselb stat ain Kirchen zuerpauen / Sy wolt heer wider ain ander hauß den Tattern verordnen.
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§ 81 | Die Khünigin hat jrem begern wilfarn / Dasselb hauß ist zu stundan nidergerissen / und ain Kirchen an dieselb stat gesetzt / Mit dem andern hauß den Tattern zu verordnen / ist also von ainem tag auff den andern verzogen / das die Tattern damit auß dem Schloß khumen / und füro khains erlangen mügen / Der Großfürst Hans starb im 7014 Jar.
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§ 82 | GABRIEL, der hernach Basilius genent worden / ist / wie oben vernummen / nach seinem vatter Großfürst worden / dem vatter in vil sachen nachgevolgt / des jme verlassen / vleissig behalten / unnd wiewol der im streitten unglücksällig / so hat er doch mit schicklichkait vil Land und leut von newem bekhummen / wie der vatter Großneugarten / also diser Plesco / derselben Neu gartner befreundte stat zu seinen handen / hernach auch Smolensco / des ob hundert jaren in der Litten handen gestanden / undter sich gebracht / Wie der Alexander Khünig zu Polln unnd Großfürst in Litten gestorben / und sein Brueder Sigmund am Reich und Großfürstenthumb Litten nachkham / gegen dem der Basilius khain zuspruch hette / So aber derselb Khünig Sigmund meer zu friden / dann zu khriegen genaigt / die Litten auch des Khriegs verdrüssig / Nimbt jm der Moscoviter wider ain ursach des Khriegs / als hielt man sein Schwesters des Khünig / Alexander Wittib nit nach jren wierden / dar zu gab er für / Khünig Sigmund hette die Tattern wider jne bewegt / und entsagt dem Khünig / belegert Smolensco / unnd wiewol groß Geschütz darfür gebracht / khunt doch nichts schaffen / hernach aber wie Hertzog Michael Linskhi ain Reissischer wolgeborner Fuorst / der dann in grossem gwalt bey Khünig Alexander was / und wie hernach steen wirdt / zu dem Moscoviter entrunnen / hat den Basilium wider bewegt für Smolensco zu tziehen / mit verhaissen des zu überkhummen / wo solch Fürstenthumb jme dem Hertzog Michael gegeben werde doch das er dem Basilio damit gehorsam sey Vor Smolensco hat Hertzog Michael bey den dienstleuten mit gaben und verhaissungen sovil gehandlt (bey denen er auch in grossem ansehen gewest) das sy Smolensco aufgeben haben / und soliche dienstleut alle in dienst angenumen / und mit sich in die Mosqua gefüert / ausser aines der khain gab noch verhaissung annemmen noch in ubergebung der Stat willigen wöllen / der ist zu seinem Khünig gezogen / der andern vil wären auch gern nach Litten geraist / aber die so nit dörfften ziehen / sagten den andern / man wurde sy am weg trencken / berauben und erschlagen.
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§ 83 | Auff solchen syg hat Basilius sein hör in Litten abgefertigt / Er ist in Smolensco beliben / Und wie die nun etliche Flecken und bevestigungen eingenummen / erst schickt Khünig Sigmund die rettung gegen Smolensco aber zu spat / so dann die Moscoviter fort in Litten ruckten / ist Khünig Sigmund mit seinem hör hintzt geen Borisow an dem wasser Beresina geruckt / von dannen das hör undter Hertzog Constantin Ostroskhi obersten Haubtman gegen den feinden außgevertigt.
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§ 84 | Als sy an den Nieper (Lateinisch Boristhenes) bey dem Flecken Orsa khamen / das ist 24 meil dißhalb Smolensco / auff jhener seytten des Niepers was des Moscoviters hör in 80000 (wie man sagt) starck / die Littischen sollen nit meer dann 35000 darneben etlichs Veldgeschütz gehabt haben / Hertzog Constantin hat sich am 8. tag Septembris im jar nach Christi geburt 1514 uber den Nieper gelassen / die Phärdt gar ain engen fuert gehabt zunegst an der Orssa / das Fueßvolck uber ain Pruck / die am wasser schwam mit hurten bedeckt / uberbracht.
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§ 85 | Die Moscoviter hetten jre leut / die sehen mochten / das nunmals als halber thail uberkhummen was / die eileten zu jrem öbristen Haubtman Iwan Czeladin / unnd zaigten jme solches an / vermainten es wäre zeit die Litten anzugreiffen / Er aber vermaint / obgleich der thail / so uberkumen / erlegt wurde / der ubrige thail möcht ersetzt werden / und ain newen Khrieg machen / So die aber gar uberkhumen / waren sy so starck / das sy die all wie das Viech in die Mosqua tryben und das gantz Littner land damit einnemen wolten.
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§ 86 | In dem so nachnet das Littische hör / als 4000 schrit von Orsa / dargegen machten die Moscoviter zwo flüg ferr hindan / von dem gweltigen hauffen / der mainung die Litten zu hinderziehen / Auß dem gweltigen hauffen verordneten die Moscoviter etliche / die den Scharmützl anfiengen / Die Litten aber ordneten jre hauffen nach jegeliches art des Lands / wie sy im brauch haben / jn vor und nachzug / dann ain jegeliches Fürstenthumb schickte sein volck / So liessen die Moscoviter aufblasen / und griffen die Littischen an / die Litten hinwider / und wann dann der ain thail den andern jagte / hat jeder thail die seinigen ersetzt / Die Littischen haben mit vernunfft offt gewichen / denen die Moscoviter mit grosser begierd nachgevolgt / unnd als ain thail den andern hin und wider jagte / zuletst fliehen die Litten an das ort / do das geschütz in ainem gestreiß mit dem Fueßvolck als verporgen stuend / wie das Geschütz und das grösser zu hoch abgiengen / dermassen / das es nit an die nacheillenden / sunder an die hindersten antraff / dieselben wussten nit anderst / weil es nun an jnen war / es stüende umb die vorderisten ubl / mit dem hebe sich die flucht / denen die Litten mit allen hauffen nacheilet und wie der prauch ist / niderhaweten / wen sy bekhomen mochten / Die zwo flüg / als sy die flucht sahen / namen auch jren abzug.
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§ 87 | Sölcher schlachten haben allain die nacht und wälder ain ende geben / das ist zwischen Orsa und Dobrowna / die vier meil vonainander ligen / beschehen / Entzwischen rindt ain Pach genant Cropiwna / der hohe gestettn hat / daselbsten seind vil erschlagen und ertruncken / also das der so vil im pach gelegen / das der wasser fluß gesperrt wardt / vast alle Haubt und Bevelchsleut seind da gefangen / die ansechlichisten hat Hertzog Constantin des anderntags zu gast gehabt / und darnach zu dem Khünig geschickt / die seind darnach auf die Schlösser allenthalben außgethailt und verwardt worden / Der oberste IWAN TZELADIN mit andern zwayen ansechlichen alten graben Fürsten / seind zu der Wilda in eysnen Ketten gehalten worden / Als ich von Kayser Maximilian zu dem Khünig Sigmunden und zu gedachtem Basilio Großfürsten geschickt wardt / hab ich mit zugeben des Khünigs die gefangnen besuecht / und getröst / dann auf jr begern etlich stuck Gold gelihen / die mir in der Mosqua auf jre schreiben wider gekhert seind worden.
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§ 88 | Der Großfürst erschrack der niderlag / zoge zu stundan von Smolensco nach der Mosqua / und damit die Litten Drohobusch / so oberhalb Smolensco ligt / nit einnämen / ließ das außprennen / Die Litten ruckten gleichwol nach Smolensco / weil das aber wol besetzt was / khunten sy nichts schaffen / dann der Winter was an der hand / und das jr vil / so sich mit dem Raub bereicht hetten trachteten darvon / Zu dem so seind weder Litten noch Moscoviter datzumal der schicklichkhait gewest / Schlösser und Stet mit macht zugewinnen.
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§ 89 | Also hat der Khuonig ausserhalb der schlacht und dreyer bevestigungen / so jenthalb Smolensco gelegen / mit dem Veldtzug nichts verricht.
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§ 90 | Am vierten jar schickt der Großfürst sein Khriegsvolck wider in Litten / die haben sich zwischen des fluß Duna und dem Schloß Polotzkho gelegert / von dannen auß haben sy das Land verhört und verprent / Albrecht Gastold wardt der zeit Wayuoda dalsebsten zu Polotzkho ist aines nachts außgefallen / uber das wasser khummen und etlichs heij des die veindt vil zu langem leger gehaufft unnd zusamenbracht hetten angetzündt / damit Ime liecht gemacht / unnd die Veindt uberfallen / der vill zu Tod geschlagen / getrennckt unnd gefanngen / die / welche im reysn und Raub gewest / seindt in wäldern durch die Baurn und anndern aufgekhlaubt / das also von den allen wenig haimb khumen sein sollenn.
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§ 91 | Dieser Großfürst hat auch zu seyn zeiten / das CASANISCH Thatterisch Khünigreich angefallen / zu wasser unnd Lanndt / aber ungethoner sachen abgezogen unnd wiewol er in Kriegssachen ungluckselig gewest / So ist er doch von den seinen für gar gluogksalig genendt worden Unnd wann Je der halb thaill seines Volgkhs nit uber bliben ist / haben sij duorffen sagen / hetten nit ainn man verloren / Er uberträff alle Khünig / und Fürsten / mit dem gewalt / den er hette und gebraucht uber die seinigen / und das sein Vatter angefangen / er vollendt / das ist / das er alle Fürsten / und annder aller bevestigungen entsetzt hat / seinen gebrüedern gleichermassen khain bevestigung gelassen / noch vertraut / Hellt alle und yede in gleicher dienstparkhait / Wenn er auch an seinem Hof gebrauchen in khrieg oder Patschafft schicken will / die muessen auf jren Chosten das thuen / ausser der Boyarn Sun das seind die armen Edlleut / den gibt er ain Jar drey ye ainem sechs gulden / dennen zalt er sölche Besöldung erst im dritten Jar miteinander / welche aber zu zwölff gulden bestimbte besoldung haben / müessen alle zeit mit jren pferdtn auf Jegclichs gepot gerecht sein / auf jren aignen Chosten / Denen ansehlichern / die man in Potschafften und andern grossen sachen gebraucht / den gibt man nit gelt / sonnder Ambter / dörffer / oder andere bestimbte und benennte einkhomen / auf achtzehen Monat gemayniclichen / es sey dann ein sonndere gnad oder ursach verhanden / darumb ainem etliche Monat erstregkht werden / Also das die zinß und ordenliche einkhomen dem Fürsten nichts minder zuesteen / Die Puessen und dergleichen zuestennd / so sy von den armen abschinden / mügen denen beleiben / und welcher sich in der zeit versaumbt / der hat khain trost in sechs Jaren ainigerlay dergleichen gnaden zu bekhomen / Entzwischen aber auff alle diennstperkhait und gebot auff sein selbs Chostn gehorsam sein.
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§ 92 | Basilius Tretyak Dalmatow / was dem Fürsten ain angenämer Secretari / dem bevalch der Fürst zu Kayser Maximilian / etc. in potschafft zu raisen / als aber der zerung begerte / unnd der Fürst jm zwaymal bevolhen zuraisen / zum dritten mal / ließ den fahen / und zum weissen See füren / den sein lebenlang gefanngen gehalten / desselben gütter / Clainater unnd Parschafft der Fürst genumen / darundter drey thausennt gülden müntz / davon seinen gebrüdern unnd Erben nichts geben / Das dem also / hat Iwan / so mir täglichen die speiß geben / des Fürsten schreiber / unnd der den Secretari gefanngen gehalten / baid bekhennt.
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§ 93 | Zu dem so sein des gefangnen gebrueder zwen / Theodor unnd Zacharias / der ain dem Graff Lienharden Nugarolis / unnd der annder mir als Pristaven / das sein zugeordente / von der Mosqua hintzt geen Smolensco zuegeben worden / lautter gesagt / und uns gefragt / was für ain recht bey vnns were / wann ain Brueder sturb / ob nit seine bruoeder desselben verlassen guett erbten.
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§ 94 | Die Potschafften / so zu Khaiser unnd Khünigen geschigkht / und dieselben mit khetten / Tringkhgeschieren unnd annderm verehrt worden / das näme der Fürst alles zu seinen hannden / mit antzaigen / Dir gebüren solliche sachenn nit / Ich will dir anndere gnad darumb thuen / das ist wie hieoben angetzaigt ist Khneß Iwan Posetzen Jaroslawskhi unnd Symeon Tromiphow Secretari / die zwen seind in Hispanien zu Khaiser Caroln dem fünfften geschigkht / unnd daselbstn mit ansehlichen khetten / Hispanischen Toppl gülden / darnach auch von des Khaisers brueder Ertzhertzog Ferdinanden meinem herrn / mit silbren vergültten Khöpfen / auch gülden und silbren stugkhen / Osterreichischer silbrer und güldener müntz begabt unnd verehrt worden / die zwen seind mit dem grafen Nügarolis und mit mir in die Mosqua geraist / so pald die ankhummen / haben sy dem Fürsten alles solches fürtragen unnd bringen müessen / des er alles ausser Etlicher wenig Hispanischer und Osterreichischer müntz zu sich genomen / derhalben ich den ainen gefragt / aber aus forchten gelaugnet / Der ander sprach / der Fürst hat das alles sehen wöllen / So ich dann dem öffter nachgefragt / ist der ain nimmer zu mir khomen / geförcht / er müesste unrecht sagen / oder mit der warhait in sorg unnd gefärlichkhait khumen / Die andern des hoffgesinnds habens durchauß nit widersprochen / und gesagt / Was ist es dann / so sy nür andere gnaden dagegen haben.
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§ 95 | Sein gewalt hat der Großfürst gebraucht / gleich so woll uber die Geistliche / als uber die Weltliche / es sey umb das guet oder das leben / Seiner Räthe khainer hat des Herrn mainung widersprechen dürffen / bekhennen durchauß / des Fürstens willen / sey Gottes willen / also was der Fürst thuet / das thut er auß dem willen Gottes / darumb nennen sy Iren Fürsten Gottes KLUCZNICK das ist / Schlüsseltrager / sovil als Camerer / und sey nuur ain voltzieher Gottes willen / Darumb wenn man für ain gefangnen bitt / spricht Er / Was Gott befilcht / das wirdt on dein bitt beschehen.
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§ 96 | Wann man aber umb was fragt / darüber man nit waiß guete antwort zu geben / so sprechen sy / Gott waiß und der Großfürst.
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§ 97 | Es ist ain zweyfel / ob ain solch volckh ein solche schwäre Herrschafft haben mueß / oder ob die grausame Herrschafft ain solch ungeschickht volckh macht.
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§ 98 | Von RURICKS zeitten an hintzt an den HANSEN des blinden BASILI sun / haben sich die Moscowither Fürsten nit anderst dann Großfürsten zu Wolodimer / Mosqua / Neugarten / etc. geschriben / Der HANS aber hat jme den Titel ainer Herrn aller Reyssen und Großfürsten lassen geben / und sich selbs dermassen geschriben / Aber desselben sun GABRIEL / der sich BASILIUM ubernente / hat den eingang seiner brief gestelt / Von dem grossen Herrn BASILIO Künig und Herrn aller Reyssen / und Großfürsten zu Wolodimer / Mosqua / und Neugarten / Plesco / Smolensco / Twer / Jugaria / Permia / Viatkha / Bulgaria / etc. Herr und Großfürst zu Neugarten des undern Erdtrichs unnd Czernigow / Rezan / Volotkhie / Rsowie / Beloye / Rostow / Jaroslaw / Bielozerie / Udorie / Obdorie / Condinie / etc.
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§ 99 | Seine Thulmetschen nennen den nicht Khünig / sonder Lateynisch IMPERATOR / das ist Teutsch / Kayser / Die ursach solches jrrthumbs im Titel will ich anzaigen / Er nent sich in seiner sprach CZAR / das ist lauter bey allen jren sehrifften / das solches wort ainen Khünig außspricht / Weil aber in andern Nationen / auch der Slavonischen sprach / der Khünig anderst genent wirdt / als in Behaim / Polln /auch Hungern / Khral / Khorol / Khyral / so will der Großfürst mehr dann ain gemainer Khünig genent werden / Unnd so dieselben Wenden oder Slaven ainen Khaiser KESSAR nennen / khumbt es gar nahend zu dem CZAR / als wäre dasselb wort Khaiser / gekhürtzt. uß dem nennen jr vil alle Tatterische Khünig / die man auch CZAR nent / auff Teutsch Khaiser / auß unverstand des worts CZAR.
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