Oswald von Wolkenstein
um 1376 - 1445
Handschrift B
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XXVI(HS A 42v-43r, HS B 12rv, HS c 31r-33v, Klein 26)
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I | D |
5 | gen ſchottlant yerrland ÿbersee/auf hölggen groſs gen portugal zu ſiglen/nach einem plümlin was mir we/ob ich die liberey da möcht erſtiglen/uon ainer edlen künigin/ |
10 | jnmein gewalt verriglen.
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II | UOn lyzabon in barbarey/gen Septa das ich weylent half gewynnen/da manger ſtolczer mor ſo frey/uon ſeinem erb müſſt hinden aus entrynnen/ |
15 | Granaten hett ich bas versücht/wie mich der rotte küng noch hett emphangen/zu ritterſchafft was ich geſchücht/uor meinen kindlin wer ich darjnn gangen/dafür müſſt ich zu tiſch mit ainem/ |
20 | ſtubenhaiczer brangen/
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III | WJe wol ich mangen herrten ſtraiff/eruaren hett des hab ich klain genoſſen/ſeyd ich ward zu dem ſtegeraiff/mit baiden ſporen ſeuberlich uerſlozzen/dieſelbig kunſt ich nye geſach/ |
25 | doch hab ich ſey an ſchaden nicht geleret/do klagt ich got mein ungemach/das ich mich hett uon howenſtein verferret/ich forcht den weg gen Waſſerburg/ |
30 | wenn ſich die nacht verſteret/
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IV | INeinem winckel ſach ich dort/zu fellenberg zwen boyen eng und ſwëre/ich ſwaig und redt da nicht uil wort/ye doch gedächt ich mir nöttlicher mëre/ |
35 | wurd mir die ritterſchafft zu tail/jndiſen ſporen möcht ich mich wol ſtreichen/mein gogelhait mit aller gail/geriet vaſt trauriklich ab jn ain keichen/was ich güt antlas dorumb gab/ |
40 | das tet ich haimeleichen/
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V | ALso lag ich ettlichen tagk/der römiſch küng die ſorg mir nicht vergulde/das ich nicht weſſt wenn mir der nack/verſchrotten wurd wie wol ich hett kain ſchulde/ |
45 | zwar oben nyden hinten vor/was mir die hüt mit leuten wolbeſtellet/wart Peter Märckel zu dem tor/er iſt beſcheid das er uns nit entsnellet/mein liſtikait hett jn der fürſt/ |
50 | die oren vol erſchellet/
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VI | DArnach ſo ward ich gen jnsbrugk/ein preuſſen vart gen hoff köſtlich gefüret/dem meinem pfärd all ÿber rugk/verborgenlichen nyden zü versnüret/ |
55 | ellender rayt ich hinden ein/ |
12v | und hett doch nicht des kaysers ſchacz uerſtolen/man barg mich uor der ſunneſchein/für ſpringen lag ich zwainczig tag verholen/was ich da auff den knyeen zerraiſs/ |
60 | das ſpart ich an den ſolen/
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VII | AJn alter ſwab gehaiſſen planck/der ward mir an die ſeitten dick geſeczet/Ach got wie bitterlich er ſtanck/uon ſeinem leib wird ich des nicht ergeczet/ |
65 | er trüg ein bain mit ainer klufft/der autem gieng jm wilde uon dem munde/darzü ſo felſcht er dick den lufft/uaſt ungehäbig nyden An dem grunde/und ob er noch den Reyn uerſwellt/ |
70 | wie wol ich jm des gunde/
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VIII | DEr peter haiczer und ſein weib/planck und ein schreiber der was tëglich truncken/die machten grausen meinen leib/wenn wir das brot zeſamen wurden duncken/ |
75 | ſymm ain' koczt der ander hielt/den bomhart nyden mit der langen mäſſe/Als der ein büxſs uon anderspielt/die ÿberladen wër durch buluers laſſe/hofieren das was mangerlay/ |
80 | uon jn durch uolle ſträſſe/
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IX | MEin frölichkait gab tunkeln ſchein/do mich gedenck hin hinder machten ſwiczen/das mich der phalczgraf uon dem Reyn/uor kurtzlich bat ob jm ze tiſche ſiczen/ |
85 | wie gleich der falck den kelbn' was/der römiſch küng hett mein ſo gar uergeſſen/bey dem ich ouch uor zeitten ſaſs/und halff das krut auſs ſeiner schüſſel eſſen/da wider was ich uon dem vierſſt/ |
90 | abguallen ungemeſſen/
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X | NOch waiſs ich ainen jnnder leuſs/mit namen kopp den kund ich nye geſwaigen/der ſnarcht recht Als ein hafenreuſs/wennjn der ſtarck tramynn' trang ze ſaigen/ |
95 | zwar ſölhen ſlaff ich nye gehort/des müſſt ich baide oren dick verſchieben/mein houbt hat er mir dick bedort/das es mir von ainander wolde klieben/wër ich ein weib umb alles güt/ |
100 | ſo möcht er mir nicht lieben/
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XI | DEr kreyger und der greysnegger/moll trugsäzz retten all darzu das beſſte/der Salczmair und der Neydegg'/freyn Grauen Säldenhoren freunt und geſſte/ |
105 | die baten all mit rechter gier/den fürſten reich durchleuchtig hochgeboren/da mit er wër genëdig mir/und tët kain gäch inseinem erſten zoren/er ſprach ia werden ſolcher leut/ |
110 | uon bomen nicht geboren/
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XII | DJe ſelbig red was wol mein füg/mit meines bülen freund müßt ich mich aynen/die mich uor jaren ouch beſlüg/mit groſſen eyſen nyden zu den baynen/ |
115 | was ich der mynn genoſſen hab/des werden meine kindlin noch wol jnnen/wenn ich dort lig jnmeinem grab/ſo müſſen ſy jre hendlin dorumb winden/das ich den namen ye erkannt/ |
120 | uon diſer hausmanynnen/
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XIII | DO ſprach der herr auſs zornes wän/gen ſeinen Rëten gar An als verdrieſſen/wielang ſol ich jn ligen lan/künt jr die tayding nymm' mer verſlieſſen/ |
125 | was hilfft mich nu ſein trauren da/mein zeit getraut ich wol mit jm vertreiben/wir müſſen ſingen fa ſol la/und tichten hoflich uon den ſchönen weiben/pald iſt die vrfech nicht berait/ |
130 | ſo lat ſy kurtzlich ſchreiben/
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XIV | DEm kantzler ward gebotten zwar/Auſs meiner uäncknuſs halff er mir behende/geſchriben und verſigelt gar/des danck ich hertzog fridrich An mein ende/ |
135 | der Marſchalck ſprach nu tritt mir zẅ/mein herr hat deins geſanges kom erbitten/ich kom für jn do lacht er frü/ſecht do hüb ſich ein heulen ane ſitten/uil mancher ſprach dein vngeuell/ |
140 | ſoltu nicht han verritten/
nur in A: [DO batt ich in an allen haß/für meinen frewnd der iſt für war ain freye/der newnt halb iar gelegen was/geuangen jnn des edlen fürſten kreyge/ |
5 | Er ſprach nun für in mit dir haim/vnd hilf im durch ſein frewnd genade ſüchen/alſo kert ich gen hawenſtain/zwar diſem fürſten ſol ich nymm' fluchen/das er mir noch ſo wol getrawt/ |
10 | des helf mir got geruchen/]
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XV | DEr wirdig got der haimlich got/der wunderlich jnden vil außerkoren/der lieſs mir nye kain freys gebott/die leng des han ich dick ein ſpil verloren/ |
145 | mein tentzſchikait und ÿppig er/iſt mir durch jn an waſſer offt erloſchen/wann zeuch ich hin ſo wil er her/indiſem ſtreit ſo wird ich ÿberdroſſchen/verdiente ſtraff zwar umb die mynn/ |
150 | beſtet mich manchen groſſchen/Vltimus uersus eſt ueriſſimus. Peroswaldum Wolckenſtainer. |