Handschrift B

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III

(HS A 2r, HS B 2r, HS c 3v-4r, Klein 3)

I

WEnn ich betracht/

ſtrëfflich bedenck den tag durch ſcharpffs gemüte/

der creaturen underſchaid /

jr übel und jr güte /

5

ſo uind ich ains in ſolchem klaid/

des übel güt nyemt uerbeſſren böſren mag/

Jch hab gedacht/

der ſlangen houbt da uon Johannes ſchribet/

wie jn der werlt kain böſer frucht/

10

ſich auf der erden ſcheibet/

uil ſchnöder iſt unweiplich zucht/

uon ain' ſchönen bözen frowen plag/

Man zemet liephart löwen wild/

den püffel das er zeucht/

15

der einem weib die haut abfildt/

und ſy die tugent fleucht/

noch künd man ſy nicht machen zam /

ir üble gifft iſt aller werlde gram.

II

Wirt ſy geert/

20

ſo kan ſy nyemt mit hoffart überwüten/

iſt ſy uerſmächt ſo tobt jr müt/

geleich des meres flüten/

armt ſy an wirden oder an güt/

ſo iſt ſy doch der boßhait allzeit reich/

25

Ein weib entert/

das paradys des Adam ward geſchendet/

matuſalem der ſtarck Samſon/

geſwechet und geplendet/

uon weiben dauid Salomon/

30

durch frowen ſind betrogen fräuelich/

Ariſtotiles ein maiſter groſs /

ein weib jn überſchrait/

zwar ſeiner kunſt er nicht genoſs/

hoflichen ſy jn rait/

35

küng Alexander mächtig hön/

uon frowen uiel und Abſolon der ſchön

III

AJn ſchön bös weib/

iſt ein gezierter ſtrick ein ſpies des herczen/

ein falſcher freund der ougn' want/

40

ein luſt truglicher ſmerczen/

des ward helyas ferr uerſant/

und joſeph jn den kärker tieff u'smitt/

Ain heilger leib/

hieſs Sant johanns baptiſta ward enthoubet/

45

durch weibes räch da uor uns criſt/

behüt ouch ward betoubet/

geuangen durch eins weibes liſt/

der uon Wolkenſtein des hanck er manchen tritt/

Dorumb ſo rat ich jung und alt/

50

fliecht bözer weibe glantz/

bedenckt inwendig jr geſtalt/

uergifftig iſt jr ſwantz/

und dient den frümen freulin rain/

der lob ich breys über all karfunkelſtain –