Heinrich Wittenwiler
vor 1387 - nach 1410
Der Ring
3. Teil:Der Krieg der Dörfer
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I Do nu dis geschehen was,I Schindennak hiet gsehen das; | |
6460 | I Es muot in ser und ward sich rimphen;I Er sprach: «es ist mir aus dem schimphen,I Her Eisengrein, daz schült ir wissen!I Mich düncht, îr habt die fröd verschissen.I Wes habt îr so mein niftel gzigen, |
6465 | I Îr hend verwüestet und verstigen?I Die gest man erleich halten scholI Und nicht enschenden: daz stet wol.»I «Was chlaffst du?» sprach do Isengrein.I «Ich siert dir noch die muoter dein |
6470 | I Mit sampt der niftel (hörstu das?),I Wilt sein nicht geraten bas.»I Schinddennak schre: «Eisengrein,I Und siertst du mir die muoter mein,I Ich siert dich selb und alz dein gschlächt.» |
6475 | I Da mit so griet der dörpel prächtI Zuo einem rauffen, daz ist war:I Einr dem andern viel ins har.I Die frauwen machten sich ze flucht.I Die knecht derzaigten ire zucht: |
6480 | I Ieder zuo seim freunde sprang,I Mit rauffen durch die andern drang.! Fesafögili besunder! Rauffet so – es was ein wunder.! Er fasst der löken nur enchlain |
6485 | ! Und zucht daz widersich so rain,! Daz im die hand ward hares vol.! Ditz vergalt im Dietreich wol:! Er nam in pei seim langen part! Und zucht in so, daz an der vart |
6490 | ! Der kumpagg viel zer erden;I Des muosst er ieso sterben.I Daz tribens lang ie bas und bas,I Bis daz der löken nicht enwasI In dem haubt noch in dem part, |
6495 | I Also daz das reissen wartI Geraten ze den feusten do.I Do schluogens umb so wercleich so,I Daz oft îr eim die nase pluot,I Daz maul dar zuo; daz was im guot |
6500 | I Für daz ader lassen do.! Snellagödel hielt sich so:! Er want den taumen umb die faust! Und schluog zum oren, daz es taust.! Er spitzt der finger chnoden |
6505 | ! Und stiess vil ungezogen! Auf zuor nasen, gen dem hertzen,! An die chröpf; daz schuoff in smertzen! Und tet dem Scheubinsak vil ant,! Der umb sein faust die gugel want |
6510 | ! Und stiess ims in den weiten schlund,! Daz er derstiket so ze stund.I Der feusten ward seu do verdriessenI Und griffen her zuo iren spiessen.I Seu wurden schirment her von tach |
6515 | I Mit iren swingen ungemach,I Dar zuo mit den stangen grossen.I Söleich schlahen und ein stossenI Hiet sich auch von in derhaben:I Îr gsacht es nie pei ewern tagen. |
6520 | ! Seurrenstorffer, Rützinger! Sahend zuo von verrem her.! Der andern schaden warens fro! Und sprachent zuo enander so:! «Die herren sind uns zstark gewesen; |
6525 | ! Streiten seu, so sein wir gnesen.»I Die weil des vechtens vil geschachI Und Arnolt in den mülipachI Was geworffen an der stund.I Daz wasser gie im in den mund; |
6530 | I Dannocht tätschet er her aus.I Er lieff in des müllners haus:I Der lech im ieso einen spiess.I Secht, do vacht er sam ein fiess!I Er stach den Chnotzen pei dem nabel |
6535 | I Und sprach: «Nu se, da lig und zabel!»I Daz was hern Trollen do kain danch;I Der ward do vechtend, daz er stanch.I Mit seiner helmpartenI Schluog er her ein scharten |
6540 | I Dem Arnolten, daz im der magI Unter seinen füessen glag.I Da mit so was der Chnotz gerochenI Und die helmpart auch zerprochen.I Wie schier der Troll einn mantel vand |
6545 | I Und wand in dreistund umb die hand!I Er zucht ein braite swingen ausI Und facht sam in dem grind ein laus.! Da hiet daz messer nicht sein zeit;! Won daz velt was im ze weit: |
6550 | ! Daz füeget speren stangen.! Dar umb kam her gegangenI Mit einem spiess her GalgenswanchI Und stach in über seinen danch,I Daz er an dem ars gelag |
6555 | I Bis an seinen lesten tag.I Juncher Troll der was verlorn.! Do kam der Twerg vil hoch geporn! Mit seiner list, ein chlainer wicht.! Der stangen mocht er gtragen nicht; |
6560 | ! Des muost er seine veinde zwingen! Mit würgen, chretzen und mit ringen.! Galgenswanken lief er an:! Pei der mitt er in gewan! Und huob in auf und warff in nider, |
6565 | ! Daz er noch nie derstuond her wider.! Dar zuo hiet dirr ander witz:! Er tratt dem Harnstain auf die spitz,! Die er an den schuohen truog,! Und stiess in hin so ungefuog, |
6570 | ! Daz er gelag an seiner stat.! In den drüssel er in trat! Und hielt in so (ich waiss nicht wie),! Bis daz im die sel vergie.! Des liess er sich benüegen nicht |
6575 | ! Und lieff da her der selbig wicht:! Hern Dietrichen, den grossen man,! Er pei seinen painen gwan! Und schwancht in umb also geswind,! Daz er sich streket sam ein rind. |
6580 | ! Doch so schiermpt er seinen chragen,! Daz in der gfüeg nicht mocht gehaben;! Des ward ein anders ghebet an.! Wie schier er kam, der gaggelman,! Und her über den vil grossen |
6585 | ! Mit seinen henden also blossen!! Woi, wie hiet er in so gswind! Gemacht an einem augen plind!! Mit schürpfen und mit kretzen! Kond er die veinde letzen. |
6590 | ! Das maul wolt er im reissen;! Des huob dirr an ze peissen! Und behuob in mit dem zan,! Bis er im den gürtel gwan.! Do stiess er den vil küenen Twerg |
6595 | ! Mer dann dreistund widerd erd! Und warff in über Pertschis tach,! Daz man in niemer me gesach.I Der zorn hiet in begriffen.I Er zucht sein swert, daz gschliffen, |
6600 | I Und schluog umb, daz von einem schlagI Ein michel diet vor im gelag.I Niemant gtorst im gnahen:I Ze fliehen muostens gahen,I Do ditz der preutgom so dersach, |
6605 | I Es schuoff im laid und ungemach.I Er lieff hin in den wendelstainI Und laut die gloggen all gemainI Ze sturm; daz macht ein grossen schalI In dem pofel über al. |
6610 | I Seu fuoren auf: «Wo schilt und sper?»I Mit ungewüschten ärsen herI Und chament ungezogenI Mit armbrusten und pogen,I Mit pöltzen und pfeillen. |
6615 | I Mächtig was ir eillenI Auf die von Nissingen, die fiessen,I Mit stechen, schlahen und mit schiessen,I Mit werffen und mit stossenI Mit stainen, stangen grossen. |
6620 | I Gablen und auch rechenI Sach man vil da brechen,! Also daz die frömden geste! Wurden innen des ze leste,! Daz das schaiden was ze swar, |
6625 | ! Ierem leben gar zgevar,! Und huoben sich ze samen so! Mit den ruggen chechleich do;! Seu schluogen ire lantzen für.! Des kam do einr, sam ich es spür, |
6630 | ! (Der was der Fladenranft genant),! Auf einem esel her gerant! Und wolt sich an in rechen,! Îr maur vil gar zerprechen.! Do setzet einr dem esel an, |
6635 | ! Der ander huob sich gen dem man,! Also daz mein Fladenranft! Viel da hin (im was nicht sanft)! Und der esel sampt mit im:! Tod daz was sein ungewin. |
6640 | ! Do daz die andern sahen,! Erst huob sich ein gahen! Mit werffen und mit schiessen.! Des ward die gest verdriessen! Also ser, daz sei nicht wolten |
6645 | ! Leiden me noch pleiben scholten.! Des trosten seu sich hasenwer! Und lieffent snell: daz was îr er.! Do gsach man nie kain flieher! An seinen nahezieher. |
6650 | I Ze jöchen ward den andern gach;I Also ward in geeillet nachI Gen Nissingen bis an daz tor.! So habt es wol gesehen vor,! Daz ieder hund auf seinem mist |
6655 | ! Für ander drei gehertzer ist:! Der minst erbeisst den mersten.I So taten auch die ersten:I Die kerten sich hin umb ze werI Und fachten wol und dannocht mer, |
6660 | I Dann seu hiettin vor getan.I Da mit man schluog ze sturme anI Mit schlegen unverdrossen:I Die glogg was noch nicht gossen.I Mäncleich auf und an die prugg: |
6665 | I Do ward der jäger macht ze lugg.I Hietens vor geeillet ser,I Des muostens gahen dreistunt merI Wider umb auf halben weg,I Bis daz seu chament übern steg. |
6670 | ! Den wurffens ab: do warens freiI Und kament haim gar gmach da pei.I Seu viengen pei den hendenI Die mätznen ellendenI Ze sertenn und ze schenden; |
6675 | I Daz chond in niemant gwenden.I Des warent doch von SeurrenstorffI Und von Rützingen dem dorffI Die diernen all gefüeret hin:I Daz was îr er und auch gewin. |
6680 | I Die Nissinger auch wider umb,I Seu wuotten ser und machtens krumb.I Der purgermaister schre vil drat:I «Auf, îr herren, in den rat!I Wir schüllen wissen, wie im sei |
6685 | I Und was ze schaffen auch da pei.»I Des chamen zwelff der gswornenI (Die allerpest gepornen)I In den rat gegangen –I Parfuoss hin und dannen. |
6690 | I Den ersten hiess man Strudel so,I Der was îr purgermaister do;I Dem andern sprach man Pachenflaisch,I Dem dritten Egghart Rindtaisch,I Der vierd was Snegg, der fünft der Zing, |
6695 | I Dem sechsten ruoff man Schilawingg;I Wüetreich und der Luodrer,I Pütreich und der Marner,I Eselpagg und Fülizan /I Machent auch wol sechs man. |
6700 | I Îr rathaus was ein scheur mit stro;I Da sassens ein und sprachen so:I «Wir schüllen senden nach den knaben,I Daz seu uns vil eben sagen,I Wie daz dinch sei an gevangen, |
6705 | I Dar zuo, wie es sei dergangen.»I Des ruoffens so dem DeupenpainI (Der was do schreiber der gemain)I Und santten nach dem Chraimbolt.I Der cham vil endleich, sam er scholt, |
6710 | I Und sait vil eben, wie im was.I Do nu Egghart ghöret dazI Und, wie Arnolt was derschlagen,I Secht, do huob sich jamers chlagenI Von dem vatter umb sein knaben,- |
6715 | I Îr ghort es nie pei ewern tagen!! Er sprach: «O we, du pitter tod,! Du greuleichs end, du sende not,! Wie hast du mir mein liebes kind! Emphüeret hin gar so geswind? |
6720 | ! Daz laid ich nimer mer verchlag,! Die weil ich leb nür einen tag.»! Da mit so vil er ieso hin! Und lag, geswunden in dem sin.! Er tett, sam vatters treuwe tuot, |
6725 | ! Dem seins hertzen aigen pluot! Vergossen ist so gar ze drat,! Daz er so lang derzogen hat! Mit grosser müe pei seinen tagen.! Doch was im vil me ze clagen, |
6730 | ! Daz sein sun (recht sam ein perg! Ein man)derstarb von einem twerg,! Lästerleich und ane peicht,! Seiner er und sel unleicht.I Des hiet auch Snegg verhört daz ain, |
6735 | I Daz sein vatter HarnstainI Hiet den seinen leib verlorn.I Do zittert er von rechtem zorn.I Daz wolt er ieso schiere rechen;I Des huob er an also ze sprechen: |
6740 | ! «Îr herren, ich wisst langes wol,! Wie sich einr bedenken schol! Langeu zeit und schaffen drat,! Des er sich so hat bedacht;! Won zorn und eillen sint dem rat |
6745 | ! Widerwärtig fruo und spat.! Die regel fält (daz secht es wol),! So einr seinn schaden rechen schol! Mit schlahen, rauben und mit prennen.! Des mügt îr euch da pei derkennen: |
6750 | ! Hat mich einer ietz verwunt! Und rich ich daz nicht so ze stund,! So köment ander leut ze stett! Und machent frid – so ist es wett.! Seu sprechent nicht: «Stich in hin wider!» |
6755 | ! Da mit so leit min er da nider;! Min pluot verrert, daz flaisch gestochen! Beleibt so gäntzleich ungerochen.! Dar umb verhört! Daz ist mein rat:! Die weil daz dinch sein zeite hat, |
6760 | ! Daz wir gepieten auf ein puoss! Iedem man ze ross und zfuoss! Und tüegin zstetts ein rennen,! Ze schlahen und ze prennen,! Ze rauben und zschalmützen |
6765 | ! Mit spiessen, feur und schützen,! Auf die von Lappenhausen;! Daz wirt ein erleich sausen.! Und schol dis haben fürgang,! So tuot es schier und machtz nit lang!» |
6770 | ! Secht, daz wär geschehen so!! Des gedacht im Pütreich do! An sein tochtren Kützeldarmen;! Er muost sich über sei derparmen! Und sprach: «Her Snegg, daz tät ich gern;! |
6775 | ! So muoss man sein umb sach enbern.! Waist nicht, daz gevangen sind! Unser tochtren? Pist du plind?! Dar umb so volgt es meinem rat! Und eillt nit zuo der rach so drat! |
6780 | ! Lasst uns e mit cluogen sinnen! Unsreu kinder wider gewinnen!! Daz ist, wir schüllen trachten eben,! Den veinten süesseu red ze geben,! Und verhaissen wol mit sagen, |
6785 | ! Bis daz wir daz unser haben.! Dar nach, rüerens uns ein tahen,! So schol man eins zum andern schlahen,! Dar mit smutzen über seu her! Ze ross und zfuoss mit schilt und sper |
6790 | ! Mit schlahen, hawen und mit stechen! Und also alten schaden rechen.»! Do nu der das sein gesprach,! Wüetreich auf gen himel sach.! Er wolt sich zaigen erber sein |
6795 | ! Und sprach: «Her freunt, die rede dein! Ist wol nütz nach meinr versicht,! Doch hat sei der eren nicht.»! Des sprachent do die andern all! Gemaincleich auf in lautem schall: |
6800 | ! «Was nicht enhat der eren schein,! Daz mag auch nimer nütz gesein.»! Hie mit was des rates gswigen! Und auch die sach in îr beliben.! Strudel fragen do began, |
6805 | ! Was noch wäre guot getan.! Des antwurtent seu im gemain! Und sprachent: «Herr, îr seits der ain,! Der über uns gesetzet ist! Ze rat und schirm ze aller frist; |
6810 | ! Dar umb so schült ir heven an! Und, was îr welt, daz sei getan!»! Strudel rüspelt seinen chragen! Und huob sein tädinch an ze sagen;! Er sprach: «Der streit geschaffen was |
6815 | ! Umb anders nichti dann umb das,! Daz man an unzucht schon und eben! Möcht mit gantzem frid geleben.! Dar umb wir mügen vechten! Mit got und mit dem rechten |
6820 | ! Wider ieden, der uns tuot! Ze kurtz an leibe oder guot.! Nu dar, so habts vernomen wol! (Des ich vil grossen chumber dol),! Wie die Lappenhauser heut |
6825 | ! Gemürdet haben unser leut,! Gevangen, gschlagen gar unleis! In îrem dorff nach schelcher weis,! Etleich gflöhet uf der haid.! Daz schol uns pilleich wesen laid; |
6830 | ! Won besser ist nach weiser ler! Fraischleich sterben umb die er! Dann mit schanden leben, secht!! Nu hat auch got die seinen knecht! Moisen und Josue |
6835 | ! Gehaissen in der alten ee! Streiten wider falsche schar! Und half in dar zuo gantz und gar;! So mag ein volk auch streiten wol,! So man daz sein beschirmen schol: |
6840 | ! Den gwalt wir von dem kaiser haben.! Doch so lat euch eines sagen!! Des menschen grosser übermuot! Vil oft eim sölhen schaden tuot,! Daz einem wîrdet an gesiget, |
6845 | ! Wie wol er süst des rechten phliget;! Dar umb so schüllen wir die sach! Güetleich heven an mit gmach.! In gantzer diemuot wellen wir! Daz end ersehen nach begir |
6850 | ! Und senden unser boten hin! Gen Lappenhausen in dem sin,! Daz seu uns wider sendin schier! Unser tochtren alle vier! Und auch die Wasserschepferin, |
6855 | ! Dar zuo allen ungewin! Und schaden wider tüegin,! Fürbas chainen müegin,! Der von disem dorffe sei,! Wollens wesen streites frei. |
6860 | ! Daz rat ich euch und dunkt mich so! Vil guot.» – Des wurdens alle fro.! Des wurdens ieso aus derwelt! Zwen der besten und gezelt! (Daz was der weis her Albrecht Zingg |
6865 | ! Und auch juncher Schilawingg)! Zuo der potschaft in der sach.! Daz gviel dem Zinggen nit und sprach:! «Der häbch und spärwer vahen wil,! Der schol mich des nicht bitten vil, |
6870 | ! Daz ich der sein netzfogel sei!! Hie so schült es merken pei,! Daz ich nicht gecheren gtar! Zuo einer ungeheuren schar,! Die so schedleich ist und bös, |
6875 | ! So ungeschlacht und auch so lös;! Dar zuo sein seu trunken auch.! Wänt îr, daz ich sei ein gauch,! Daz ich so swäre botschaft werben! Well und ane wer verderben?» |
6880 | ! Des was do Schilawingg vil jung;! Er macht sich auf und tett einn sprung! Und sprach: «Schol ich der zag nu sein?! Welt îr ichtz? Bedorft es mein?! Ich tröst mich meiner süessen so, |
6885 | ! Daz ich sein pin von hertzen fro,! Ob ich die botschaft werben schol! Alters ain.» – Daz gfiel in wol.! Er hiet die schönen Gnepferin! Ze einem lieb in seinem sinn: |
6890 | ! Daz was die sach, dar umbe daz,! Daz er so gar gehorsam was.I Des lieff er hin, der fröleich man,I Bis er gen Lappenhausen cham.I Da vand ers all noch pei dem tantz |
6895 | I Springen höch von rechter schantz.I Er macht sich gen in zuo dem spil.! «Hört, was ich euch sagen wil!»! Sprach der bott zuon herren do.! «Îr seit des ewern lasters fro, |
6900 | ! Dunchet mich in meinem muot,! Daz heut zo manger helde guot! Verloren hat sein leben hie! Und îr noch tuot, ich waiss nit wie.»I Secht, do liessens von dem tantz! |
6905 | I Niemant hiet vernomen gantz,I Was der pott in hiett gesait;I Des waren seu da hie beraitI Und sprachen: «Was wil diser gauch?I Sag uns, daz wirs hören auch!» |
6910 | ! Schilawingg was unverzait;! Sein botschaft huob er an und sait:! «Îr habt vil recht, ich pins ein gauch,! Ein chind dar zuo und tobig auch.! Dar umb kan ich auch liegen nicht, |
6915 | ! Die leut betriegen sam ein wicht;! Won liegen daz wil haben list.! Also sag ich, wie im ist,! Gewärleich, in eim schlechten schein.I Von Nissingen die herren mein, |
6920 | I Der purgermaister und der rat,I Enpeuten euch pei mir gedrat,I Daz îr die tochtren alle vierI Gebin wider also schierI Und auch die Wasserschepferin, |
6925 | I Dar zuo allen ungewinI Und schaden wider tüegind,I Fürbas niemant müegind,I Der von irem dorffe sei,I Welt es wesen streites frei.» |
6930 | I Do nu das verhöret was,I Der do schelten chondet basI (Daz was îr maiger Rüefli do),I Der huob es an und sprach also:I «Her gsell, ich waiss nit, wer du pist; |
6935 | I Doch gäb man umb dich nit ein fistI Noch umb dein herren von dem kat,I Den paurenmaister, der dich hatI Gesant so törisch zuo uns her,I Noch umb alle Nissinger. |
6940 | ! Wiss, er was dir nicht gar holt,! Der dich also her senden wolt!! Und wär es nicht so gar ein schand,! Botten fräveln, so ze hand! Sterben müesist umb dein spil. |
6945 | ! Des tröste dich (doch nicht ze vil)! Und cher vil endleich wider haim,! Ald dir wächst ein überpain!»I Schilawinggen ward so haissI Ze fliehen – im enphuor ein schaiss; |
6950 | I Daz was der segen, den er gabI Den leuten an dem sunnentag.I Daz wär im alles ein getrencht,I Hiet er sich enwench verrenchtI An seinen löffern, den was gach: |
6955 | I So veintleich eillten seu im nach.I Des cham er doch von inen haimI Und sagt die mär in allen gmain.I Da mit seu santten überalI Gen Aurach in Sweitzer tal |
6960 | I Und zuo den von Gaigenhofen,I In Gadubri, zuo dem Ofen,I Gen Kenelbach und Leibingen,I Gen Hofen und gen Vettringen,I Gen Rützingen und Fützenswille, |
6965 | I Gen Seurrenstorff und Wattwille,I Dar zuo abhin an den Rein,I Da îr freunde scholten sein,I Daz seu ze hilfe kämin in:I Won ze streitten stüend ir sin. |
6970 | I Des waren so die botten bhend,I Daz bis morgens hiet ein endI Îr potschaft gwunnen: daz ist daz.I Die weil ze Lappenhausen wasI Daz hochzeit schon begangen |
6975 | I Von frauwen und von mannen.I Seu hietten ser gesprungen,I Getrunchen und gesungen,I Daz nachtmal wol gefressen.! Man schol auch nicht vergessen |
6980 | ! Des, daz Bertschi Triefnas! Tet, do er pei Mätzen was! In dem pett der selben nacht.! Daz sag ich euch nach meinr vermacht:! Er hiels sei mit den armen sin |
6985 | ! Und küsst sei in das maul hin in! Siben stund nach seinem lust! Und trucht îr prüstli an sein prust.! Des wolt er fürbas sein gevarn:! Mätzli chond den weg verwarn |
6990 | ! Und huob ze schreien an so vast,-! Man hort es über ein halben rast.! Die pain seu huob ze samen ser:! Daz was der junchfrawen er.! Des liess der preutgom von dem streit |
6995 | ! Und gedacht im an der zeit,! Wie mit spächten scholt der man! Daz dinch den frauwen gwinnen an.! Da mit so huob er an und sprach:! «Wol mîr, daz ich ie gesach |
7000 | ! Die stat, da mündel sich ze mund! Gefüeget hat in süesser stund!! Deineu prüstel zuo minr prust! Getruket sind so gar mit lust! In rechter lieb und auch so gleich: |
7005 | ! Des lob ich got von himelreich,! Der die wunn geschaffen hat! Sunderleich mit seinem rat,! Daz die menschait wachsen schol.! Dar umb, mein lieb, nu tuo so wol, |
7010 | ! Gedench, daz got gesprochen hat:! «Ein mensche seinen vatter lat,! Er tuot sich auch seinr muoter an! Und haltet sich zuo seiner chan:! So werdent zwai in einem flaisch» |
7015 | ! (Nach der glos, die ich da waiss,! Daz ist: ze einem chind zgeperen)! Und geruoch mich des zgeweren,! Daz die gens tuond in dem bach!! Liebes lieb, daz ist ein sach, |
7020 | ! Daz ich ewecleichen dich! Halten muoss und wil sam mich.»! Mätzli do mit ungemach! Wainent zuo dem knechte sprach:! «Ja, ich waiss wol, wie im ist: |
7025 | ! Du pists ein gsell mit falscher list! Sam einr, der vogel vahen wil:! Der pfeiffet suoss und macht sein vil! Und, so seu koment in sein hab,! So würgt er in die chragen ab.» |
7030 | ! «Näna, Mätzli!» so sprach dirr,! «Mich dunkt, du seigist worden irr! In disem bett, daz sag ich dîr.! Waist nicht, daz von paider gîr! Zwüschen uns geschehen ist |
7035 | ! Die hailig ee an boseu list?! So leist auch in dem prautpett:! Dar umb so trachtin wir ze stett,! Daz die ee werd vollepracht,! Der so mit willen ward gedacht!» |
7040 | ! Secht, do tett er sam ein man! Und graiff sei chrefticleichen an!! Wie schier er îr die pain auf kert,! Sam in der schreiber hiet gelert,! Und macht sich zwüschen seu enmitten! |
7045 | ! Er tet nach seiner vordern sitten.! Mätzli was auch nicht ze träg,! Wie sei an dem ruggen läg:! Sei hützret vast und zappelt ser! Und bhielt auch wol des artzets ler. |
7050 | ! Do nu daz erst vergangen was,! Daz wisst man wol und machet das,! Daz die pettstat was ze chranch! Und hiet getan daz best gesanch,! Daz man joch iemer mag gesingen. |
7055 | ! Da mit der preutgom wolt verprinnen! Von grossem durst; des rüeffet er:! «Wasser her jo, wasser her!»! Des pracht man in do von Venedi! Ein suppen gmachet mit tragedi |
7060 | ! Und auch von malvasei da mit:! Daz was îr aller pester sitt.! So assen seu und trunkend dar,! Bis daz sei wider chamen gar;! Da mit die geste bald hin für. |
7065 | ! Die praut stuond auf und bschloss die tür! Inrentalb vil gar ze stett! Und legt sich wider in daz bett;! Doch chond sei sich vil übel ghaben,! Den pluomen in îrn fröden chlagen; |
7070 | ! Des sprach der preutgom: «Wainn nicht mer,! Gehab dich wol, daz ist mein ler!! Hast du den pluomen nu verlorn,! Da wider wirt ein chind geporn:! Daz ist ein sälich dinch vil guot. |
7075 | ! Dar zuo nim dir in den muot,! Daz du in treuwen mainist mich! Und tüegist, was ich haisse dich,! Daz doch mit nützen sei und eren!! Sich, so wil ich dir daz sweren, |
7080 | ! Dich in rechter lieb ze halten,! Von dir auch niemer mich geschalten.»! Der rede danket sei im do! Und verhiess auch tuon also.! Des ward do lenger nicht gespart: |
7085 | ! Er tett îrs noch ein ander vart.! Des waren seu so müede worden! Und schlieffend hin bis an den morgen.I Hiet die praut nür einen man,I Kützeldarm îr vier gewan. |
7090 | I Annen ars der ward zerriben:I Sei hiet der gsellen mer dann siben.I Zehner phlag die Gnepferin,I Iecleichem nach seinem sin.I Ungemäss die hiet îr acht: |
7095 | I Die veilten all die langen nacht.I Die wöscherin so reudich was,I Daz sei vor inen allen gnas.! Do nu der liechte tag her prach,! Der wachter an der zinnen sprach: |
7100 | ! «Wer an lieben armen leit,! Der mach sich auf! Won es ist zeit.! Die sunne hat den morgenstreit! Mit chreften überwunden.! Der man entweicht, ich waiss nicht war, |
7105 | ! Die sternen sein verblichen gar,! Die nacht îr still ist worden bar:! Daz brüef ich ze den stunden.»! Et cetera. Daz sang er gar.! Des ward fro Mätzli do gewar |
7110 | ! Und gedacht îr in dem sin:! «Wär, daz ich derweket in,! So tät er mirs zuor dritten stund,! E man uns in dem bette fund.»! Des ward sei sich do rüeren, |
7115 | ! Daz bettgwand alz durchfüeren,! Bis er doch muosst derwachen do.! Pertschi auf und sprach: «Wie so?»! Ich hiet mein fingerli verlorn,»! Antwürt sei, «daz tett mir zorn |
7120 | ! Und han gesuocht bis an den tag:! Der macht, daz ich es funden hab.»! We, wie schier do ward vollpracht,! Des so îr Mätzli hiet gedacht!I Dar nach die gsellen kament all |
7125 | I Mit pheiffern und mit grossem schallI In daz gaden ze dem zilI Und wunschten in des glükes vil.I «Du scholt uns nicht versweigen:I Mocht sei es derleiden? |
7130 | I Gevelts dîr an der sneiden?»I Sprachen seu zuo Pertschin do.I Des antwürt er und sprach also:I «Mîr geviel nie kaini bas.I Wisst, daz sei ein junchfraw was! |
7135 | I Dar umb so gib ich ir vil dratI Ein par schuoch ze morgengab.»I Do huob mans von dem bette auf:I Secht, do was die hochzeit aus!I Won in waren chümen mär |
7140 | I Nötleich gar und dar zuo swär,I Daz Nissinger ze denen zeitenI Hieten muot, mit in ze streiten,I Und wie îr botten in die landI Wärent hin umb hilf gesant. |
7145 | ! Des machten sich die jungen fro! Und die alten nicht also:! Die wisten wol in iren sinnen,! Was man möcht mit krieg gewinnen.I Also leutet man ze rat; |
7150 | I Des chamen her der herren dratI Wol auf zwainzig und auch me.I Etleich seint genennet e;I Die andern warent Ruoprecht,I Gaggsimachs und Niemansknecht, |
7155 | I Hilprand, Grämpler und der Gnaist,I Gumprecht und der Hellegaist,I Künchelstil und Ochsenchäs,I Futzenpart und Fleugenschäss,I Peter Stumph und Riffian |
7160 | I Und der werd her Pilian,I Dar zuo Lienhart mit dem phlegel,I Simon Kegel, Jaudas SchlegelI Und der Höseller der gra.I Da mit so warens alle da |
7165 | I In einem stadel auf dem tan.! Des huob do Rüefli maiger an! Und sprach: «Îr herren arm und reich,! Es habt gesehen all geleich,! Wie die von Nissingen die bösen |
7170 | ! Mit îren faigen hertzen lösen! Gestern schulten uns im gras! Umb anders nichti dann umb daz,! Daz Eisengrein gejuket hiet! Greduln hand in gantzer lieb. |
7175 | ! Nu lekt der hund den herren sein! Von treuwen, im ze fröden schein:! Dar umb so taten sei nicht wol! Und namend, daz einr nemen schol,! Der ane recht und ane sach |
7180 | ! Wil im schaffen ungemach.! Des wolt seu noch benüegen nicht! Und santten uns einn argen wicht! Mit böser taidinch und mit treuwen,! Sam die mäuse tuond den leuwen. |
7185 | ! Dar zuo habent seu gesant! Umb hilf und rat in älleu land! Und habend gîr, mit uns ze streiten.! Wes schüllen danne wir gepeiten?! Wisst, es ist uns nicht ze leiden, |
7190 | ! Fürbas also lange sweigen!! Dar umb so ist der rate mein,! Daz wir die ersten schüllen sein,! In des streites an ze muoten,! Und warnen uns mit wappen guoten, |
7195 | ! Ze reitten auf die meuse,! Ze rüeren in die leuse,! Sam die löwen unverzait.! Die mär habt euch von mir gesait!»! Die red geviel den jungen wol, |
7200 | ! Won seu îrs gmüetes waren vol! Dar umb, daz in gelungen was! Des vordern tags auf irem gras,! Und wanden, daz in iemant icht! Geschaden möcht dehainer gschicht, |
7205 | ! Und sprachent all: «Daz sei getan!! Wer bessers wiss, der sag es an!»! Dar zuo fuor do Riffian! «Der was der alten einer do)! Und sprach: «Dem ding ist nicht also, |
7210 | ! Sam îr nu wänt nach euwer sag,! Won ich oft daz vernomen hab,! Daz niemant mag einn veldestreit! Gefüeren recht pei seiner zeit! Dann ein hoher fürst gestalt |
7215 | ! Oder einr von seinem gwalt.! Dar umb mügt es gestreiten nicht,! Sam des kaisers rechte spricht.»! Lienhart sprechent ward vil drat:! «Sag mir eins, des ich dich frag! |
7220 | ! War aus sein die fürsten gmacht?! Von wannen chümpt die herschaft?! Sein seu nicht als wol sam wir! Adams kinder? Daz sag mir!»! «Trauwen,» sprach do Riffian, |
7225 | ! «Es ist wol war, daz iederman! Chomen ist von Adams leib! Und von Evan, seinem weib!! Doch sein etleich sunderbar! So from gewesen (daz ist war), |
7230 | ! Daz seu von dem volk derwelt! Sein ze herren und gezelt.! Etleich warent tugenthaft,! Etleich auch gar ungeschlacht.! Die tugend die prach alweg für, |
7235 | ! Die bosshait chrangelt vor der tür,! Sam her Noes sünen gschach:! Do einr sein vater trunken sach,! Do huob er sein ze spotten an;! Dar umb ward er ein aigen man; |
7240 | ! Und die den vatter erten do,! Die wurden erber frien so.! Also sein wir nicht geleich:! Einr ist arm, der ander reich,! Einr ein gpaur, der ander edel.» |
7245 | I Do sprach Lienhart mit dem phlegel:I «Nu dar, daz füegt uns allen wol!I Won wîr sein from und tugend vol.I Dar zuo wir haben auch ein gsässI Allen dörffern mit übermäss |
7250 | I Mit einem zaun gemauret wol,I Dar umb ein pach rint wassers vol.I Zwai tor und hütten vierI Mit einem teuffen graben zierI Hat daz dorff zuo seiner maur, |
7255 | I Allen veinten gar ze saur.I So mächtig sein wir und so reich:I Nie kain volk ward uns geleich.I Dar umb so mag ich sprechen so,I Sind sein mein gsellen fro: |
7260 | I Bis du, Rüefel Lechdenspiss,I Kaiser über all gewissI Und du, Walther Fleugenschaiss,I Künig in der Grausner chraiss!I Dar zuo sei auch Futzenpart |
7265 | I Hertzog zuo des streites vartI Und sunderleich zuo einem ruomI Hab er sein hertzogentuomI In dem &as anter tal dem –as land!I Daz macht in über all derkant. |
7270 | I Und du, Pertschi Triefnas,I (Ich kan dîr nicht geraten bas)I Marchgraf bis von NienderthaimI Über alz daz gpiet gemain!I Graf Purkhart ist gewesen vor |
7275 | I Ein graf geporn von Nidrentor.I In Ungern ist sein grafschaft,I Da man vil der grafen macht.I Wîr andren seigin freige herren:I Secht, daz kan uns niempt derweren! |
7280 | I Wer dann zritter werden wil,I Der chum zum streit! Da macht manr vil.I Unser diener seigin knecht!»I Die jungen sprachent: «Daz ist recht.»! Ruoprecht des ward lachent do; |
7285 | ! Er sprach: «Nu hin, dem sei also,! Daz doch nicht gewesen mag,! Die weil du lebest einen tag!! Dennocht schüllen wir nicht streiten! Mit Nissingern ze disen zeiten, |
7290 | ! Wellen wir vil recht hie pei! Sehen, was der streite sei,! Und des streites manig vach,! Des ungerehten krieges sach.»! «Das sag uns!» sprach do Farindkuo; |
7295 | ! «Wir hörren dir vil gerne zuo.»! Do sprach Ruoprecht ze der frist:! «Wisst, der streit ein chriege ist,! Der an schlahen leit und stechen,! An schiessen, müsten und auch brechen! |
7300 | ! So ist der streit auch manigvalt:! Etleichen man gaistleich halt,! Etleicher ist leipleich gar.! Gaistleichs streits sein zwo schar:! Die erste ist daz himelher, |
7305 | ! Die sich vil chrefteleich ze wer! Stellet wider Lucifern! Und alle, die im volgten gern,! Also daz er muosset vallen! In die hell mit seinen allen. |
7310 | ! Die pein er billeich leiden scholt,! Won er für got sich setzen wolt.! So leit die ander gaistleich schar! Des streites an den pfaffen gar,! Die die leut an gottes stat |
7315 | ! Pannend schedleich nacht und tag,! Die kirchen in dar zuo verschlahent! Und auf von nutz und eren habend.! Der streit mag etswen wesen guot,! Etswen böss, dar nach man tuot. |
7320 | ! Leipleichs streits ist zwaigerhand:! Der erst ist gmain in allem land;! Gen dem andern daz geschicht,! So der hohe fürste vicht! Oder volk von seim gewalt. |
7325 | ! Das ding ist auch also gestalt,! Daz der streit mit recht bestet! Oder nür von gwalte get.! Der ander streit ist tailsam! Und geschicht oft, so der man |
7330 | ! Seines lebens sich dernert.! Daz ist von glük und recht beschert.! Tailsam streit auch hevet an,! An dem seinen so ein man! Geschadgot ist von eim allain |
7335 | ! Und wil sich rechen an der gmain.! Das mag auch nimer recht gesein;! Won allain schol leiden pein! Die sele, die auch sunderbar! Hat gesündet, daz ist war. |
7340 | ! Ze dem dritten man in sicht,! So einer mit dem andern vicht! Sunderleich in einem champf.! Got geb im laid mit sampt dem rampf,! Der in des ersten ie derdacht |
7345 | ! Und so mangen man hat pracht! Umb sein leben ane sünd!! Doch ficht man, sam ich euchs künd,! Daz der grechte ob geleit! Ofter ze der selben zeit |
7350 | ! Dan der schuldig umbe daz,! Won er seins rechten gtruwet bas:! Daz gibt im hertz und dar zuo sterk.! Doch so hörr noch eins und merk!! Ander sünd die machend dik, |
7355 | ! Daz er beleibet in dem strik.! So kumpt der streit von manger sach;! Doch, daz ich es kurtzer mach,! Die sach der sachen ist vil wol! Fünfer lai, die man euch schol |
7360 | ! Künden eben ze dirr frist.! Dar umb so wisst, die erste ist,! Daz man nicht bessert übeltat! Nach dem, und seu verdienet hat.! Die ander daz ist voller chast, |
7365 | ! Die den chriege steuret fast.! Die dritte ist (vernim mich eben!),! Daz wir den zehenden nicht geben! Wellen unserm pfarrer;! Dar umb so nimpt der söldner. |
7370 | ! Die vierd ist, daz wir nicht enwellen! Uns dem tiefel widerstellen;! Won wer umb die sele vicht,! Der achtt des leibes streites nicht.! Die leste sach, dar umbe wir |
7375 | ! Habent zuo der tat begir,! Die kriege schaffet und auch streit,! Ist, daz wir nicht rechter zeit! Wissen mügen allen schaden,! Den man von dem krieg mag haben |
7380 | ! An sel und leib und an dem guot.! Also hab auch in dem muot! Von dem varen über mer,! Umb daz lant ze pauwen verr!! Won wer daz leiden wisset eben, |
7385 | ! Der liess es alles unterwegen.! Hie so mügt es merken pei,! Ob euch guot ze streiten sei.»I Daz verredt vil schiere doI Eisengrein und sagt also: |
7390 | I «Lechspiss uns des ersten sprach,I Wie recht wir hietin zuo der sach.I Haben wir nu recht dar zuo,I So schol man trachten spat und fruo,I Daz wir es treiben an ein end. |
7395 | I Da von uns auch niemand wend!I Won wir schüllen er bejagen.I Was schadens schüllen wir danne haben,I Die so mächtig sein und kek,I Daz seu umb niemant einen zwek |
7400 | I Gäbind, so es not tuot?»I Die rede daucht die jungen guot.! Da mit so huob her Pilian! Auch sein widerrede an,! Won er auch ein alter was, |
7405 | ! Der sich verwisst auf kriege bas,! Und sprach: «Wisst, daz niemant schol! Im selb so gar getruwen wol,! Won kainr so stark ist noch so reich,! Er vinde dannocht sein geleich! |
7410 | ! So spricht man auch nach harscher ler:! Der veldstreit haben wil ein her! Ze fuoss auf siben tausent man! Und hundert, ob mans zellen kan.! Und siben hundert schüllen sein |
7415 | ! Geritten nach der zale mein,! Dannocht mer auf neunzehen:! Die schol man pei enander sehen! Schon gewappent gantz und gar.! Der schützen sei ein michel schar, |
7420 | ! Die sich machin vor hin an,! Die veint ze schlahen verr hin dan.! Nu dar, daz habt ir alles nicht:! Dar umb so ist der streit enwicht.»! Juncher Haintz sprang auf von zorn |
7425 | ! Und sprach: «Sim, siha, durch ein horn!! Wil uns nu der gemessens geben,! Wie man schol ze streitten leben?! Ich han von reken streit gehört,! Von Alexanders hie und dört, |
7430 | ! Der Trojaner gantz und gar! Mit den Kriechen hin und dar! Und der Römer dort und hie:! Ich vernam des zellens nie.! Dar umb so wisst und ist mein rat: |
7435 | ! Der nicht auf zehen tausent hat! Gewappenter zuo seinem streit,! Der chüm gegangen mit eim scheit,! Mag er nicht gevaren bas,! Und schlach die veinde in das gras! |
7440 | ! Ein pfefferchorn vil rässer ist! Dann ein grosser hauffen mist.»I Da mit so kam fro LaichdenmanI Für die tür und chlochet an;I Des ward sei in gelassen do. |
7445 | I Sei gie hin für und sprach also:! «Vorhin wisst ich alweg wol,! Daz chain weiser chomen schol! Von im selber zuo dem rat,! Dar man in nicht gepetten hat. |
7450 | ! So waiss ich nu hin wider daz:! Ob einer mag geraten bas! Dann ein andrer zuo der gschicht,! Die in an so grössleich trifft,! Des hat er recht und dar zuo er. |
7455 | ! Dar umb so pin ich chomen her! Und sag euch auch die taiding mein! Mit manger clag von grossem pein,! Den ich an meinem hertzen trag.! Unser maiger ist ein knab |
7460 | ! Und der rat von jungen leuten;! Daz mag uns anders nichtz beteuten,! Dann sam ich es geschribens vind:! We dem lande, daz ein kind! Haben muoss ze einem herren! |
7465 | ! Won das wil ich ieso sweren:! Schol daz streiten fürsich gen,! Diss dorff vil wenich mag besten! Einen tag, daz waiss ich wol.! Es wirt verprent zuo einem kol, |
7470 | ! Dar zuo daz guot geraubet gar! Und, ob ich es gesprechen gtar,! Daz kind in seiner muoter leib! Dermürdet wirt mit sampt dem weib,! Die man derschlagen und gevangen, |
7475 | ! Dar zuo höch embor derhangen.! Daz hab ich allessampt gelesen! In der gschrift und muoss auch wesen;! Won die Nissinger die sind! Des planeten Marten kind. |
7480 | ! Das mügt es dar an spüren wol,! Won îr dorff ist smiden vol;! Der fläschhaker seu habent vil,! Die der sterne haben wil.! Da mit so wîrts am eritag: |
7485 | ! Der ist auch sein, sam ich euch sag.! So ist dar zuo der selbig stern! In seinem haus (da stet er gern),! Daz ist in dem himelstier:! Da ist er auch wol sterker zwier, |
7490 | ! Trun, dann ob des nicht enwär.! Dar zuo so sag ich euch die mär:! Dem sternen Venus ist gegeben! Sunderleichen unser leben.! Daz mügt es sehen also drat, |
7495 | ! Won diss dorff nür weber hat! Und auch sneider über all;! Die schätzet man in seiner zall,! Daz seu sein kinder schüllen sein.! So hat der sterne auch den pein, |
7500 | ! Daz er widersinnigs get! Und in dem himeltarant stet.! Er hat ein böseu angesicht:! Daz saumpt euch zuo der geschicht.! Dar umb, vil lieben kinder mein, |
7505 | ! Daz îr vil sälich müessin sein,! Massent euch des streites! Und wartent bessers zeites,! Wolt îr behalten leib und sel,! Chinder, weiber, guot und er!» |
7510 | I Do nu diseu red geschach,I Wie greuleich Niggel gen îr sachI Und sprach: «Get aus, îr alteu hüer!I Daz euch der übel gaist enphüerI Mit ewerm sternensehen! |
7515 | I Ich wil dir des verjehen:I Wär ein stieg in disem haus,I Du müessist vallen ab und aus.»I Laichdenman die lieff da hinI Und liess den jungen iren sin. |
7520 | ! Colman was ein weiser &a pach –a,! Dar umb er haisse wainend sprach:! «Nu dar, vil lieben herren guot,! Sagt, wes habt îr noch ze muot?»! Des sprachen do die jungen gmain: |
7525 | ! «Wir wellen streiten umb daz ain,! Daz wir der alten ketzern tant! Mügin pringen zeiner schand.! Das seu der haher müesse streken,! Schüllens uns also derschreken!» |
7530 | ! Colman sprach: «So tuot so wol! Und sent umb hilfe, sam man schol! Tuon in sölher grossen not!! Daz ding ist nicht ze verr dem tod:! Es ist nicht umb einn riem allain, |
7535 | ! Wisst, es gilt die haut gemain!! Secht, das mag euch schaden nicht!! Won die weishait also spricht:! Den freund man in den nöten mag! Versuochen bas dann ander tag. |
7540 | ! So tuot uns bitten auch nicht vil;! Ob einr uns nicht herhören wil,! Dar umb so tuot er uns kain we! Und wissent dar zuo bas dann e,! Wer uns getreuw ist oder nicht, |
7545 | ! Daz man sich auch dar nach verricht.! Dar zuo ist des streites recht,! Daz man den veinten send ein knecht! In einem rosenvarwen tuoch! Mit swert und auch mit hantschuoch, |
7550 | ! Gesprenget ser mit rotem pluot.! Daz ist ze einem zaichen guot,! Daz man vechten mit in well.! Dar zuo widersait der gsell! Irem leib und irem guot, |
7555 | ! Daz seu sich dester bas in huot! Haben schüllen: so tuot îr,! Welt ir haben streites gîr!»I Diss geviel den jungen allenI Und schreuwen auf mit grossem schallen: |
7560 | I «Sim, daz wär joch uns ein gnad,I Daz Colman so gesprochen hat!»I Und santten drat den mesner hinI Zuo den veinten in dem sin,I Daz er die märe scholte sagen |
7565 | I Und daz er von in würd zerschlagen;I Won sei truogen hass gen im.I Das cham im alles ze gewin,I Won er gen Nissingen do kamI Und huob also sein rede an: |
7570 | ! «Mein herr, der maiger, und der rat! Von Lappenhausen ieso drat! Haben mich zuo euch gesant,! Daz ich euch machen schol bekant! Iren gruoss nach dem, und îr |
7575 | ! Verdienet habt: daz glaubent mîr!! Dar zuo ich euch widersag,! Ewerm leib und euwer hab,! Von meinen herren allen sampt.! Den häntschuoch nempt in ewer hand |
7580 | ! Und auch daz pluotig swert dar zuo,! Ze weren euch des morgens fruo!! Auf dem Nissvelt pei der linden! Da wellen seu sich lassen vinden.»! Do die potschaft was gesagt, |
7585 | ! Strudel der was unverzagt! Und sprach: «Du macht ein gselle sein:! Se hin den esel, der sei dein!! Ze pottenprot den gib ich dir! Von meinen purgern und von mir; |
7590 | ! Won du hast uns wol gemuot! Gemacht mit deinen mären guot.! Trag hin swert und hantschuoch! Und sag in auch den unsern fluoch!! Won mit unsern aignen swerten |
7595 | ! Wellen wîr seu all zerserten,! Kämin seu nür an die stat,! Da seu uns hin habend gladt.»I Der rache ward der botte fro.I Gieng er vor, des rait er do |
7600 | I Gen Lappenhausen wider haimI Und sait die antwürt allen gmain.! Des wurden seu von fröden springend,! Wüetend ser und dar zuo singend! Und santten hin von gmainem rat |
7605 | ! Also schier und auch gedrat! In die pesten stete so,! Die man vinden mocht aldo.! Rom die erste was genant,! Gelegen in Campanier lant. |
7610 | ! Venedi sei die ander! Und dar zuo Prugg in Flandern.! Galitzi hat Compostellan,! Navarr allaine Pampilon,! In Cathaloni Barsalon; |
7615 | ! Die gröst in Spangen ist Sibili! Und in Provincia Marsili,! Palerm der insel ze Scicili,! Napels in dem chüngreich;! Parr litt in Püllen: die geleich |
7620 | ! Ligend alle an dem mer;! Daz selbig tuond auch Januer! Mit ainer statt, die haisst Schavon,! Dar zuo in der March Ancon:! Die ligend auch dar an vil schon. |
7625 | ! Constantinopol sei derkant! Den kindern dört ze Chriechenland.! Ze Zippern in der inseln ist! Famagost ze aller frist.! Majorica mit seinem strich |
7630 | ! Hat ein insel auch für sich.! Das ertreich ker ich wider an:! Es ist Florentz in Tuscan,! Paraus und auch Asseis,! Laugg, die Hohe Sien und Peis. |
7635 | ! Boloni, Pern und Mailan! Ein Lamparter dir zaigen chan,! Dar zuo Padaw und Ferrär,! Ist dir fragen nicht ze swär.! In Freiaul ist Weiden: |
7640 | ! Der was auch nicht zfersweigen.! Peuschendorff an underlass! Phligt der besten lantstrass.! Potzen daz leit an der Etsch,! Tirol dar zuo, die herrenfest. |
7645 | ! In Sophoi ist Losan;! Pareis in Franchreich wol getan,! Tolosen und auch Montpalier! Sein der steten drei vil zier.! Leuden in Prabanden, |
7650 | ! Köln in Niderlanden,! Wurms und Speir, Triel, Mäntz und Ach! Die ligend all enander nach! Pei dem Rein, sam Basel tuot.! Dar zuo Costentz die vil guot |
7655 | ! Liget in dem land ze Swaben! (Von Ulme schol man dar zuo fragen! Und von Augspurg auch da pei,! Welheu da die beste sei)! Und Zürich auf der Lintmag, |
7660 | ! In der Steirmarch Neuwenstat,! In Elsäss Rastet, Strasspurg! Und in Türing Erdfurt.! In Franchen vint man Wîrtzpurg! Und den markt ze Frankenfurt. |
7665 | ! Pabenberg schol man da kiesen! Und Münster suochen pei den Friesen,! In Spenvelden Nürenperg.! Prag daz leit auf Pehmer erd,! Prünn in Märhern an der March,! |
7670 | ! In Paiern Regenspurg die starch,! Saltzpurg, München die vil reich;! Passaw ist doch îr geleich.! Wien in Osterreich ist gwachsen,! Halberstat daz stet in Sachsen. |
7675 | ! Meichsen ist ein stat allain! Und hat ein march für sich gemain.! Ofen, Gran und Prespurg! Ligent auf der Ungern furt.! Chrakaw ist in Polner reich |
7680 | ! Und auch Presslaw sein geleich.! In Kärndern vint man Villach! Nicht gar verr von Friesach.! Preussen und auch ändreu land! Sein mir nicht so wol bekant; |
7685 | ! Dar umb ich nicht genennen chanI Îr stett und ker hin wider an,I Da ich der gpauren botten liess,I Chürtzleich, daz euch nicht verdriess.I Die stett die brief vernament. |
7690 | I Wie schier sei zemen kament,I Ze bedenken sich vil eben,I Wem man scholte hilfe geben!I Und do der taiding vil geschach,I Der senador von Rom der sprach: |
7695 | ! «Lamparter sein weis genuog,! Die von Franchreich sunder chluog,! Teutscher man ist auch gelert;! Dar umb sei in die er beschert:! Was der priol von Florentz |
7700 | ! Und der amman von Costentz,! Von Pareis der haubtman! Sprechent, daz sei alz getan!»! Der priol «Des ist mir ze vil»! Sprach, «doch nicht, sam ich da wil, |
7705 | ! Sunder, was îr wellt, daz sei!! Und leg ein wörtli aus da pei,! Daz ein weiser sprach, daz ist:! Besser ist ze aller frist,! Ze rechten zwüschen veintten zwain |
7710 | ! Danne zwüschen freuntten gmain;! Won der freunden ich verleur! Ainen: des chüm ich ze teur;! Der veintten mag ich gwinnen ain! Ze freunt: daz ist, daz ich da main. |
7715 | ! Also mag ich sprechen hie:! Iederman der waiss wol, wie! Unser freunt sein Nissinger! Also wol sam Lappenhauser;! Die schol man nicht also verliesen |
7720 | ! Und den andern tail derchiesen! Zuo unserm grossen ungewin:! Das dunket mich in meinem sin.»! Der haubtman auch gefraget ward;! Der äntwürt ze der selben vart |
7725 | ! Und sprach: «Her priol hat geredt! Also weisleich hie ze stett,! Daz ich nicht bessers han ze sin;! Dar umb so wil ich volgen im! Und bewären sein geticht |
7730 | ! Mit andrer red, die also spricht:! Ist ein man auf hälem eis,! Der ge vil gmach, so ist er weis,! Und hab sich auf entwedern tail,! So vert seine strass mit hail! |
7735 | ! Also rat ich ze der sach,! Daz wir beleiben mit gemach.! Daz mügen wir auch sanft getuon,! Won wir weder frid noch suon! Prechent an den dorffgesellen, |
7740 | ! Ob wîr in nicht envolgen wellen,! Und behalten ane schuld! Den andern tail in gantzer huld.! Doch so leg ich eins dar zuo,! Daz man da sprichet spat und fruo: |
7745 | ! Verfluochet sei die maisterschaft,! Die chupfer aus dem silber macht!! Dar umb so schüllen wîr die botten! Schon enphahen ane spotten! Und in es auch derbieten wol, |
7750 | ! Sam man frömden gesten schol! Und voll, die also sein gesant! Mit botschaft in ferreu lant,! Da mit so Lappenhauser sag! Züchticleichen sagen ab |
7755 | ! Und sprechen, wie îr alteu treuw! In unsern hertzen ist so neuw,! Daz wir tätin an gevär! Alles das, das billeich wär;! So ist der edeln leuten muot |
7760 | ! So haiss auf unser leib und guot,! Daz wir von unsern stetten nicht! Varren mügen ze der gschicht.! Dar umb wir bitten ire huld,! Daz seu uns halten ane schuld.» |
7765 | ! Dar nach man vil sere battI Den glerten amman von der statI Ze Costentz an dem Podemse,I Ob er ichzit wisset meI Für die andern, daz er das |
7770 | I Saget wol und rieti bas.! Des huob der amman an und sprach:! «Die vorhin rieten zuo der sach,! Sein so gerechte an îr sag,! Daz ich es nicht verbessern mag |
7775 | ! Von nataur in meinem sin;! Doch, sam ich geleret pin! Von einem, der was ein jurist,! Sprich ich, daz die hilfe ist! Zwivaltich nach rechter chunst: |
7780 | ! Daz ist der schîrm und auch der gunst.! Ze schirmen sein wir alle gpunden! Einen cristan ze den stunden,! So man im vil unrecht tuot! An leib, an er ald an dem guot; |
7785 | ! Doch geschech das in der mass,! Daz man allermänchleich lass! Ungeschlagen und –gestochen:! Won daz würd an uns gerochen,! Ob der so geschlagen man |
7790 | ! Wär eins andern undertan.! Des gunstes vint man dreier lai:! Des sein der rat, der gwalt die zwai,! Mitwürchen ist daz dritt.! Rates schol man helfen mit |
7795 | ! Iedem man, der sein begert,! Ist sein sache rates werd.! Tuot dann einer, daz er schol,! Dem schüllen wir mithellen wol! Und im geben also bald |
7800 | ! Unsern gunst und unsern gwalt.! So mügen wir auch würchen mit! Einem, phligt er guotter sitt! Und schafft es wol ze rechten stunden.! Doch sein wîr sein nit gepunden, |
7805 | ! Wen die hilfe haben wil! Müe und auch der zerung vil,! Es wär dann, daz der selbig man! Uns ein söleichs hiet getan! Oder tät von hertzen gern, |
7810 | ! Woltin wir sein nicht enbern.! Die täding schol man doch versten,! Ob sich das dinch mag so vergen,! Daz wir auch weder er noch leben! Müessin mit der hilfe geben, |
7815 | ! Ald daz ainer nicht da pei! Wolt der pfaffhait werden frei,! Oder ob das helfen wär! Unsern freunden nicht ze swär;! Den schüll wir missevallen nicht, |
7820 | ! Sam die tugent uns vergicht.! Wärind aber paideu tail! Unser freunt ze gleichem hail,! So schüllen wir daz schaiden! Zwüschen inen paiden. |
7825 | ! Mag mans dann nicht untersten,! So schol man zuo dem ermern gen! Und in schîrmen, hat er recht.! Secht, das duncht mich alles schleht!! Sein seu aber baid geleich |
7830 | ! An irem willen gar ze reich,! So lassen wir seu also rüeg,! Bis seu selber werden müed!! Und was ich von den freunden sprich,! Daz macht du merken hintersich |
7835 | ! Von den veinten nach der welt,! Die die sel verkauft um gelt.! Also wisst, daz ist mein rat,! Daz wir senden ieso drat! Mit îr potschaft unser zwen, |
7840 | ! Die mit worten untersten! Schüllen güetleich, ob seu mugend,! Iren streit mit gantzer tugend.! Und ob ir täding nicht enklek,! So lassin wîr die spreuwersek |
7845 | ! Vechtens werden übervol,! Ob es euch gevellet wol!»I Der hertzog von Venedi sprach:I «Besser red noch nie geschach.»I Dar zuo sagt der potestat |
7850 | I Von Padaw: «Daz ist mein rat.»I Von Prag der schepfen warend drei;I Die sprachen all: «Daz sei, daz sei!»I Also ward ieso ze handI Îr erber potschaft hin gesant |
7855 | I Gen Lappenhausen zuo dem rat.I Ir taidinch huobens an vil dratI Umb den frid ze reden do.I Des ward geantwürt in also:I «Sagt den ewern von den steten, |
7860 | I Wir haben seu umb hilf gepettenI Und nicht umb frid ze machen!I Dar umb wir in den sachenI Zuo allen heiligen sweren,I Îr gpiet auch nicht ze eren.» |
7865 | ! Die botten hin was scholtens sagen?! Seu möchten vor gewisset haben,! Daz ein gpaur vil selten tät,! Wes man in mit züchten pät,! Dem daz haubet grosset gar, |
7870 | ! So man in gebitten gtar,! Und tuot allaine, daz er muoss;! Gewalt der ist sein rechteu buoss.! Daz ward dem Höseller ze swär! Und gedacht, wie besser wär |
7875 | ! Im auf frömder erde leben! Dann da haim des todes phlegen;! Des macht er haimleich sich dar von,! Sam noch die weisen sein gewon.I Die andern santen ieso hin |
7880 | I Zuo den dorffen in dem sin,I Daz man in ze hilfe chäm.I Daz erste dorff was Narrenhäm:I Da hiettens mangen ohaim inn.I Daz ander dorff hiess In-der-Chrinn. |
7885 | I Seu santen hin zuom weiler,I Den hiess man Rupfengeiler,I Gen Torenhofen in dem talI Zuo iren freunden über al,I Gen Leusaw unterm Höperg: |
7890 | I Da sassen häxen und auch twerg.I Vil nach da pei auf grüenen wisenI Sassen reken und auch risen.I Do hietens umb und umb gesant,I Dar zuo in der haiden land. |
7895 | ! Die Juden und die Chriechen! Hielten sei für siechenI Und für nunnen zuo der gschicht;I Dar um so wolten seu îr nicht.I Des dauchten sich die häxen gmait: |
7900 | I We, wie schier seu waren brait!I Iecleicheu sass auf ein gaissI Und flog da her, daz ich nicht waiss,I Weder tiefel in îr wär,I In einem phät, daz was nicht swär, |
7905 | I Dar an ir gmaines zaichen was:I Pelsabuken chrumbe nas.I Ze Lappenhausen fuorens einI Mit langen pürsten von dem sweinI Und mit püchsen vol mit salb: |
7910 | I Das muostens haben allenthalb.I Daz wissten nu vil wol die twerg,I Gesessen in dem Höperg,I Und wolten mit den häxen nichtI Wesen ze der selben gschicht; |
7915 | I Won seu mainten sei nicht wol.I Des warens auch der sinnen volI Und ieder mit seim mantel vehI Ward sich setzent auf ein reh.I Die sprungen höch, den häxen zdratz, |
7920 | I Bis gen Nissingen ann platz.I Die wappen fuort man in vil gachI Auf hohen chämeltieren nach.I Îr zeichen was ein chronter löwI Mit einem spruch: «Mir niemant tröw!» |
7925 | I Vor inen farnder leuten vilI Mit pfeiffen und mit saitenspilI Dönten sunderleichen wol;I Die freunt seu machten fröden vol.I Hie mit und auch die risen her |
7930 | I (Ieder fuort ein isensper)I Und mit irem chlainet schön:I Daz was ein drake also hön.I Des dratten seu in siben schrittenI Gen Lappenhausen bis enmitten |
7935 | I Auf den plan; des was man fro.I Daz sahent so die reken do,I Den die risen truogend hass,I Und bedachten sich auch bass,I Ze Nissingen ze varen ein. |
7940 | I Secht, daz gschach und scholt auch sein!I Iecleichs swert was lang und prait,I Dar an des stahels vil gelait.I Daz seu do fuorten zuo eim schein,I Daz was einr maget bild so vein. |
7945 | I Die haiden wisten auch vil wol,! Mit we der man sich rechen schol,! Und do sei hieten so gehört,! Wie der cristan minn zerstört! Was, des wurden seu vil fro |
7950 | ! Und sprachen gen enander so:! «Veint mit veinten temmen schol! Ein man, der sich wil rechen wol.»I Des zoh îr her ein michel dietI Bis in Lappenhauser gpiet, |
7955 | I Etleich zfuoss, die andern zross,I Mit iren krölen und îrm gschoss,I Mit einem sternen sampt dem man:I Der wappen wurdens selten an.I Wes scholten do die Sweitzer warten? |
7960 | I Mit îren gschliffenn helmpartenI Cham îr her ein michel tailI Nür den Nissingern ze hail.I Etleich do ze fuosse giengend,I Die andern auf den sätteln hiengend. |
7965 | I Seu waren frais und dar zuo übel.I Îr paner hiet einn melchkübelI Von dem dorff ze Aurach,I Daz allweg für die andern prach.I Narrenhaimer auch da hin |
7970 | I (Gen Lappenhausen stuond îr sin)I Mit iren oren von dem esel:I Der dauchtens sich nicht wenig edel.I Hakken truogen seu ze wer:I Die schluogen vast und heuwen ser. |
7975 | I Torenhofner auch hin zuo.I Den zagel fuortens von der kuoI Und kamen her gegangenI Mit eim und dreissig mannen,I Iecleicher mit seinem stab, |
7980 | I Mit dem er grosse peullen gab.I Fünfzig waren chomen darI Von Narrenhaime sunderbar.I Der haiden tausent was und meI Chomen auf der cristan we |
7985 | I (Ir haubtman hiess her Mägeron),I Gewappent all mit leder schon.I Der risen warend siben:I Den ersten hiess man Sigen,I Den andern namp man Egge, |
7990 | I Der dritte was der Wegge,I Der vierd Golias was genant,I Dem fünften sprach man Ruolant-n;I Reimprecht und der schön SirenI Warend do die lesten zwen. |
7995 | I Hächel zaubermaistereinI Hiet der faigen fräweleinI Einlfhundert gzöhet dar.I Do was der Lappenhausner scharI Zwelff und dreu hundert |
8000 | I So grad, daz mich des wundert,I Was seu hietin gessen.I Seu waren unvermessenI Ieder mit seinr lantzen hieI Ze ross und zfuoss, ich waiss nicht wie, |
8005 | I Also daz ir über alI Warend da nach meiner zalI Zwai tausent streiter freiI Und fünf hundert auch da pei.! Die ander dörffer koment nicht |
8010 | ! Und sprachent, daz zuo der geschicht! Besser wär ein luogen zuo! Rüewecleichen spat und fruo! Also schlaffent pei der want! Dann selber spilen mit der hant. |
8015 | I Doch so ward in zuo gesantI Von In-der-Crinn, dem teuffen land,I Ein alter man und dar zuo gra;I Nicht mer so vand man îr auch da.I Der wolt auch sein ze ritter worden: |
8020 | I Also wol gfiel im der orden.I Des ward verworffen er ze stund.I «Sim, was schol uns der schebig hund?»I Sprachen seu. «Ker wider häm!I Du pist den jungen ungenäm.» |
8025 | I Des wär auch chomen her Gawan,I Ein ritter werd von Montalban,I Lantzelott und her Tristan,I Stolff und ander herren gmain:I Do muosten seu îr schlosse retten |
8030 | I Und andreu güeter vor den steten.I Her Büggel doch von Ellerpach,I Den man nie verligen sach,I Hiet ze streiten im derkorn:I Do was er dannocht ungeporn. |
8035 | I Des waren chomen in der zeitI Den Nissingern zuo irem streitI Mätzendorffer ungebetten.I Die sach man grimmeleichen trettenI Sam die zieren fiessen |
8040 | I Mit baslern und auch spiessen.I Ieder auf seim wappenrochI Fuort einn igel auf eim stok.I Seu waren chomen umb ein sach,I Die vor hundert jaren gschach; |
8045 | I Daz was ein schad und ein verratten,I Daz die Lappenhauser tatenI Iren vordren umb ein stro:I Daz wolten die erst rechen so.I Der andern dörffern kainer cham |
8050 | I Dan von Leibingen ein manI Vil jägerleichen mit eim horn;I Er hiet der veinten tod gesworn.I Ein rostigs pantzer truog er an,I Ein furggen auch, da mit der man |
8055 | I Gab, so er wolt rüeren sich,I Wunden drei in einem stich.I Mätzendorffer der was vilI Und, sam ich euch es sagen wil,I Wol auf neun und sibentzig do: |
8060 | I Daz wurden eben achtzig so.I Der Sweitzer was auf hundert knecht,I Dannocht zwäntzich: daz macht rechtI Zwirent hundert als ein har.I Do was der reken sunderbar |
8065 | I Vier allain; die nenn ich dir:I Es was der der Perner (glaub es mir!)I Und sein maister Hiltprant,I Dietleib von SteirlandI Und der werd Wolffdietreich. |
8070 | I Secht, do was der twergen gleichI Tausent neuntzig und auch acht!I Nu secht vil eben, waz daz macht!I Der von Nissingen man hiessI Rechter harscher sechtzig spiess |
8075 | I Reiten auf den platz da her.I Da zellet man ze iedem sperI Dreu phert beraitet wol,I Sam ein lantze haben schol.I Secht, do hiet ein man gesehen |
8080 | I Ze hundert malen dreizehenI Und sechzig erbrer über al!I Der andern warent ane zalI Ze paiden tailen komen darI Von sakman und preganten schar, |
8085 | I Von schützen und schiltknechten:! Die hulfend auch ze fechten.I Die geste wurden schon enphangenI Von den frauwen und den mannen.I Man hiess in allen zdrinken geben. |
8090 | I Wes scholten seu do fürbas pflegen?I Der wein in zuo den stirnen schluog;I Des wüstens auf vil ungefuogI Und wolten ze der selben stundI Die veint erwürgen sam die hund. |
8095 | I Trun, daz wär leicht do getan!I Da zugen seu die alten von.! Die Nissinger mit grossem schall! «Her zuo, îr herren!» schreuwens all,! «Seit ze streitten nicht so gäch! |
8100 | ! Wir schüllen haben ein gespräch! Und auch kümen über ain,! Was uns sei ze tuon gemain.»! Des waren seu gehorsam do.! Strudel macht sich aufhin so |
8105 | ! Übersich bis auf ein tach;! Er huob sein rede an und sprach:! «Hört, îr herren arm und reich,! Chlain und gross und all geleich!! Got, der alleu ding tuot |
8110 | ! Uns ze hail und auch ze guot,! Geit dem sünder oft ein pin! An dem leib und an dem sin,! Daz er sich dest e beker.! Dar umb so wisst, es ist mein ler, |
8115 | ! Daz wir alle cristan gmain! Peichtig werdin gantz und rain!! Das pin ich nicht ze sagen worden,! Daz wîr die veinde schüllen bsorgen,! Die so lös sein und so zag, |
8120 | ! So bös und närrisch alle tag;! Ich sprich es nür allain umb das,! Daz wir got behagin bas;! Won ist er mit uns allain,! Niemand zeucht uns umb die pain. |
8125 | ! Dar nach schüllen wîr auch all! Fröleich essen und mit schall! Prot und flaisch von einem swein,! Dar zuo trinken roten wein:! Daz git uns chraft und dar zuo macht. |
8130 | ! Nach dem schol man gen der nacht! Ziehen auss hin auf daz veld,! Ze richten hütten auf und zelt.! Da schüllen wir auch all beleiben,! Die nacht vil rüewechleich vertreiben, |
8135 | ! Doch mit guoter wart und feur,! Bis an den liechten tag geheur.! Dar nach so mach sich ieder man! Auf und leg sein härnäsch an! Und segen sich; er sauff ein ai, |
8140 | ! Dreu ald viereu oder zwai! Mit einem glas von guotem wein:! Das hilft im zuo den nöten sein!! Des mach er sich ie so hin an! Zuo seinem rechten haubtman, |
8145 | ! Der hie fünfe schüllen sein!! Der erste sei her Laurein,! Ein künich lobesam und werd,! Gewaltig über alle perg.! Der ander ist her Dietreich |
8150 | ! Von Pern, dem nie kain man geleich! Ward an tugend und an macht;! Des haben auch die reken acht!! Doch sein seu all so wol getan,! Daz ieder möcht ein haubetman |
8155 | ! Über all die welt gesein:! Das sprich ich auf die treuwe mein.! Der dritte haubtman ist gerait! Der fraidigest der cristenhait;! Er ist ein fiess vil wol derkant: |
8160 | ! Her Paggenzan von Sweitzer land,! Der von Aurach hie mein herren! Hat gefüeret so von verren.! Der vierde haubtman ist der stark! Von Mätzendorffe aus der March, |
8165 | ! Der des streitens gar vil phligt! Und in allen an gesigt.! Der von Leibingen der sei! Sein selbers herr, ein degen frei!! So pin ich auch dirr purger hie |
8170 | ! Haubt und maister – got wiss wie!! Gar unwirdig ich sein pin,! Sam mich dunkt in meinem sin.! So müess meim nefen auch gelingen!! Der ist der best von Nissingen |
8175 | ! Und ist gehaissen Fülizan.! Des rüem ich nicht: er ghört mich an.! Man mag es sehen an seinr tat,! Was der man im hertzen hat.I Der ist von uns dar zuo derwelt, |
8180 | I Ist, daz es euch auch gevelt,I Daz er durch ewer nutz und erI Füerer sei und weis daz herI Mit unserm paner an daz zil,I Da man des morgens streiten wil, |
8185 | I Won er der strassenkunst ist vol.»I Seu sprachen all: «Daz gfelt uns wol.I Wer schol aver pilleich habenI Den vorstreit? daz schült îr uns sagen!»I Trun, des antwürt Strudel do: |
8190 | I «Unser ordnung sei also:I Hie sind cristan, twerg und reken;I Die schüllen sich ze velde strekenI Ze ross und fuosse gantz und garI Sunderleich, auf fünf schar, |
8195 | I Als vil sam auch der haubtleut.I Dar zuo wisst, sam ich euchs bteut:I Der veinten gsind daz ist geschaidenI In häxen, risen und in haiden,I Dar zuo habens cristan her, |
8200 | I Wol auf sechse schar und mer.I Nu sagt mir an (daz wisst îr bas):I Wen habt es allermaist in hass?I Dem schült îr auch des streites geben:I Das ghört dar zuo und füegt euch eben. |
8205 | I Ich waiss wol, daz ze aller zeitI Der Sweitzer ist der vorstreitI Von îren alten rechten,I Wann seu mit cristan vechten.I Der twergen gwonhait waiss ich nicht |
8210 | I Noch der helden, so man vicht.I Seu sein aller eren vol;I Got geb, was in füegi wol!»I Der rede wurdens alle fro;I Des sprachen do die twerg also: |
8215 | I «Kain häxe noch kain unholdI Ward uns nie mit trüwen holt.»I «Nu dar, so macht euch an den streit,I Wan seu chöment welher zeit!»I Sprach do Strudel an der vart. |
8220 | I Der reken tail auch schreient wart:I «Die risen mainen wir nicht wol;I Won seu sind aller bösshait vol.»I «Der schült îr auch gepeiten,I Bis daz seu werden streiten,» |
8225 | I Antwürt Strudel ze der stund.I Die Sweitzer ruoften aus dem mund:I «So wisst, wîr seigin cristan leutI Und lust uns wol der haiden heut!»I «So nemps auch hin!» sprach Strudel do. |
8230 | I «Doch so rat ich euch also,I Daz iecleicher ein segen habI Und sneid die pain den kätzern ab.»I Mätzendorffer auch hin zuo:I «So wisst, wir hassent spat und fruo |
8235 | I Lappenhauser, daz ist war!»! Do sprach Strudel offenbar:! «Die schüllen werden uns ze tail:! Seu sind uns umb kain gelte vail.! Doch so mag ich also sprechen: |
8240 | ! Wolt es euch an inen rechen,! So greifft die Narrenhaimer an!! Won es spricht der weise man:! Wer die diener füeret hin,! Der füert den herren sampt mit in.» |
8245 | ! Mätzendorffer sprachent do:! «Das selbig schült es tuon also,! Sam îr von uns halten welt:! Daz haben wir für recht gezelt.»! Strudel der hiet weisen muot. |
8250 | ! «Daz wär vil pilleich und auch guot,»! Sprach er, «so ist îr ze vil;! Dar umb man euch nicht lassen wil! So verderben noch enschol;! Won wir wissen alle wol: |
8255 | ! Wer euch schlüegi auf den tod,! Der prächt uns in die selben not.»! Des liessen seu sich auch benüegen.I Fülizan der ward sich rüegenI Und sprach: «Vil lieber vetter mein, |
8260 | I Daz du sälich müessist sein!I Du sprichst, ich schüll das paner tragenI Und dem her den wege sagen;I Ghört daz nicht einn haubtman an,I Dem das gesind ist undertan?» |
8265 | ! «Nain du,» sprach her Strudel do,! «Du pists der panermaister so! Und hast ze schaffen anders nicht! Dann den sturmfan, so man vicht,! Tragen vestecleich hin an |
8270 | ! Hoh embor: so bist ein man;! Und tracht, daz du nicht kerest wider! Oder daz mans truk da nider!! Da geit man dir auch hilffen zuo,! Die dein gaument spat und fruo. |
8275 | ! Ein anders ghört einn haubtman an.! Der schol des ersten sein ein man! Frei des gmüetes, unverzait,! Daz er ze trösten sei berait! Das ander volk und pring auch an |
8280 | ! Mit hetzen, so er beste kan;! Won der fröd in im nicht hat,! Der tröst die andren gar ze spat.! Daz ander ist, daz er schol sein! Listig in den sinnen sein, |
8285 | ! Daz er sich halt recht sam der man,! Der schaffzagel spilen kan,! Mit greiffen an und hüeten sich! Vor schaden nemen: merkst du mich?! Dar umb so tuo des ersten das |
8290 | ! Ze frides zeit (daz füegt im bas)! Und haiss sein gsinde tag und nacht! Üeben sich in ritterschaft! Mit stechenn und turnieren! Und anderm jubilieren; |
8295 | ! Won der ungelert den glerten! Mag so wenig überherten! Sam der bloss mag einen man,! Der gantzen härnesch füeret an.! Dar umb des ersten künnen schol |
8300 | ! Iecleicher vil sunder wol! Schon und sauberleichen reiten.! Auf und ab zder tenchen seiten! Sitz der man an underlass!! Dar zuo sei der stegraiff mass, |
8305 | ! Daz sich so einer müg derheben! In dem sattel, daz man legen! Möcht ein kugel unter in!! Die paine schol man streken hin! Und die knie doch zemen haben, |
8310 | ! Die sporn nicht gen dem phärde tragen.! Den zaume hab in seiner gwalt,! Sitz aufrecht in schlechter gstalt!! Der dann mit dem sper wil reiten,! Der trachti, daz zder andern seiten |
8315 | ! Der stegraiff umb ein halbeu spang! Für den andern stegraiff hang!! Smukt er sich ein tail hin an,! Dest minr man im geschaden kan.! Des ersten schol er stapfen hin, |
8320 | ! Dar nach bald: daz ist der sin;! Und wil er treffen alle zeit,! So nem den lauffe nit ze weit!! Pei frid so schol man wappen chauffen,! Der nicht enwelle nakend lauffen |
8325 | ! Vor dem veinde an der zeit,! So derhaben ist der streit.! In den selben sachen! Der haubtman schol auch wachen,! Nicht enschlaffen: daz ist recht. |
8330 | ! Er schol die ritter und die knecht! Nicht so füeren gar verwegen.! Des gsindes leben muoss er phlegen! Und zühen sich ze velde so,! Da man haber vind und stro, |
8335 | ! Holtz und wasser: des ist not,! Daz die phärt nicht ligen tod! Noch der mensche gpresten hab,! Das er an creften neme ab.! Das wasser, das man trinken schol, |
8340 | ! Schol man vor credentzen wol! Und auch die frömden speis da pei,! Wil man wesen giftes frei.! In chaim wald schol er beleiben! Noch pei mos die nacht vertreiben. |
8345 | ! Dar zuo schol er speher haben,! Die im tägleich mügin sagen! Der veinten willen und îr macht:! Secht, daz geit die besten craft!! Und ist der veinten gar ze vil, |
8350 | ! So wiss, daz ich im raten wil,! Daz er haimleich seu derschleich,! Wil er werden siges reich;! Oder, mag daz nicht gesein,! So tuo noch nach der lere mein |
8355 | ! Und warti îr an sölcher stat,! Da ers am ertreich bessers hab!! Sein seu krencher oder geleich,! So mag ein haubtman gmüetes reich! Freileich lassen lauffen dar, |
8360 | ! Schlahen, rumpeln in die schar.! Doch sag ich: ob eins geschäch,! Daz man an dem lesten säch! Anders nichtzit dann den tod,! So mag er fliehen in der not. |
8365 | ! Daz ist der aller beste streit,! Den man da vindet ze der zeit.! Der seu aver haben wolt! Ze gfangen, sam man billeich scholt,! Doch an töten, so rat ich, |
8370 | ! Daz ieder geb ze gfangen sich! Lieber, dann im werd gesant! Hasenswantz ze seiner schand.! Sunderleichen, daz er werd! Überhaben des auf erd, |
8375 | ! So schol er sich ze streiten heben! Mit dem rossvolk auf die eben,! Mit dem fuossvolk auf die perg,! Daz im der obertaile werd.! Ist, das gpirgig sei daz land, |
8380 | ! Die schützen schik er doch ze hand! Hin für die andren: daz ist guot!! Das gschoss den ersten schaden tuot.! Dar zuo so schol er auch die schar! Zemen halten fest und gar |
8385 | ! Und, die die krenchsten müessen sein,! Die machin sich enmitt hin ein!! Niemand für den andern lass! Tretten hin: daz ist die mass!! Ist das lande alles eben, |
8390 | ! So scholt du nach den schützen legen! Die reiter, die die langen sper! Rennen durch die veinde her,! Dar nach die mit den swerten,! Daz seu die helm zerserten. |
8395 | ! Die zfüessen seigin auch da pei,! Ob ein reiter gfallen sei! Aus dem sattel und da nider,! Das seu im des helffin wider.! Der veinten phärt seu schüllen stechen |
8400 | ! Und der gfallnen drüssel brechen,! Ringen, schlahen, dar zuo würgen,! Daz ander fuossvolk nider mürden;! Und ob der sige wär dergangen,! So nemin seu daz überig zgfangen! |
8405 | ! Ist es aber alles gpirggig,! So hab daz obertail vil wirdig,! Die schützen für, die reiter ab:! Die phert seu pinden zuo dem hag! Und schiessin mit den lantzen dar, |
8410 | ! Daz ir die veinde werdin gwar!! Die schüllen seu auch überdringen:! So mag in dester bas gelingen.! Und ob in got daz glük verhengt,! Daz man die veinde schint und pfendt, |
8415 | ! So schol der haubtman tailen hin! Iedem man nach rechtem gwin.! Ze allen zeiten ghört dar zuo,! Daz der haubtman spat und fruo! Sehen schol zuo seinem gsind, |
8420 | ! Ob er dehainen chriege vind! Unter inn, daz er daz pring! Ze einem suon mit dem geding,! Daz der schuldig gpessert sei:! So bleibt daz volke schanden frei; |
8425 | ! Won chain chrieg daz land so sirt,! Dann der zwüschen freunden gpirt.»! Do sprach Paggenzan der man:! «We, wie wench ich rechtens kan!! Ich waiss vil chlaine, waz die gschrift |
8430 | ! Singet, saget oder stift.»! Des antwürt Strudel do und sprach:! «Dar umb nempt euch kain ungemach!! Nach ewer gwonhait halt daz gricht! Und acht vil wench der ander gschrift! |
8435 | ! Tuot, sam euch gewissen ist:! Secht, daz ist die beste list!»! Von Mätzendorff der haubtman! Huob ein andreu frag do an:! «Sagt mir, was ist ewer rat: |
8440 | ! Ob mir einr gelihen hat! Phärt ald härnesch ze dem streit,! Das verleur ich ze der zeit,! Muoss ich es icht wider geben?»! «Nain du,» sprach do Strudel eben, |
8445 | ! «Won er wisset vor hin wol,! Daz der streit ist schadens vol;! Won vier gemochten nie derstreiten! So vil, daz einer hiet ze reiten! Mit got und mit dem rechten: |
8450 | ! Den nutze hat daz vechten.! Dar umb daz rechte sich versicht:! Er wolt dirs geben, leihen nicht,! Es sei dann, daz er gdinget hab,! Im sein schaden ze nemen ab.» |
8455 | ! Laurein der lag an der lag! Und tet dem Strudel auch ein frag:! «Weiser maister, sagt uns an:! Wie tuon wir dem gefangen man?»! Strudel hiet geantwürt do; |
8460 | ! Des wolt er Laureinn eren so! Und sprach: «Die frag ist hoher mär,! Meinen sinnen gar ze swär;! Dar umb so muoss ich suochen! Ein antwurt an den buochen.» |
8465 | ! Des cham er pei einr weil her umb! Und sprach: «Es ist mir noch ze chrumb;! Doch, sam ich derkennen chan,! Ich vind, daz all gevangen man! Mag man temmen ze der gschicht, |
8470 | ! Ob man sich für wars versicht,! Daz îr leben schaden tät,! Îr verhaissen nicht wär stät,! Es wär dann, daz in offem streit! Versichert wär des mannes leib, |
8475 | ! Der süst ein boswicht nicht enwär:! Den schol man lassen ane swär.! Daz guot daz hat er doch verlorn,! Im wär dann auch da für gesworn.! Doch so ist des kaisers recht, |
8480 | ! Daz sein gevangen aigen chnecht! Werden, so er selber vicht,! Nach der alten püecher gricht.! Einn hüerrensun den schol man vahen,! Wie man mag, und dar zuo gahen |
8485 | ! Und würgen im den drüssel ab,! Wie wol man im verhaissen hab,! Mocht er an versichern nicht! Gevangen werden. Ob er spricht:! «Halten mîr die rechte mein!» |
8490 | ! Dar zuo schol im geantwurt sein:! «Wie macht daz recht nu rüeffen an! Und hast so oft da wider getan?! Dein recht daz ist ein galgenstrik,! Der dich pei deinem hals verschlik!» |
8495 | ! Hie pei mügt es wissen wol,! Wie man Lappenhauser schol! Richten aus in sölher not;! Won îr fröd ist unser tod.! Die frömden schol man lassen gen, |
8500 | ! Daz îr auch mügt dest bas besten.»! Her Dietreich da von Perne! Der wolt auch hören gerne,! Wie es umb den gvangen wär,! Den daz leisten däucht ze swär. |
8505 | ! Do sprach der Strudel ieso drat:! «Daz ist nicht die minste frag.! Hie so schol man trachten pei,! Ob ein man gevangen sei! Von bösen leuten umb sein hab: |
8510 | ! So mag er wol nach rechter sag! Prechen an dem laisten so,! Wie vil er hiet verhaissen do;! Won niemant von seinr missetat! Gewinnen schol: das sag ich drat. |
8515 | ! So ist der sitt in offem streit,! Ob ein man gevangen leit! Und sich wil derbitten aus,! Haim ze faren in sein haus,! Dar zuo auch versprechen wil, |
8520 | ! Sich antwürten zeinem zil,! Daz er vil billeich laisten schol,! Es wär dann, daz er wissti wol,! Daz er des laistens müese sterben! Oder an eim lid verderben; |
8525 | ! Und hiet ein andrer joch versprochen,! Das schol beleiben ungerochen.»! Dar nach so chament etleich leut! Von Nissingen in alter heut! Und sprachent zuo dem Strudel do: |
8530 | ! «Wîr habent recht, die sprechent so,! Daz alter nicht gepunden ist! Zuo dem streit dehainer frist.! Dar umb wîr bitent euch zestett,! Daz îr uns streitens überhebt.» |
8535 | ! Strudel in die red verwarff.! «Die alten sind, der ich bedarff,»! Sprach er zuo den greisen do,! «Wär îr vil, das tät mich fro.! Ich waiss wol, das des streites macht |
8540 | ! Ist nicht allain an leibes craft,! An gmüete, pfärden und an eisen:! Der beste tail leit an den weisen,! Die mit einer zungen chlain! Schlahent durch die veint gemain. |
8545 | ! Doch so schol man merken das! Von den alten, die vil bas! Dar zuo chümin dan die jungen.! Von den andern sei euch gsungen,! Daz vor sechzehn jarn ein knab |
8550 | ! Und, wer îr über sechzig hab,! Ruowen schol ze chrieges zeit! (Niemant zwing in zuo dem streit!),! Dar zuo, wer im mag gehaben! Lebentiger fünf knaben |
8555 | ! Pei der e und dannocht so,! Ob îr einer tod wär do,! Do man den gmainen nutze warb,! Ob er doch mit eren starb.! Die frauwen sein auch aus genomen, |
8560 | ! Seu wollen dann mit stainen fromen.! Kain siecher schol auch streiten nicht.»I «Das was ein esel, der das spricht,»I Sprachent do die andern so.I Und wie da was gesprochen do, |
8565 | I Vil nahent saitent ze der stundI Lappenhauser wider umb.I Das hielten auch bis morgens fruoI Paideu tail: daz ghört dar zuo.! Doch belibend ane picht |
8570 | ! Lappenhauser; won der gwicht! Seu do nicht verhörren wolt,! Sam er auch nicht hörren scholt.! Secht, do sprachens aus eim spott:I «Nu helf uns doch der alt got!» |
8575 | I Do nu der tag ward erst geporn,I Der Leibinger erschiel sein horn:I Das hiet man für daz herhorn do.I Des tages warens alle fro.I Rüefli dar und Saichinchruog, |
8580 | I Der Lappenhauser paner truog,I Dar an ich wän daz gmalet wärI Mit einem spuol ein sneiderschär,I Und prachent auf von irm gezeltI Gen der linden auf daz veld, |
8585 | I Da sei do wolten streiten.! In den selben zeiten! Der mäger zuo dem here sprach:! «Wol mîr, daz ich ie gesach! Ein her so schön, mit gantzer mugend, |
8590 | ! In so wunnecleicher jugent,! Sam es seit! Des macht euch fro! Und haltend euch noch heut also,! Daz wir gewinnen er und guot,! Daz ein freier harsch wol tuot, |
8595 | ! Wil er legen seinen sin! Auf er und guot und auf gewin!! Dar umb gepeut ich pei dem haubt! (Sälich sei, der mir es glaubt!)! Allen rittern und auch knechten, |
8600 | ! Daz seu sich stellen heut ze vechten! Ritterleich, an alles fliehen.! Dar zuo schol auch kainer ziehen! Für den andern an mein wort.! Und schüeff er joch einn grossen hord |
8605 | ! Unserm her, daz hulff in nicht:! Ich tät im sam eim hüerrenwicht.! Gunterfai, nu schlach dar an!! So fröwt sich ross mit sampt dem man.! Ieder schrei, also ich swerr: |
8610 | ! «Über seu herr und über seu herr!»»I Trieffnas hiet seinn maiden gass;I Dar umb er lauffen muost die strass.I Die weil cham auch her FülizanI Mit seinem paner; da stuond an |
8615 | I Ein stok auf einem ambossI Mit einem schindmesser bloss.I Strudel der was nicht der böst:I Er hiet sein gsinde auch getröst.I Er zoch hin gen der linden: |
8620 | I Der maiger liess sich vinden.I Die veinde warent nahent,I Daz seu enander sahent.I Kaiser Lechspiss was ein gsell.I «Wer nu ze ritter werden well,» |
8625 | I Sprach er do zuo seinem gsind,I «Der mach sich fürher so geswind!»I Des cham da her sam aus eim traumI Perchtold von dem Kerssenpaum,I Ein edelman und fechper gar. |
8630 | I Dar nach so cham geritten darI Chuoni von StochachI Und der Tirawätsch hin nach;I Haini von GretzingenI Cham auch zuo denen dingen. |
8635 | I Des zoch der kaiser aus sein swertI Und sprach: «Îr seits der eren werd.»I Er schluog seu mit der chling entwerchsI Und ward in singend disen vers:I «Hie besser ritter danne knecht!» |
8640 | I Die andren sprachent: «Daz ist recht.»I «Doch scholt es nicht reiten anI Vor den frömden,» sprach der man.I Des hiet man in geschenchet doI Swert und hentschuoch, gürtlen so, |
8645 | I Dar zuo guldin rittersporn:I Do was es hie und dort verlorn.! Des wart er rüeffent ze der vart:! «Die frauwen sein vil rain und zart;! Dar umb man sei auch eren schol. |
8650 | I Nu dar, fro Hächel, tuot so wolI Und macht euch an den ersten streitI Mit ewern tochtren! Des ist zeit.I Halt euch sam die zieren fiessen,I Lasst euch schiessens nicht verdriessen!» |
8655 | I Fro Hächel was îr eren fro.I Wie schier sei macht sich fürher do!I Den andern sprang sei allen vorI Auf einem wolf vil hoch embor.I Die tochtren alle her mit ir |
8660 | I (Zuo den veinten hietens gir)I Und schussen mit den pürsten darI Aus den fingern gen der schar.I Strudel in den selben sachenI Liess von seinem rittermachen |
8665 | I Und ruofft der twergen herren an:I «Wie wol ich euch der eren gan,I Daz die deupin und îr gsindI Geligin nider sam die rind!»I Her Laurein macht sich gen der mit |
8670 | I Trostleich gar: daz was sein sitt.I Den seinen mannen ward vil gach,I Irem chüng ze ziehenn nach,I Ieder mit seinr schlingen gswindI Ze werffen in das frauwen gsind. |
8675 | ! Die pfeiffer und die farnden leut! Waren sicher an der heutI Und huoben sich ze samen soI An ein ort mit fröden do.I Seu biessend drein und schluogend dran, |
8680 | I Bis der streit ein end gewan.I Die paner gen enander zugend,I Die weiber flugend, die twerge stubendI Auff gaissen und auf rehen.I Wer scholt den andern flehen? |
8685 | I Es was do fluochens, scheltens zeit:I Also geleichert was der streit.I Des tet auch Hächel so und sprach:I «He, her Nürggel unterm tach,I Ir seitz ein maniggein vom Rein! |
8690 | I Von mir so müesst ir leiden pein.»I Her Laureins muot was ob der erd;I Er sprach: «Du hüerr, du pist nicht werd,I Daz ich mit dir nu klaffen well.I Wer dich, ald du muost ind hell!» |
8695 | I Da mit er werffen ser began,I Er und alle seine man.I Die häxen mit irn schossenI Warend unverdrossen.I Des ward des bolens also vil, |
8700 | I Sam ich es euch nu sagen wil,I Daz es so an der selben vartI Der tag von pfeillern tunkel wart.I Die pürste traffend mangen twerg,I Daz er hin vallen muost zuor erd. |
8705 | I Seu warend spitzig und so gswind,I Daz manger ward ann augen plind.I Vil oft ein man cham umb sein augenI Und umb den hals: daz schült es glauben;I Won die pfeil ze der geschicht |
8710 | I Hietens vornen all vergift.I Hern Laurein ward ein bott gesant,I Daz im geswal die tengge hand.I Der häxen vil und dannocht merI Geworffen wurden also ser, |
8715 | I Daz vil mangeu in der notI Ward geletzet auf den tod.I Der streit in paiden herte leit.I Dar zuo so reit zder selben zeitI Ein wilder man mit mangem stoss |
8720 | I Durch seu auf einem hierssen grossI Mit seinem cholben ungetanI Und schlecht das weib mit sampt dem man,I Mangen auf den tod ze stund.I Er warff îr vil in seinen schlund. |
8725 | I Er hiet zwen zen so lang und räss,I Daz er vil mangen ztod erbässI Und wol die streiter all gemainI Nider legen so allain;! Won er gedacht in seinem sinn: |
8730 | ! «Îr vechten daz ist mein gewin,! Daz seu unter enander tuond.»! Laurein auch den schalch verstuond! Und fro Hächel, trun, da mit;! Des tatens nach der weisen sitt |
8735 | ! Und liessend von îrm fürsatz! Nür dem wilden man ze dratz! Und auch ze schaden und ze rach.I Auf in ward in allen gachI Mit werffen und mit schiessen: |
8740 | I Das liess seu nicht verdriessen.I Des ward er in doch gar zbehend,I Ze reiten durch îr paider wendI Mit schlahen und mit lauffen,I Mit stechen und mit rauffen. |
8745 | I Er schluog die unholdenI Mit seinem eisencholben,I Daz seu auf die erde schierI Vielend hin ie vier und vier.I Der hierss auch mit den hülnern sein |
8750 | I Schuoff den veinten mangen pein.I Er zucht die chleinen twergeI Vil hoch auf von der erdeI Und schürpfetz durch; er stach in seu:I Des vielen hin ie dreu und dreu. |
8755 | I Das was ein wildes gferte:I Es lag in, trauwen, herteI Und wärind sein vil wench genesen,I Wär ein chüener twerg nit gwesen.I Der was so snell und dar zuo chlain: |
8760 | I Dem hierssen cham er zwüschend pain;I Den zagel begraiff er pei der handI (Er was her Äschenzelt genant)I Und huob mit gwalt den läuffer so,I Das er beleiben muosst aldo. |
8765 | I Ein andrer zucht ein degan ausI Und stach dem hierssen in den pauch,I Das er auf den füessen glag.I Der wilde held viel über ab.I Da mit die häxen alle hie |
8770 | I Und zamptend in, ich waiss nicht wie,I Daz er do sam ein lämbel gsassI Und seines lebens da vergass.I Diss was doch dannocht nicht an not:I Maniger viel sich über in ztod; |
8775 | I Dar zuo ward îr auch vil verlornI An des toten hîrssen horn.I Do nu dis dinch also vergieng,I Ein neuwer streit sich ane viengI Zwüschen häxen und den twergen; |
8780 | I Des muost îr dannocht vil verderben.I We, was pluotz do ward vergossenI Von den gstainen und den gschossen!I Und do der stralen nicht mer was,I Des liessens lauffen dester bas |
8785 | I Auf die gfüegen leute doI Und stiessen mangen nider soI Mit wolfen und auch gaissenI Von magren und auch faissen.I Die sprungen auf bis an die lüft |
8790 | I Und vielend auf die armen chrüftI Also gefuog und also leis,-I Geleich in eines falchen weis,I Der die vogel mit der prüstI Stosst und von enander müst. |
8795 | I Die twerge sprangten auch îr bökI Und stiessens nider sam die stök.I Die häxen mägten sich zer erd.I Îr phärde übern HöpergI Flugend hin ze aller vart, |
8800 | I Wann îr aines ledich ward.I Do ditz her Laurein so dersach,I Wie schier er zuo den seinen sprach:I «Stet ze fuoss ab (des ist not)I Und stecht der hüerren phärt ze tod! |
8805 | I Dar nach so ieder schlach die weib,I Wil er behalten seinen leib!»I We, wie schier ward vollepracht,I Des im Laurein hiet gedacht!I Doch was fro Hächeln wolff also |
8810 | I Bezaubert, daz man in nicht doI Noch sei dar zuo mit kainer sachI Versneiden mocht; dar umb geschachI Hern Laurein dannocht haiss genuog.I Sei lieff in an so ungefuog, |
8815 | I Daz er sich viel vil oft da nider;I Des hulfend im die andern wider:I Anders er wär gar verlorn.I Die schande tet dem fürsten zornI Und begraiff des paners sper. |
8820 | I Er hielt es gen fro Hächlen herI Und derraicht sei an der prüst.I Secht, daz was nu gar umb süst!I Niemant sei gevellen macht:I Das hiet sei mit îrm zaubren gschaft. |
8825 | I Des schluog sei ab dem man sein sperI Und macht sich zuo im nider her:I Sei speibt im an die wangen seinI So sere, pei der treuwe mein,I Daz im blatren wuochsen auf |
8830 | I Grösser dann ein sneggenhaus.I Des gab der wolff von im ein tunstI Aus dem mund recht sam ein brunst.I Wem er gen dem hertzen schluog,I Der muost sich plägen sam ein chruog: |
8835 | I Das pracht vil mangen umb den hals.I Dar nach (das irs wissind alz)I Kümpt ein twerg, was Trintsch genant,I Und fuort ein netz in seiner hand.I Er macht sich hintnan an daz weib |
8840 | I Und warff daz netz umb iren leibI Und umb den wolff, ich waiss nit wie.I Des warend do die andren hieI Und wurgtens paideu in îrm pluot,I Sam man noch den füchsen tuot. |
8845 | I Da mit dis auf und an hin wider:I Der häxen paner gie da nider –I Ein unglük daz ander reit.I «Helfend jo, won es ist zeit!»I Schreuwend die unholden so |
8850 | I Gen der lindentolden do.I «Wir sein verlorn und auch vertriben,I Das unser wenig ist beliben.»I Gefochten was do, das man wuotI Bis an die versin in dem pluot. |
8855 | I Do ruoft der kaiser in dem gras:I «Nu dar, her risen, hört ir das?I Ir seitz die minner in dem her:I Get hin an durch frauwen erI Und lat der twergen nicht ein bissen |
8860 | I Unzerrüert und unzerrissen!I Ich schätz der euwern einen wolI Gen einem perg der twergen vol.»I Der ruom die risen machet froI Und schritten ieso hin aldo |
8865 | I Gen den twerglin an den streit.I Die hieten ze der selben zeitI Gelesen auf der stainen vilI Und wurffen all ze einem zil:I Das was in die risen, secht! |
8870 | I Do sprach der wüetend Reimprecht:I «Wetter tiefel! Wer ist der,I Der uns da siert so ferr da her?I Wie wirt uns erst gelingend,I So wir hin zuo bas dringend! |
8875 | I Das muoss ich doch versuochen so:I Hin zuo, ir herren!» sprach er do.I Des chamen seu bis nach hin an.I «Her Giggenfist», huob einer anI Zuo hern Laurein, «wie gturt îr |
8880 | I Beleiben und genahen mîr?I Waist du nicht, daz ich vermagI Alz dein gsind in einem schlagI Legen tod bis in die erd?»I Des antwürt im der chünig werd: |
8885 | I «Ich waiss nicht wol, waz du vermacht:I Ich tröst mich doch der meinen chraft.I Wie wol ich sei ein chlainer twerg,I Ich wird dîr noch ze einem pergI In deinen augen, glaub es mir! |
8890 | I Dar zuo wil ich sagen dir:I Mich duncht, du seigist ungezogenI Und, was du sprichst, das sei gelogen:I Das wil ich nu bewären so.»I Seine schlingen luod er do |
8895 | I Und traff den risen pei der stirn,I Daz im der stain gie durch daz hirn.I Golie muost des ligen tod:I Das tet seinn gsellen zorn von not.I Die weil îr drei reken |
8900 | I Gen in sich wolten streken.! «Nicht so!» sprach her Hildprand das,! Der îr haubtmans maister was.! «Haltin wir enwenich hie,! Bis wir nu bas dersehhin, wie |
8905 | ! Chlainer man sich müg geweren! Gen dem grossen und erneren!! Hie pei lernen wir auch wol,! Gen wem man gerner vechten schol.! So wissend, daz von diser üeb |
8910 | ! Werdent auch die risen müed:! Des varen wir so frisch hin an! Und schlahins nider auf den plan!»I Her Dietreich sprach: «Her maister mein,I Was îr gepietend, das schol sein.» |
8915 | I Da mit der hürnin ReimprechtI Sprang do für die andern, secht,I Bis enmitten durch die twergI Und schluog îr mangen zuo der erd!I Des muosten seu von im hin weichen; |
8920 | I Niemant gtorst sich an in streichen.I Des ward im doch ein brief gesant,I Daz im die stang viel aus der hand:I Das was ein stain, der seinen taumenI Chond im von der hende raumen. |
8925 | I Des waren so die andern hie,I Dem risen zuo (ich waiss nicht wie)I Und an die pain, daz er do hinI Viel zuo seinem ungewin.I Ieder drang im auf seinn pauch |
8930 | I Und zukt sein faustmesser aus.I Do was er also gantz von horn,I Daz alz îr stupfen was verlorn.I Des was her Reimprecht auch nit träg,I Wie er an dem rüken läg: |
8935 | I Er baiss îr vil und raiss ir me;I Das cham vil mangem twerg ze we.I «An die augen!» schreuwens so;I Des ward er schier geplendet do.I Dannocht was er nicht ze faul |
8940 | ! Und gient vil weit her mit dem maul.! Er wolt sei han verschlunden.I Des cham ze denen stundenI Einer mit dem messer seinI Und stiess ims in den schlund hin ein: |
8945 | I Da mit so hiet der auch sein end.I Die andren risen warend bhendI Und lieffend her mit irm gedensI Recht sam die wolff in ander gens.I Seu schluogend mit îrn stangen |
8950 | I Und, wen sei mochten glangen,I Umb den so was's dergangen.I Wer scholt den helden gnahen?I Ze weichen muost man gahen –I An her Laurein, der sich schampt |
8955 | I Des fliehens und cham her gerantI Entwerichs auf den grossen Sigen,I Das der auch viel und muost geligen.I Des sprang er auf und was genesen;I Er sprach: «Ich pin der sein nicht gwesen.» |
8960 | I Hiet er vor gefohten ser,I Er schluog ir dannocht dreistund mer.I Her Trintsch der hiet sein ross verlorn;I Dar umb so sass der hohgepornI Auf einen andern twerg hin wider, |
8965 | I Won im sein haubet stuond ze nider.I Das netz er aber zuo im namI Und lieff den Weggen hintnan an:I Er warff es über in aldo.I Des was der ris nicht träge so: |
8970 | I Er zerraiss es mit den zendenI Durch und durch ze allen wendenI Und sprach: «Daz ich dein muoter clei!I Wänst, daz ich ein vogel sei?»I Die red macht maistern Trintschen we |
8975 | I Und lieff den Weggen an sam e.I Er graiff im zuo dem augen hinI Und zukt ims zuo seim ungewin,I Das es im gen der nasen hieng.I Da mit der ris sein aug gevieng |
8980 | I Und zoch es gantz und gar her aus;I Er sprach: «Des acht ich nit ein laus;I Ich gesich mir noch genuog.»I Hie mit er do umbsich schluogI Gen den veinten an gevärd |
8985 | I Und traff den Trintschen mit seim pfärd,I Das entwedrer fürbas woltI Essen, so man trinken scholt.I Des was der twergen hilf verlorn.I Des tet dem Äschenzelten zorn |
8990 | I Und lieff da her der degen chlain.I Er cham dem risen zwüschend painI Und wolt in stechen untnan aufI Mit einem messer in den pauch.I Des was der held so gar behuot |
8995 | I Mit seiner eisenpruoch vil guot,I Daz man im nicht enmocht getuon.I Da mit ertrukt er sam ein huonI Mit seinen schinggen Äschenzelten.I Des muosten alleu twerg engelten, |
9000 | I Den des smertzens ward genuog,I Dar zuo eins zum andern schluog.I Her Ruolant macht sich bas hin anI Und warff îr paner auf den plan.I Des nam her Hilprand ieso war: |
9005 | I «Nu dar, ir zieren helden gar,I Macht euch freileich an den streit!I Auf und an seu: es ist zeit!»I Her Dietreich ward der rede froI Und lieff her mit den seinen so, |
9010 | I Das do von der selben vartI Das ertreich unter in bidment wart.I Die päme zuchtens von der erdI Und schluogend in die risen werd.I Des sprach her Egg do: «Waffen, waffen, |
9015 | I Mit gerten schol man kinder straffen!»I Und nam einn grossen berg auf in:I Er warff in gen den reken hin.I «Siha, ist daz nicht der geir?»I Sprach her Dietlaib do von Steir. |
9020 | I «Wilt du uns also begraben?I Nu sein wir noch nit ztod erschlagen.I Erdschollen und auch mistI Wîrfft ein weib, das zornig ist.I Hast icht eisens, das zaig her!» |
9025 | I «Ja du», sprach der EggerI Und pott sein stählein stangen dar,I Das îr her Dietleib ward gewarI So ser an seinem starchen giel,I Das er für tod do nider viel. |
9030 | I Der schimpfe tet dem Perner zornI (Er wand, sein gsell der wär verlorn)I Und schluog hern Eggen pei der mittI Enzwai: das was her Dietreichs sitt.I Sein swert das hiet ein sneiden |
9035 | I Und snaid an alles leidenI Durch flaisch und pain und was es vand.I Sprach her Egg: «Das ist ein schand,I Das du dein swert so gar an laidI Hast gezogen aus der schaid: |
9040 | ! Narren messer, hüerren prüst! Sicht man bleken oft umb süst.»I Des lacht der Perner in dem sinI Und schluog zum andern mal da hin.I Des Eggen er verfälet do |
9045 | I Und traff hern Ruolanden so,I Das er auf dem ars gesass.I Egg des seinen straichs vergassI Und wolt sich nach dem Perner tuken:I Des viel er auch da hin ze stuken, |
9050 | I Also das der selben risenI Gelagend vier auf ener wisen.I Dannocht waren ir wol drei,I Der reken auch so vil da pei.I Die schluogen in enander do |
9055 | I Also festechleichen so,I Das ein straich in perg und talI Über siben meil derhal.I Sich huob ein nebel von dem streitI Einr halben meile hoh und weit. |
9060 | I Îr tämer ward so ungeheur,I Das man do sach das wilde feurI Her durch den nebel dringen:I Das gie von iren swingenI Und auch von îrem aten so, |
9065 | I Den seu so hitzig taten do.I Hie was hert und wider hert.I Des cham auch zuo dem selben gfertI Her Dietleib zuo im selber do.I Er macht sich auf und rach sich so |
9070 | I (Sam ich euch es kürtzen wil),I Das die risen ze dem zilI Der übel tod an sich gevie:I Îr paner mit in nider gie.I Do schre der kaiser ane chron: |
9075 | I «Her zuo, hin an, her Mageron,I Mit ewerm gsind (won des ist gnuog)I Und scheubt die reken in ein chruog!»I Des fuoren do die haiden darI Ze ross und zfüessen alle gar |
9080 | I Und schussend in die reken herI Mit iren pogen dik und ser.I Des hiet Wolffdietreich do gesprochen:I «Ich wän, mich hab ein fleug gestochen»,I Do in der pöltzen einer traff: |
9085 | I Des wissten seu nicht, was er sprach.I So chament die ze ross aldo.I Die hieten seu gewent also,I Das seu hin zuo und auch hin widerI Sprungend auf und dar zuo nider, |
9090 | I So snellechleichen her und dar,I Das sein niemant ward gewar,I E das er der kröl emphant,I Die seu wurffen mit der handI Behendecleichen in die leut |
9095 | I Und zuchtens an sich pei der heut.I Da mit seu taten schadens vil.I Doch, sam ich euchs kürtzen wil,I Her Hildprand nam den schilt für sichI Und lieff so in der haiden vich, |
9100 | I Daz der phärt sich muosten legenI Eins und sechtzig von den schlegenI Und îr herren auch da pei,I Des chament do die andren dreiI Und schluogend hin das überig gar |
9105 | I Bis an des fuossvolkes schar.I Der was so vil (sam ich es main):I Ie zwai tausent wol an ainn.I Die hieten grossen schaden gschaftI An der müeden helden macht |
9110 | ! (Won wasser das pricht durch den stain,! Ist sein lauff da hin gemain):I Do drungen her ieso zehandI Die zieren fiess von Sweitzer landI Und schluogend söleich scharten |
9115 | I Mit iren helmparten,I Das der haiden vil gelag.I Paggenzan tet einen schlag,I Das îr sechs und zwainzig doI Vielen nider sam das stro, |
9120 | I Do was der haiden klaide hert,I Secht, das von dem selben gfertI Das leder pochslent ward so fast:I Man hort es über zehen rast!I Der Leibinger mit seiner furggen, |
9125 | I Reussen, haiden und auch TurggenI Stach er all in einem stich,I Das seu stortzten untersich.I Des huoben sich der ketzer darI An die weit ein michel schar |
9130 | I Und schussend her zum andern mal,I Das vil mangeu scharffe stralI Den Sweitzern in dem flaisch gelag:I Das tet in we, das was ir schad.I Do lieffend dis mit iren segen |
9135 | I Den haiden auf das veld engegenI Und huobend an ze mäjen doI Der haiden pain sam häw und stro.I Da mit was es dergangen.I Das überig floh von dannen |
9140 | I Mit irem paner über mer.I Des habend noch die Sweitzer er.I Secht, do was es vesperzeit!I Dar zuo wisst, das an dem streitI Ieder do ze füessen wuot |
9145 | I An die knie auf in dem pluot!I Do die reken wissten das,I Das îr tail der besser wasI Und îr veinde so gelegen,I Des namen seu der freunden segen |
9150 | I Und zugend fuder von dem plan,I Sam vor Laurein hiet getan.I Der mäger auch das selbig sach:I Es tett im laid und ungemach,I Das Sweitzer hieten mit îr macht |
9155 | I Vertriben so die haidenschaftI Und daz velde hielten so;I Des sprach er zuo den seinen do:I «Nu wol auf! Won es ist zeit,I Das wir auch ziehin an den streit |
9160 | I Und lassin îr enkeinen leben.I Daz wird îr schad und kümpt uns eben.»I Da mit so richt er seine scharI In einen spitz und macht sich dar,I Die schützen vor und dar nach er |
9165 | I Auf einem esel mit seim sperI Und die spiesser all hin nachI (Zuo iren veinten was in gachI Mit schiessen und mit stechen,I Mit müsten, dar zuo brechen), |
9170 | I Die ze füessen hintnan so.I Der streit derkücht sich aber doI Und ward auch schlechtleich also hert,I Das îr zuo dem selben gfertI Mer dann siben hundert tod |
9175 | I Gelagen da von rechter not.I Des was der Lappenhauser gnuog:I Der Sweitzer sturbend ane fuog.I Swert die hort man chlingen,I Helm und ring zerspringen. |
9180 | I Das velte ward von pluote nas.I Wer bas mocht, der tett auch bas.I Die ritter augten auch îr machtI In îrer nüwen ritterschaft,I Bis das seu allesament so |
9185 | I Derstikten in der hitz aldo.! Das geschach nicht ane sach;! Won der weis vil ofte sprach:! «Alter part der hat die witz,! Nüwer palg der hat die hitz.» |
9190 | I Wes scholt der Strudel warten do?I Zuo seinem harsche sprach er so:! «Nu dar, îr herren wol gemait,! Gedenkt vil eben an das laid,! Das die Lappenhauser lös |
9195 | ! Mit irem willen also bös! Habent uns so oft derzaigt!! Dar umb wir schüllen sein berait,! Schand ze rechen und auch schaden.! Dar zuo so hört, was ich wil sagen! |
9200 | ! Welt îr haben er und gwin,! So scholt es legen euwern sin! An frümcleich gar ze streiten! Mit schlahen zbaiden seiten! Und nicht verzagen dehaineu frist, |
9205 | ! Die weil ein aten in euch ist.! Und sicherleichen, tuot îr das,! Uns gelinget wol und bas! Und beleibent pei dem leben.! Da mit gewinnent wir vil eben |
9210 | ! Er und guot und ross und rinder,! Das wir und unsreu lieben kinder! Derfräuwet werdent von dem streit! In gantzem frid vil lange zeit.! Ze lesten wisst, tuon wir des nicht, |
9215 | ! Das uns das widerwärtig gschicht!»I Des fuoren seu mit schalle darI Veintleich in die andren scharI Mit schlahen, stechen und auch schiessen.I Was scholt die helde des verdriessen, |
9220 | ! Die so wol mit aigner hand! Mochten rechen do îr schand?I Hieten Sweitzer schaden getanI Lappenhausern sunder wan,I Das herfulten die vil gantz |
9225 | I In îrem zorn von rechter schantz.I Und sünderleichen ze der gschichtI Her Snegg der hiet vergessen nichtI Seines fromen vatters tod.I Des schuoff er jamer, angst und not |
9230 | I An den Lappenhausern so:I Sein sper das schluog er unter doI Und so veintleich in die scharI Auf einer starchen rüssin dar,I Das îr zwelf von einem stich |
9235 | I Muosten gagen untersich.I Siben blibend an dem spiess:I Die huob er auf, der selbig fiess,I Sam die hüener an eim spiss.I Niemant was vor im gewiss: |
9240 | I Er wär eim türsten gnuog gewesen.I Wer scholt do vor im genesen,I Des hertz so hitzig was ze streit,I Dar an die gröste sterki leit?I Secht, der verte tett er vil! |
9245 | I Egghart ze dem selben zilI Hiet auch nicht vergessen das,I Wie sein lieber sun vor wasI Derschlagen von der veinten rach;I Des was im auch ze rechen gach |
9250 | I Und sünderleichen an den besten:I Er rant vom ersten bis ann lesten.I Des was der erst der chünig so,I Der ander was îr hertzog do,I Der drit der graf et cetera; |
9255 | I Die vielend all vor im alda.I Und do er Rüeflinn kaiser vand,I Das swert das fasst er in die handI Und gab dem haubtman einen schlag,I Das er do auf der erd gelag. |
9260 | I Des cham do her der zfüessen scharI Und satzten in hin wider dar.I Dem Egghart stachens seinen maiden,I Das er sich dar von muosste schaiden.I Des cham er auf, der wol geporn: |
9265 | I All sein wer hiet er verlorn.I Den rechten fuoss den huob er aufI Und stiess des kaisers hengst in pauch,I Das er an der seiten glag;I Do muosst der herre auch hin ab. |
9270 | I Egghart der was nicht ze träg,I Wie herticleichen es im läg:I Das swert dem Lechspiss zucht er doI Und schluog in auf den grind also,I Das in der lange schlaff gevie, |
9275 | I Der im auch nimer mer vergie.I Man hiet im gholffen auf sam e:I Do mocht er nicht gesitzen me.I Man hiet den Eggharten zersortenI Umb und umb ze allen orten: |
9280 | I Do hieten seu des glükes nicht,! Das macht und craft und witz zerpricht.I Dar nach cham der seinen darI Der fromen diet ein michel schar,I Die im do hulfend von der not, |
9285 | I Die veint auch schluogend in den tod,I Also das mit mangem jagenI Des maigers leib ward hin getragenI Gen der Lappenhauser gzelt.I Do huob sich leiden in der welt. |
9290 | I Strudel der hiet witzen gnuog,I Säld und chraft: daz was sein fuog.I Er macht sich hin selb dritter darI In der härwen veinten schar.I Gen îrm paner drang er do |
9295 | I Und begraiff die stang also,I Daz sei auf die erde gie.I Sein arm der negel spitz gevie,I Das er do zuo der selben vartI Mit enander blüetend wart. |
9300 | I Des achtet er vil wenig do,I Wan er des siges was so fro.! Lappenhauser vielent nider! Ze gleicher weis sam schaff und wider,! Die noch hierten weder hund |
9305 | ! Habend ze der selben stund,! So die wolfe hungrig gar! Chömend in îr blöden schar.I Ze gfangen hieten seu sich geben:I Des wolt man kainen lassen leben |
9310 | I Und wärind auch verdorben so;I Des chament Narrenhaimer doI Mit äxen und mit piellenI Und auf die veinde viellen.I Dis hieten besser glük dann seu |
9315 | I Und schluogend oft ein man in dreu.I Secht, do ward die taiding chrumb!I Das glükrad kert sich wider umb,I Und hiet es vor gehulfen ser,I Do schadigot es dristund mer. |
9320 | I Von Lappenhausen SaichinchruogI Ein hertz gewan zuo seinem fuog;I Des cham er auch ze sinnen drat.I Ein vännli hiet er in der watI (Da was seins dorffes zaichen an |
9325 | I Gemalet): secht, das stiess der manI An ein sper und warff es höchI Auf! Do huob sich ein gezöchI (Das was vil stark) dem paner nachI Und machten sich hin an vil gach, |
9330 | I Da îr veinten sturmvan was.I Seu drungen fast und schluogend bas,I Bis das der Fülzan ze hartI Mit sampt der stang zerhaket wart.I Des gieng es an hern Strudel do, |
9335 | I Zuo dem graf Purkhart sprach also:I «He, îr gsell, îr gsell, îr gsell,I Ir müesst nu reuschen in die hell!I Ir habt so manig mort gestift,I Daz man euchs schol vertragen nicht.» |
9340 | ! Des änrwürt im der werde doch:! «Wiss, das ich mich rüere noch! Und pin an meinem hertzen warm!! Wie mag ich dann ze helle varn?»I Des zoch er aus ein messer do |
9345 | I Und stach graf Purcharten also,I Das er ieso tod gelag.I «Nu var du in die hell hin ab!I Das ist dein haus und ghört dich an»,I Sprach er zuo dem toten man. |
9350 | I Des wär doch Strudel da beliben,I Mit seinem harsch vil gar gestigen:I Do warent Mätzendorffer hieI Also schier, ich waiss nicht wie.I Wie laut seu schreuwent: «Auf die schar! |
9355 | I Es ist noch nicht des jo so gar,I Sam îr nu wänt, îr hüerrenschelch!I Es müesst uns lassen hie die pelgI Und gearnen auf dem plan,I Das ewer vordren haben getan.» |
9360 | I Des stachens her mit iren spiessenI In der Lappenhauser fiessen,I Nissinger auch wider darI In der Narrenhaimer scharI Also ser, mit paider chraft |
9365 | I Das der veinten hilf und machtI Aber do gechrenket wardI Also, das in einer vartI Narrenhaimer haubtman,I Lappenhauser sturmvan |
9370 | I Vielent nider auf den tan.I Der van von Nissingen vil schierI Ward auf geworffen also zier.I Des muostens schreien in dem streitI Gen Torenhofnern an der zeit, |
9375 | I Die das hieten übersehen:I So grosseu vinstreu was geschehenI Von dem pulver auf dem plan.I Do das geschrei nu was getanI Umb die hilf, das hortens wol |
9380 | I Und ranten her gemüetes vol,I Wol geruowt, vil stark und frischI Sam die färli von dem tischI Und lieffend Mätzendorffer an.I Seu schluogend in vil mangen man |
9385 | I Mit iren steken, daz seu hinI Vielen zuo irm ungewin.I In was der mensch recht sam ain aiI Und knustend flaisch und pain enzwai.I Seu fuoren her gemüetes frei |
9390 | I Auch mit chüglen von dem pleiI An die chlaider fest gepundenI Mit eisenketten ze den stundenI Und wurffend gen den hertzen:I Das machet mangen smertzen. |
9395 | I Seu smutzten gen den häubtern dar,I Das seu die sinn verluren gar.I Was der vorder streit verlorn,I Des ward ein neuwer do gepornI So stark und ungeheur aldo |
9400 | I Und (sam ichs kürtzen wil) also,I Das Strudels van die swär gevieI Und dreistund auf und nider gie.I Des hieltens doch îr veld und machtI Und striten in die vinstren nacht |
9405 | I So verr, daz ieder tail iesoI Selber höret auf aldo,! Und sprachent, sam auch ghört dar zuo,! Einen frid bis morgens fruo.I Da, hort ich, daz man in dem pluot |
9410 | I Bis untz an den gürtel wuot.I Wie vil aver wär derschlagen,I Der mär getar ich euch nicht sagen.I Der da glegen was, der glags,I Der da gen mocht, der trats |
9415 | I Und gie hin wider in sein gezeltI Oder lait sich auf das veldI Ze schlaffen sam ein rind do hin.I Fro Laichdenman in irem sinI Gedacht vil eben an die tat, |
9420 | I Die îr in Lappenhauser ratI Widerfuor von Niggels wort;I Dar umb sei stiften wolt ein mordI Und macht sich haimleich aus dem hausI Für des dorffes tor hin aus |
9425 | I Und lieff hin zuo der veinten schar:I Die schlieffend da von müedi gar.I Sei wakt seu auf und sprach also:I «Ewer eren pin ich froI Und ewers guots ze aller stund; |
9430 | I Dar umb so trachtend umb einn fund,I Das îr all des morgens fruoI Reitt ze Lappenhausen zuo!I Die weil so wil ich legen schierI Feur ins dorff an steten vier |
9435 | I Und euch ein tor auch geben ein.I Das sag ich auf die treuwe mein.»I Der rede warens alle froI Und dankten îr vil fleisschleich do.I Seu verhiessen îr da mit |
9440 | I Guotes vil: das ist der sitt.I Des fuor seu hin, fro Laichdenman,I Bis seu gen Lappenhausen cham,I Und pracht ze samen, was seu sprach.I Mit welhen dingen das geschach, |
9445 | I Ich noch niemant sagen schol:! Bosshait lert sich selber wol.! Die weil auch Nissinger vil drat! Chomend zamen all ze rat! Umb die red, die da getan |
9450 | ! Was. Des huob ein alter an! Und sprach: «Dis dinch wil haben witz:! Wir ligend auf des todes spitz.! Unser veint sein sterker vil! Dann wir, sam ich euch sagen wil. |
9455 | ! Dar umb so schüllen wir mit listen! Unser süesses leben fristen! Und tailen uns ze unserm hail! Vil eben gar in zwai tail:! Das erste mit den veinden stritt, |
9460 | ! Das ander haimleich an hin ritt! Gen Lappenhausen zuo dem tor! Und halte da enwenig vor!! Und lat man uns dann schier hin ein,! So schüllen wir vil endleich sein |
9465 | ! Mit rauben und mit stechen.! Hie mit wir mügend rechen! Alles unser laid und schaden.! Nicht mer so kan ich euch gesagen.»! Do sprach der alt her Pütreich: |
9470 | ! «Dein rat der ist uns nicht geleich! Und pist dir selben wider auch! An deiner red recht sam ein gauch.! Du sprichst, der veinten sei ze vil,! Und wilt dann, daz wir halb daz spil |
9475 | ! Treiben mit in allen aus:! We, wie kämin wir ze haus?! Dar umb wil ich ein anders sagen:! Wir schüllen unser wägen laden! Mit plunder und mit härnesch gar |
9480 | ! Und schiken unsers tails ein schar! Vil taugenleichen in den wald.! Den andern tail wir senden bald! Mit dem paner auf die weit,! Da sich derheben schol der streit. |
9485 | ! Und wann die veintschar zeucht gen in,! So trachten dis ze fleuhen hin! Gen dem holtz, die wägen nach!! So wirt den veinten also gach,! Ze jagen und ze rauben ser, |
9490 | ! Das seu sich ströwent in dem her,! Einer her, der ander hin.! Secht, so ist der beste sin,! Das unser hauff mit allem gar! Mach sich auf die ierren schar |
9495 | ! Mit schiessen, schlahen und mit stechen,! Stossen, müsten und auch brechen!! Mügen wirs auch an gevahen,! Die schuldigen wir schüllen hahen,! Kainen lassen wir genesen. |
9500 | ! Und ist, das es also mag wesen,! So reiten wir in einem truk! Gen Lappenhausen auf die prugg:! Und wär joch, das die morderin! Nicht wolt tuon nach unserm sinn |
9505 | ! (Sam eim menschen mordes vol! Niemand mag getrauwen wol),! Dannocht müessen seu derzagen,! Wan seu sehent so derschlagen! Îr vormacht und îr gesind, |
9510 | ! Und dergeben sich geswind.! Wolten seu des nicht entuon,! Des achtin wir recht sam ein huon! Und lauffin an die hültzin maur! Mit feur: das wirt in gar ze saur! |
9515 | ! Wär aber, das daz weib! Tät uns auf ze rechter zeit,! So schüllen wir beraite sein,! Uns ze machen all hin ein! Und nicht ze gaslen in den strassen; |
9520 | ! Won man möcht her abher lassen! Von den heusern holtz und stain! Und uns derschlahen all gemain.! Wir schüllend in das erste haus! Prechen drat und dar nach aus |
9525 | ! In das ander iemer dar! Und töten, was da lebet, gar! An die unsern freund allain.! Dar nach so neinin wir gemain! Alles, das man gnemen mag, |
9530 | ! Und taillins gäntzleich pei dem tag;! Und, was uns nicht ze nutze werd,! Das verbrenn man gar in herd!»I Nicht anders saget er in do.I Des rates wurdens alle fro; |
9535 | I Und, was her Pütreich hiet gedacht,I Daz ward auch alles vollepracht.I Des wurdens sälich und auch reichI Und machten sich auch all geleichI Wider haim hin auf den weg. |
9540 | I Und do seu chamend zuo dem steg,I Do sahens, wie der Triefnas,I Der von dem streit geflohen was,I Sass auf einem birlinch höch.I Secht, do huob sich ein gezöch |
9545 | I Gen dem höschochen!I Das blaib nicht ungerochen! An den ersten buoben:! Die vielend in die gruoben,! Die Pertschi vor mit seiner craft |
9550 | ! Umb die festi hiet gemacht! Und bedeket schon mit gras,! Das er geschaden möcht dest bas.! Er hiet vil dornen spitz gericht! Übersich auch zuo der gschicht, |
9555 | ! Ob seu chämin ze der stunde,! Das mans mit den füessen funde.! Das geschach: sich stiess dar an! Vil oft ein blosser sakman.I Das tet in we und macht in zorn: |
9560 | I Hietens Pertschins tod gesworn,I Das wolten seu do erste endenI Und wurden her und dorthin sendenI Umb laitern; mäntel und auch pleiden! Und umb ein chatzen, die seu treiben |
9565 | ! Scholten an die maur hin an.! Dar zuo woltens pikel han,! Ze untergraben hie und dört,! Und anders, daz zuo stürmen ghört.I Secht, das pracht man ieso dar! |
9570 | ! Do ruoft der Strudel ze der schar:! «Ir herren, merkt, was ich wil sagen!! Ich han gehört pei meinen tagen:! Mit werffen man das haus derwert,! Mit schiessen man es nider zert. |
9575 | I Dar umb schult es die armbrüst ladenI Und an hin schiessens nicht verzagen:I Also mag er sich nicht gerüeren.I Die katzen schol man an hin füerenI Und stossen im die maur enzwai.» |
9580 | I Secht, das halff nicht umb ein ai!I Der turne der was innan volI Und nicht sam die andern hol.I Des hiess er do die laitren pringen,I Werffen an und auffhin chlimen |
9585 | I (Und verhiess mit seinem mund,I Dem ersten zgebenn zehen phunt),I Dar zuo schiessen imer dar.I Des ward der Triefnas do gewarI Und macht sich aus dem häw her auf. |
9590 | I Er warff den ersten in den pauch,I Das er ab der laitern vielI Also hart auf seinen giel,I Das er ieso muost beleiben,I Den lesten tag alda vertreiben. |
9595 | I Triefnas wisst ez vor hin wolI Und hiet den seinen geren volI Gesamlet an dem morgen fruoI Und ein pavesen auch dar zuo:I Die schirmpt in vor den gschossen gar. |
9600 | I Des staig der aller röschest dar,I Einer, der hiess Spötzinnkübel.I Den warff er auf sein gissübel,I Das die laiter sampt mit imI Vielent also zprosten hin. |
9605 | I Do nu das die andren sahen,I Niemant gtorst im fürbas nahen.I Also wolten seu in habenI Mit den pikkeln untergrabenI Und erröchet von dem haus, |
9610 | I Sam man mangen räuchet aus:I Do was daz ertreich gar ze lindI Und ertrukt ein michel gsind.I Secht, das schuoff in müe und leiden!I Des wurdens werffent mit der pleiden; |
9615 | I Die stain gestekten in dem grasI Und vestneten die maur dest bas.I Wie gern seu hieten gschossen doI Aus der büchsen gen im so!I Do hieten seu des pulvers nicht; |
9620 | I Dar umb îr stürmen was enwicht.I Do huoben seu ze tröwen anI Mit den worten gen dem man.I Des fluochet er in so zestettI Mit fertzenn, das er gen in tett. |
9625 | I Noch woltens in mit kinden wortenI Aus dem nest do han gesorten:I Do mocht er in getrauwen nicht;I Won ein sprüchwort also spricht:! Vor alter veinten süessen botten |
9630 | ! Und vor fischen zwîr gesotten! Hüete dich an alles spotten!I Des chamen seu da überain,I Das seu allesampt gemainI Laiten sich hin umb das haus, |
9635 | I Bis in der hunger trib hin aus.I Des waren îr der scharen drei:I Iedeu schluog auf ein basteiI Und lagend da mit starker machtI Hin bis an die vierden nacht |
9640 | I Mit grosser zerung und auch wart.I Trun, do hungert Pertschin hart!I Do was der held besessen.I Was scholt der arman essen?I Secht, des was er doch nicht faul! |
9645 | I Er schluog des häwes in sein maulI Und baiss dar in, er cheuwet ser.I Das sach der Strudel in dem her;I Er schre: «Dar von! Es ist ein wicht:I Wir mügen hie geschaffen nicht; |
9650 | I Er isst das häw mit sampt dem stro.»I Des fluhen seu da hin aldoI Und drafften sich hin übern steg.I Pertschi nam ein andern weg,I Überd haid, der selben zeit |
9655 | I Und kam da hin, da sich der streitI Hiet derhaben und dergangen.I Des sach er da von toten mannenI Mangen grossen hauffen ligen.I Die warend auf enander gdigen |
9660 | I Von des pluotes güssen so.I Gen Lappenhausen cham er doI Und sach, wie da verderbet wasI Haus und hoff, daz laub mit grasI Man und weib mit sampt dem kind, |
9665 | I Er und guot also geswindI Und sein liebeu hausfrauw tod:I Das pracht im jamer, angst und not.I Das wasser im zum augen gie,I Ein stärkeu ammacht in gevie, |
9670 | I Das er wol ein halben tagI Sam ein andrer toter glag.! Des cham er zuo im selber do;! Ein sendes gschrai derhuob er so:! «Owe, jämerleicher tag, |
9675 | ! Das ich dich ie gelebet hab!! Des muoss ich iemer leiden pein! Mit chlagen an dem hertzen mein! Und mangen pittern jamer dulden! Nicht anders dann von meinen schulden, |
9680 | ! Das ich so weisleich was gelert! Und mich so wenig dar an chert.! Wie chlaine wolt ich es gelauben –! Nu sich ich selber mit den augen;! Wer heut lebt, der stîrbet morn! |
9685 | ! Wie schier ein man auch hat verlorn! Alles, das er ie gewan!»! Da mit gedacht er auch dar an,! Wie sich älleu dinch vergend,! Die an unsern werchen stend, |
9690 | ! Dann allaine gottes vorcht,! Gottes minne unverworcht.I Also fuor er hin so baldI Enmitten in den Swartzwald.I Da verdienet der vil gwär |
9695 | I In gantzer andacht an gevärI Nach disem laid das ewig leben.
Das well uns auch der selbig geben,Der wasser aus dem stain beschertHat und auch ze wein bekert!
Amen. |