B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

C V I .   A b l o s s ū g   g u t t e r   we r c k

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Wer hie anzündt syn ampel wol
Vnd brennen loßt syn liecht / vnd ol
Der selb sich ewig frœwen sol



Ablossūg gutter werck

Der ist eyn narr / der zů der zytt
So gott syn letzstes vrteyl gyt
Sich vrteyln můß vß eygenem mundt
Das er verschlagen hat syn pfundt
5
Das jm entpfolhen hat syn her
Das er do mit soltt gwynnen mer
Dem wyrt das selb genomen hyn
Vnd er geworffen jnn die pyn /
Des glich ouch die jr ampell hant
10
Verschüt / vnd nit mit œl gebrant /
Vnd went erst sůchen ander œl
So yetz vß farend ist die sel /
Vier kleyne ding sint vff der erd
Sint wyser doch dañ menschlich gberd /
15
Die omeyß die keynr arbeyt schont /
Eyn hæslin das jm velsen wont /
Die hew stæff / die keyn künig hant
Vnd ziehen doch zů veld allsant /
Eyn aydes gat vff syn henden vß
20
Vnd wont doch jn der kunig huß /
Wer hunig fyndt vnd wafen scharff
Der æß nit me dann er bedarf
Vnd hűt vor füllung sich der sűß
Das ers nit wider spüwen můß
25
Ob joch eyn wyser gæhling stirbt
Sin sel doch nyemer me verdyrbt /
Aber der narr / vnd vnwis man
Verdyrbt / vnd müß syn husung han
Inn ewigkeit jn synem grab
30
Den frœmden loßt er sel / vnd hab /
Keyn grœsser dor wart nie gemacht
Dann der das kunfftig nit betracht
Vnd zytlichs für das ewig acht
Es brennt manch boum jnn hellen glůt
35
Der nit wolt tragen gůte frůcht