B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

C .   v ō   f a l b ē   h e n g s t   s t r i c h ē

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Wer yetz kan strichen wol den hengst
Vnd ist zü allem bschisß der gengst
Der meynt zů hoff syn aller lengst



vō falbē hengst strichē

Mir kem eyn verdeckt schiff yetz recht
Dar jn ich setzt der herren knecht
Vnd ander die zů hoff gont schlecken
Vnd heymlich by den herren stecken
5
Do mit sie sæssen gar alleyn
Vnd vngetrengt von der gmeyn
Dann sie sich nit wol mœgen lyden
Der eyn klubt fædern / der stricht kryden
Der liebkoßt / der runt jnn die oren
10
Das er vff kum jn kurtzen joren
Vnd sich mit deller schlecken ner /
Mancher durch lyegen würt eyn herr
Dann er den kutzen strichen kan
Vnd mit dem falben hengst vmb gan
15
Zů blosen mæl / ist er geschwynd
Den mantel hencken gen dem wynd
Zůdüttlen hilfft yetz manchem für
Der sunst langzyt blib vor der tür
Wer schlagen kan / hor vnder woll
20
Der selb zů hoff gern bliben soll
Do ist er worlich lieb / vnd wert
Der erberkeyt man do nit bgert
Mit torheit důnt sie all vmb gon
Went mir die narrenkapp nit lon
25
Doch strigelt mancher offt so ruch
Das jnn der hengst schmytzt jn den buch
Oder gytt jm eyn drytt jnn die ryppen
Das jm das deller fellt jn die krippen
Der selben wer gůt műssig gon
30
Wann man sust wißheit wolt verston /
Wann yeder wer / als er sich steltt
Den man für frumm / vnd redlich helt
Oder stelt sich als er dann wer
Vil narren kappen stünden lær