B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X C V I I .   v ō   t r a g k e i t   v n d   f u l h e i t

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Tragkeit fyndt man jn allen gschlechten
Vor vß jnn dienst mægten / vnd knechten
Den kan man nit genůgsam lonen
Sie künnen doch jr selbst wol schonen



vō tragkeit vnd fulheit

Keyn besser narr jn aller sach
Ist / dann der allzyt kan thůn gmach
Vnd ist so træg / das jm verbrennt
Syn schyenbeyn / ee er sich verwennt
5
Wie rouch den ougen ist nit gůt
Was essich ouch den zenen důt
Des glich der træg / vnd ful důt schyn
Dænen / die hant gesendet jn /
Eyn træger mensch ist nyemans nutz
10
Dann das er sie eyn wynterbutz
Vnd das man jn loß schloffen gnůg
Sytzen bym ofen ist syn fůg /
Sellig der werckt mit synem karst
Wer műssig gat / der ist der narrst
15
Die műssig gænden / strofft der her
Vnd gibt der arbeyt lon / vnd ere /
Der bϧ vyndt / nymbt der tragkeyt war
Vnd sægt gar bald syn somen dar /
Tragkeit eyn vrsach aller sünd
20
Macht murmelen Israhel die kynd
Dauid dett eebruch / vnd dottschlag
Dar vmb das er træg / műssig lag /
Das Carthago was gantz vmbkert
Dar vmb wart Rom ouch gâtz zerstœrt
25
Eyn grœssern schaden Rom entpfing
An dem das Carthago vnderging
Dann sie von stritt entpfing dar vor
Von jr / hundert vnd sehtzechen jor /
Der træg / der nit gern gat her fűr
30
Der spricht / der lœw stat vor der thűr
Der dorecht hundt jn heym behalt
Fulkeyt erdenckt eyn wœrwort baldt
Fulkeyt sich wider went / vnd fűr
Glich wie der angel an der thűr