B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

L X X X I X .   v o n   d o r e c h t ē   w e c h s e l

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Wer syn mul / vmb eyn sackpfiff gytt
Der selb / syns tuschens gnűsset nytt
Vnd můß offt gan / so er gern rytt



von dorechtē wechsel

Vil grœsser arbeit hatt eyn narr
Wie das syn sel zůr hellen far
Dann keyn Eynsydel vor ye hatt
In aller wůst / vnd heymlich statt
5
Do er dient vastend / bettend / gott /
Man sicht was hochfart arbeit hat
Wie mâ sich muttz / schmyer / nestel / briß
Vnd herte drück lyd / jnn manche wise
Der gydt tribt manchen über see
10
Durch vngewitter / ræg / vnd schne
In Norwegen / Pylappen landt /
Keyn růw noch rast / die bůler handt /
Die spyeler haben übel zyt /
Vil mer / der schnapp han / der do ryt
15
Vff den halßacker wogend sich /
Des prassers will gschwigen ich
Der allzyt voll ist / vmb syn hertz
Was drück der lyd / vñ heimlich schmertz
Des yfers zyt / ist nit die best
20
Er vœrcht eyn andern gouch jm nest
Syn eygen glyder kocht der nydt
Nyemans durch gottes ere sich lydt
Der jn gedult ansæh syn sel
Als Noe / Job / vnd Daniel
25
Gar vil sint / den das bϧ gefeltt
Gar seltten der das gůt erwelt
Erwœlen gůts eyn wiser soll
Das bϧ kunt all tag selbes wol
Wer gybt das hymelrich vmb myst
30
Der ist eyn narr / so vil syn ist
Sin duschen der genüsset nitt
Wer ewigs / vmb zergenglichs gytt
Vnd das ichs kurtz mit wortten bgriff
Gybt er eyn esel / vmb eyn pfiff