B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

L X I X .   B o s   d u n   v n d   n i t   w a r t ē

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Der würffet jnn die hœh den ball
Vnd warttet nit des widerfall
Wer will die lüt erzürnen all



Bos dun vnd nit wartē

Der ist eyn narr der andern důt
Das er von keym mag han für gůt
Lůg yeder / was er andern tűg
Das jn do mit ouch wol benűg
5
Wie yeder vor dem wald jn byltt
Des glich jm allzyt widerhyltt
Wer andere stossen wil jnn sack
Der wart ouch selbs des backenschlack /
Wer vilen seyt / was yedem gbrist
10
Der hœrt gar offt ouch / wer er ist
Wie Adonisedech hatt gton
Vil andern / als wart jm der lon /
Beryllus sang selb jn der ků
Die er het andern gerüstet zů /
15
Des glich geschach ouch Busyris
Diomedi vnd Phalaris /
Mancher eym andern macht eyn loch
Dar jn er selber fallet doch /
Eyn galg eym andern macht Aman
20
Do er wart selbst gehencket an /
Truw yedem wol / lůg doch für dich
Dann worlich / truw ist yetz mysßlich
Lůg vor / was hynder yedem stæck
Wol truwen / rytt vil pferd hyn wægk /
25
Nyt yß mit eym nydischen man
Noch wellst mit jm zů dische gan
Dann er von stund an vberschlacht
Das du nye hast jnn dir gedacht
Er spricht zů dir / fründt ysß / vnd trinck
30
Doch ist syn hertz an dir gantz linck
Als ob er sprech / wol günd ichs dir
Als hetts eyn diep gestolen mir /
Mancher der lacht dich an jn schertz
Der dir doch heymlich æß din hertz