B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

L I V .   v o n   v n g e d u l t   d e r   s t r a f f

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Wem sackpfiffen freüd / kurtzwil gytt
Vnd acht der harpff / vnd luten nytt
Der ghœrt wol vff den narren schlytt



von vngedult der straff

Eyn gwisses zeichen der narrheyt
Ist / das eyn narr nyemer vertreyt
Noch mit gedult gelyden mag
Das man von wysen dingen sag
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Eyn wyser gern von wißheyt hœrt
Do durch syn wißheit wurt gemert
Eyn sackpfiff ist des narren spil
Der harppfen achtet er nit vil
Keyn gůt dem narren jn der welt
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Baß dann syn kolb / vnd pfiff gefelt
Kum loßt sich stroffen der verkert
Narren zal ist on end gemert /
O narr gedenck zů aller fryst
Das du eyn mensch / vnd tœtlich bist
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Vnd nüt dann leym / æsch / erd / vnd myst
Vnd vnder aller creatur
So hat vernunfft jn der natur
Bist du das mynst / vnd eyn byschlack
Eyn abschum / vnd eyn trůsensack
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Was überhebst dich dins gewalt /
Dyns adels / richtům / jugent / gestalt /
Sydt als das vnder der sunnen ist
Vnnütz ist / vnd dem wißheyt gbrist /
Wæger das dich eyn wyser stroff
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Dann dich anlach eyn narrecht schof
Dann wie eyn brennend dystel kracht
Als ist eyn narr ouch wenn er lacht /
Sellig der mensch der jn jm hat
Allzyt eyn schrecken / wo er gat
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Der wysen hertz / truren betracht
Eyn narr alleyn vff pfiffen acht
Man sing vnd sag / man flœh vnd bitt /
Ab syn elff ougen kumbt er nit
Vmb keyn stroff / ler / er ettwas gitt