B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X L I I .   V o n   s p o t t   v o g e l e n .

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Es ist der narren gůt entbern
Die allzyt mit steyn werffen gern
Vnd went keyn straff vnd wyßheyt lern



Von spott vogelen.

Ir narren / wellen von mir leren
Anfang der wyßheyt / vorcht des herren
All kunst der heilgen ist gespreit
In den weg / der fürsichtikeyt
5
Von wyßheyt würt der mensch geert
Von jr all tag' / vnd jor gemert
Eyn wyser ist nütz der gemeyn
Eyn narr syn kolben dreitt alleyn
Vnd mag vor wyßheyt hœren nitt
10
Er spott der wysen zů aller zyt
Wer eyn spott vogel leren will
Der macht jm selbst gespœttes vil
Wer strofft eyn boßhafftigen man
Der henckt jm selbst eyn spætlin an
15
Eyn wysen stroff / der hœrt dich gern
Vnd yllt / von dir me wyßheyt lern
Wer eyn gerechten stroffen důt
Der hat von jm syn stroff für gůt
Der vngerecht geschændet vil
20
Vnd würt doch selbst geschænt bywil
Der hæher eyn spottvogel ist
Vnd ist doch vil / das jm gebrist
Wann man eyn spœtter würfft für thűr
So kumbt mit jm / all spott hyn fůr
25
Vnd was er zanck vnd speywort tribt
Das selb dann vor der tűren blybt
Hett Dauid nit syn selbs geschont
Nabal wer syns gspœts gelont /
Sannabalath syn spottes ruwt
30
Do man die mur Hierusalem buwt
Die kynd wurdent von Beren gdœt
Die glatzeht schulten den prophet
Semey hat noch gar vil sűn
Die gern mit steynen werffen tűn