B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

X X X I I .   V o n   f r o w e n   h u e t t e n

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Der hűtt der hewschreck an der sunn
Vnd schüttet wasser jn eyn brunn
Wer hűttet das syn frow blib frum



Von frowen huetten

Vil narren tag / vnd seltten gůt
Hat wer synr frowen hűtten důt
Dann welch wol wil / die důt selb recht
Welch vbel wil / die macht bald schlecht
5
Wie sie zů wegen bring all tag
Ir bœß fürnemen vnd anschlag
Leitt man eyn malschloß schon dar für
Vnd bslüßt all rygel / tor / vnd tűr /
Vnd setzt jns huß der hűtter vil
10
So gatt es dennaht als es wil
Was halff der turn dar jnn Danæ ging
Dar für / do sie eyn kynd entpfyng /
Penelope was fry vnd loß
Vnd hatt vmb sich vil bůler groß
15
Vnd was jr man zwentzig jor vß
Bleib sy doch frum / jn irem huß
Der sprech alleyn / das er noch sy /
Vor btrügniß syner frowen fry
Der hab syn frow ouch lieb vnd holt
20
Den syn frow nie betriegen wolt
Eyn hübsch frow die eyn nærrin ist
Ist glich eym roß dem oren gbryst
Wer mit der selben eren will
Der machet krumber fürchen vil
25
Eyn frōme frow sol haben gberd
Ir ougen schlagen zů der erd
Vnd nit hoffwort mit yederman
Tryben / vnd yeden gæfflen an
Noch hœren alles das man jr seitt /
30
Vil kuppler gont jn schoffes kleydt
Hett nit Helen vff pariß gifft
Eyn antwürt geben jn geschrifft
Vnd Dydo durch jr schwester Ann
Sie werent beid on frœmde mann