B  I  B  L  I  O  T  H  E  C  A    A  U  G  U  S  T  A  N  A
           
  Sebastian Brant
1458 - 1521
     
   



D a s   n a r r e n   s c h y f f .

I X .   V o n   b o s e n   s y t t e n .

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Wer hat bϧ sitten vnd geberd
Vnd guckt wo er zům narren werd
Der schleyfft die kappen an der erd



Von bosen sytten.

Vil gandt gar stoltz jn schuben har
Vnd werffent den kopff har vnd dar
Dann hyn zů tal / dann vff zů berg
Dann hyndersich dann vberzwerg
5
Dann gont sie bald / dann vast gemach
Das gibt ein anzeig vnd vrsach
Das sie hant ein lichtferig gműt
Vor dem man sich gar billich hűtt
Wer wyß ist / vnd gůt sitten hatt
10
Dem selb syn wesen wol an stat
Vnd was der selb anfaht vnd důt
Das dunckt ein yeden wysen gůt
Die wor wysheit voht an mit scham
Sie ist züchtig / still / vnd fridsam /
15
Vnd ist ir mit dem gůten wol
Des füllt sie got genaden vol
Besser ist haben gůt geberd
Dann alle richtum vff der erd
Vß sytten man gar bald verstat
20
Was einer jn sym hertzen hat
Mancher der sytten wenig schont
Das schafft / er hatt sin nit gewont
Vnd ist gezogen nit dar zů
Des hatt geberd er / wie ein ků
25
Die best gezierd / vnd hœhster nam
Das sint gůt sitten / zucht / vnd scham
Zů gůttem sydt sich Noe zoch
Doch flůg jm Cham syn sůn nit noch
Wer einen wysen sůn gebert
30
Der sytt / vernunfft / vnd wyßheit lert
Der soll des billich dancken got
Der jn mit gnad versehen hat
Syns vatters nase Albinus aß
Das er jn nit hatt gzogen baß