Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
IV. VON DEN PAUMEN.
B. VON DENWOLSMECKENDENPAUMEN.
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8.Von der holzgatz.
Cassia lignea haizt ain holzgatz. daz ist ain paum in Arabia, sam Plinius spricht, und ist ain staud, diu sich gerihts aufstreckt sam ain gert und ist ainer starken rt und purpervar an den pletern gleich ainem kranwitpaum und hât cinamomes kraft, aber sein kraft ist niht sô stark und dar umb muoz man ez zwivalden in den erzneien, dâ cinamomum ainvalt guot ist. diu gert der stauden wirt dreier daumellen lanch und hât dreierlai varb: die êrsten weiz, die andern rôt, die dritten und die obristen swarz. daz swarz stück lobt man allermaist und dar nâch daz næhst, aber daz underist, daz weiz ist, daz verwirft man; daz ist daz pest, daz aller swerzist ist. Platearius spricht, daz daz holz sei haiz und trucken und hât ain kraft ze verzern und ze sterken von seinem guoten smack. sein pleter gemischt mit lôröl, daz laudanum haizt, und mit wermuot, daz ist wunderleichen guot wider den kalten fluz auz dem haupt, der reuma haizt, und wider kalt sach der lebern und des milzes, und ist auch für der zwair verschoppung guot. ez sterkt daz hirn. wer seinen magen kreftigen well und wider all kalt sach schol man daz holz mit wein sieden und den kranken läuten geben ze trinken. |