BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

IV. VON DEN PAUMEN.

 

A. VON DEN PAUMEN

IN AINER GEMAIN.

 

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55.

Von dem ulmpaum.

 

Ulmus haizt ain ulmpaum oder ain ilmpaum. der hât die art, sam Isidorus spricht, daz er gar gern grüenet, wan ist daz er dürr worden ist, der in dann fäuht mit wazzer, er wirt wider grüen, und der in absneidet und in in die erde steckt und grebt, sô würzelt er und kümt zuo kreften. der paum ist zeitleich grôz und hât ain scharpf kritzlot rinten wenn er alt wirt, und hât pleter sam ain alberpaum, ân daz seineu pleter an der ainen seiten niht weiz sint, si sint ze paiden seiten grüen und sint dünn. der paum ist unfruhtpær und ist auch ze paw niht guot, iedoch praitent sich die weinreben etswenn dar auf, wan der paum schadet dem weinreben niht. aber setzet man ain haseln zuo dem weinreben, diu derrt im sein wurzeln und verderbt den weinreben, und daz tuot auch kolkraut, reht sam daz mâgenöl den habern verderbt und der flachs und daz unkraut daz korn.