Konrad von Megenberg
1309 - 1374
|
Buch der Natur
IV. VON DEN PAUMEN.
A. VON DEN PAUMENIN AINER GEMAIN.
|
___________________________________________________
| |
42.Von der aich.
Quercus haizt ain aich und ist als vil gesprochen als quernus, daz spricht ain klagpaum, wan als Isidorus spricht, die alten haiden heten ir abgötter in den aichen, und wenn si in iren kumer klagten, sô antwurtten in diu abgötter auz den paumen. daz aichein holz erfault niht gern die weil man ez trucken helt. Platearius spricht, daz des paums fruht galla haiz und daz diu fruht an kraft kalt und trucken sei in dem andern grâd; aber etleich puoch hât in dem êrsten grâd. ez sprechent aber andreu püecher, daz diu fruht des paumes ze latein glans haiz, und daz der laubapfel, der auf des paums laub wechst, galla haiz. in dem laubapfel wirt ain würmel, dar an prüefent die luftsager oder die wetersager künftigez weter, wan vindent si daz würmel mitten in dem laubapfel, sô kümt ain scharpfer winter nâch irr sag; wenn aber daz würmel an dem end ist, sô kümt ain sänfter winter. die aicheln sint ps, die leiht sint und dâ ain lüegel eingêt, aber die swæren und die ganzen die sint guot. si sint guot für daz wüllen und für die undäw, diu von der colera kümt. wer ain pflaster macht auz der aicheln pulver mit weizem ains ais und mit ezzeich und pint ez auf die niern und auf den kamp, dâ daz püschel stêt, daz ist guot für die ruor oder für den hinlauf des leibs, und daz selb pflaster ist guot wider daz flaischswinden, wenn sich daz flaisch an dem leib entsleuzt und swindet tunkel. die aicheln küelent mêr wan die kesten, aber die früht paid sterkent diu gelider und fuorent wol, iedoch allermaist diu swein, den menschen niht sô wol, man mische dann die kesten mit zukker. wenn man aichein pleter pulvert und wirft daz pulver auf sleg oder auf wunden, sô aint ez sich und füegt sich zesamen. wer die aicheln prætt und si izt, die sint guot für die harmwinden und ir pulver ist guot für den fäuhten lauf. |