BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

IV. VON DEN PAUMEN.

 

A. VON DEN PAUMEN

IN AINER GEMAIN.

 

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28.

Von der pirken.

 

Mirica haizt ain pirk und haizt auch ze latein vibex. des paums auzwendigeu rind ist weiz, wan si kümt von ainr clâren zæhen fäuhten. diu rind haizt ze latein liber in ainr bedäutung. der paum ist unperhaft und wechset gern an wüesten steten, die unperhaft sint, und wechset genuog hôch und hât vil swanker ästel, dâ man pesem auz macht. des paums fruht ist zæh und stinket und dar umb læzt er sich niht gern spalten. Albertus spricht über ain puoch, hât Aristotiles gemacht, von wachsenden dingen, sam paum und kräuter sint, wenn man des paums rind auzprenn, alsô daz wazzer dar auz gêt, sô sei daz wazzer stinkend und zæh und dâ mit schmirben die wagenläut ir wägen. des hân aber ich niht gesehen. ich waiz wol in dem maien, wenn der paum gar saffig ist und man ainen spân dar auz hawet, sô vleuzt gar vil saffes dar auz, und trinkent ez diu klainen kint auf dem gäw, wan ez ist süez und stinkt niht. [pirkenholz wer daz pei im tregt, daz ist für den krampf guot.]