Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
F. VON DEN WÜRMEN.
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25.Von dem weizsnecken.
Testudo haizt ain sneck gemainleich, ez sei ain wazzersneck oder ain ertsneck, swarz oder weiz. iedoch hab wir von in allen geschriben ân von dem weizen snecken. der kümt von faulem gras mit übermâz der fäuhten und der hitz. der wurm ist gar træg und vaizt und hât vil pluotes nâch seiner art. wenn man salz auf in sprengt, sô zefleuzt er vil nâhen aller ganz und gar, alsô daz sein nâhent nihts mêr beleibt, und wirt eitel pluot auz im in seiner art. daz ist guot zuo mangerlai erznei. Dâ pei verstê die läut, die versuocht habent daz salz der weishait, die zevliezent zemâl in andâht und achtent sich selber nihts in der werlt. ich main die götleichen weishait, aber diu menschleich kunst macht die üppigen maister hôchvertig und zeplæt. dâ von spricht sanctus Paulus 'scientia inflat,' daz spricht: diu kunst zeplæt, und maint ez in dem sinn und ich gesprochen hân.
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