Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
F. VON DEN WÜRMEN.
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14.Von dem âmaizleb.
Formicaleon haizt ain âmaizleb und haizt auch mirmicaleon, sam Adelînus spricht, wan mirmin in kriechisch ist ain âmaiz und leon haizt ain leb, dannen kümt daz gesament wort mirmicaleon, daz ist gesprochen ain âmaizleb. der wurm ist âmaizen geslähtes, er ist aber vil grzer denn ain âmaiz. die weil der âmaizleb klain ist, sô ist er fridsam und zeuht seinen zorn in sich; aber wenn er kreftig wirt und starch, sô versmæht er die alten gesellschaft und gesellt sich zuo den grzern, und wenn er ze letzt gar grôz wirt und starch, sô lauzt er in den haimleichen steten pei der âmaizen strâzen und setzet in lâg, reht als ain rauber, und wenn si an ir arbait gênt, waz si dann haim tragen wellent, daz nimt er in oder würget die âmaizen selber und frizt si, und in dem winter beraubet er die âmaizen irr narung, die si den sumer gesament habent, wan er hât im selber nihts für getraht noch erarbaitt in dem sumer. Pei dem wurm verstê die müeziggängel, die den arbaitern nihts lâzent irs swaizes und irr arbait. |