Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
F. VON DEN WÜRMEN.
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13.Von der âmaizen.
Formica haizt ain amaiz. diu smeckt sam ain hunt oder ain mensch, iedoch niht sô ganz und sô wol, sam Aristotiles spricht. daz aber si smecken, daz prüeft man dâ pei. wer swebel nimt und origanum, daz auf dem veld wehset (daz haizet ôrkraut und haizent ez etleich aiterkraut, aber ez haizt pilleich ôrkraut, wan ez ist den siechen ôrn guot und man erkennt ez dâ pei, daz ez ainen rôten stil hât und niht grôzeu pleter und ain rôt pluomen und pringt seinen sâmen kraizlot in ainer krôn weis und hât ainen gar scharpfen smak), wer daz kraut nimt und pulvert ez mit dem swebel und legt daz pulver auf ainen âmaizhaufen, sô vliehent si zehant und lâzent ir wonung, und in eingêndem môn hrent si allzeit auf ze arbaiten. under allen tiern hât diu âmaiz ain die art, daz si stark wirt in dem alter und wehset. wenn der môn vol ist, sô würkent si tag und naht, aber ander zeit niht. man siht ir steig und ir weg auf den herten kislingen, alsô mit grôzem vleiz arbaitent si und tragent ein. dar an mag ain iegleich mensch prüefen, daz ämzichait oder stætichait vil vermag, ez sei mit guoten werken gegen got oder mit andern dingen, si sein guot oder ps. die âmaizen tragent ir tôten auz und begrabent si. daz tuot kain tier mêr ân den menschen, sam Ambrosius spricht. si peizent daz korn enzwai daz si eintragent, daz ez icht anderwaid keimel und grüen, und welheu körner naz werdent, diu trückent si an der sunnen, daz si icht faul werden. |