Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
F. VON DEN WÜRMEN.
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11.Von dem harliz.
Crabro haizt ain harliz oder ain harniz. daz ist ain michel wurm und ist an der varwe sam ain webs. iedoch ist er grzer. die harliz habent die art, sam Plinius spricht, daz si in hölrn wonent oder under der erden. der harliz zell sint sehseckot und die andern sint rinden hölrig. ir auzzuht ist ungeordent und ungleich, wan ainr fleugt auz, der ander ist in dem wazzer, der dritt auf aim würmel, daz er izt. si ezzent flaisch und wahsent in dem vollen mônn. in dem winter verpergent si sich. die maister sprechent, daz ain zwaijærig kint von neun harlizstichen müez sterben. die harliz und die websen habent kainen küng sam die peinen habent, wan ain iegleich harliz wil selber herr sein und ain iegleich webs, und dar umb nement si vil schadens und verderbens. ir hong ist kaim menschen nütz. si prumment grausenleich mit irn stimmen und allermaist wâ si in holn steten sint. Pei den harlizen verstên ich ain iegleich üppig gemain, dâ ainr dem andern niht gehôrsam wil sein und ein iegleicher mit dem andern muotwillens pfligt. wærleich, ez sein laien oder pfaffen, si müezent verderben. daz hab wir gesehen an steten und an gotshäusern. niemd ich meld, daz ist verpoten, aber prüefen ist alles gepietens frei.
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