Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
D. VON DEN VISCHEN.
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9.Von dem snecken.
Concha oder coclea haizt ain snek und ist ze däutsch als vil gesprochen als ain flächlink oder ain eitlink, wan sô der môn abnimt, sô werdent ir schaln flach oder hol und eitel. wan als Rabanus spricht, alleu mertier, diu mit schaln beslozzen sint, diu nement zuo wenn der môn aufnimt und nement ab wenn der môn abnimt. ez spricht auch Rabanus, daz die visch margariten machen, daz sint vein perl. die mersnecken habent die art, daz si des nahtes an daz gestat gênt und werdent swanger von dem himelischen taw, und dâ von werdent die margariten in irm flaisch. Solînus spricht, die mersnecken unkäuschent ze gewisser zeit in dem jâr und gevâhent zuo. si begernt des himeltawes reht als ain fraw irs liebes begert und tuont ir schaln auf und ginent gegen dem tawe. und sô des mônen fäuhten, daz ist der taw, allermaist vellt, sô trinkent si daz begert taw in sich und werdent swanger und swær von dem taw. und als daz taw geschicket ist, alsô schickent sich die margariten, die dâ von koment; wan ist daz taw clâr und lauter, sô werdent die margariten gar vein und scheinig; ist aber ez trüeb, sô werdent si plaich oder rôtelot, und alsô gepernt die sneken mêr von dem himeltaw wan von dem merwazzer. |