Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
B. VON DEM GEFÜGELIN AINER GEMAIN
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42.Von dem eib.
Ibis haizt ain eib. daz ist ain vogel, der izt slangen und slangenair und dar umb begegent die vogel den vliegenden slangen, die auz dem land Arabia vliegent, und frezzent si, ê si koment in diu land nâhent pei Arabi, und dâ von wænent manig gramatici, daz sint der rede maister, daz ibis ain storch haiz, wan ain storch izt auch slangen. aber ich wæn, ez sei anderlai vogel, dem storchen geleich an der nâtûr, dar umb, daz die maister von der nâtûr sunderleich von in paiden schreibent. der fliegenden slangen vergift ist sô snel in irm werk, daz si den menschen ttt, ê er des smerzen enpfind. Solînus spricht, daz der vogel mit dem snabel seineu air geper, und wer seineu air izt, der stirbt. Isidorus spricht, daz der vogel sich selber säuber in dem leib mit seim snabel, alsô daz er des meres wazzer mit seim snabel in den aftern geuzet und cristiert sich selber. er gêt tag und naht pei dem mer oder pei andern wazzern und kümt doch dar ein niht, wan er izt neur daz âs, daz auz den wazzern kümt von vischen und von andern tiern. Pei den vogeln maht dû verstên die vesten rihter, die mit irem starken geriht die schedleichen läut vertreibent und verderbent. |