BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

III. HIR HEBT AN DAZ DRITT

STÜCK DES PUOCHS

VON DEN TIERN

IN AINER GEMAIN

 

B. VON DEM GEFÜGEL

IN AINER GEMAIN

 

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41.

Von der swalben.

 

Hirundo haizt ain swalb. der vogel wirt gespeiset in seim flug von den snâken und von den mucken oder von den fliegen in dem luft. Isidorus spricht, daz diu swalb von den grimmen vogeln nümmer gelaidigt werd, reht als ob si hailig sei. wenn den jungen swalben diu äugel wê tuont, sô pringt in diu muoter ain kraut, haizt celidonia, daz ist schellkraut, wan daz ist guot zuo den augen. Plinius spricht, daz allein der vogel flaisch ezz under allen vogeln, die niht negel habent an den vingern. daz verstên ich von den vogeln, die zemâl niht negel habent oder klâen. die swalben vliegent über mer und beleibent den winter dâ, alsô sprechent etleich. si habent auch wênig flaischs und daz ist swarz und habent vil federn und grôz flügel und dar umb ist ir flug gar snel. wer der swalben pluot nimt under dem rehten flügel, daz ist zuo den kranken augen guot. Solînus spricht, daz diu swalb von nâtûr vor wizz, wenne ain haus oder ain dach vallen well, und daz fleuht si danne. si begert auch niht grôzer hœh zuo irm nisten. ez sint etleich swalben, die tragent edel stain in irn leibeln und ist etleicher der selben stain swarz und etleicher rôt und haizt celidonius. der stain waz der kraft hab daz wirt her nâch kunt, wan er ist den môntöbigen läuten guot, die ze latein lunatici haizent, und vertreibt die schädleichen fäuhten in dem menschen. wenne man in mit wazzer wescht, sô kreftigt er diu kranken augen. man erkent die jungen swalben alsô die den stain habent, wenn si die snäbel zuo einander habent in dem nest zuo ainem zaichen irs frids gegen einander, wan die andern, die des stains niht habent, die habent diu häuptel von enander gekêrt. der swalben mist schatt den augen gar sêr wenne er dar ein vellt, als man list von dem alten Tobia, der dâ von plint wart. der swalben kindel sint des êrsten plint. die sien werdent fruhtbær allain von dem trahten des gailn gelustes. Aristotiles, Plinius und Adelînus sprechent, sei daz man der swalben kindel plent, in komen diu augen wider. die swalben werdent niht haimisch und auch die mäus, und daz ist ain wunder, seind doch der lewe und der elephant haimisch werdent, die verr grœzer sint. Aristotiles spricht, daz die swalben zwir airn in ainem jâr, iedoch verderbent diu winterzeiten von dem frost. daz verstên ich in den landen über mer, wan pei uns airnt si neur ains mâls.