Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
B. VON DEM GEFÜGELIN AINER GEMAIN
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14.Von den elbiz oder swan.
Cignus haizt ain elbiz oder ain swan. daz ist ain weizer vogel und sprechent die maister, er sing gar schôn, aber daz hân ich nie gehrt und hân ir doch vil gesehen. Jacobus spricht, der swan hât weiz federn und hât doch swarzez flaisch. er waiz von nâtûr seinen tôt vor, wan er singet frleich und lusticleich vor wenn er sterben schol. er hât sein sterk in den vetachen. sô der tôt her gêt, sô fleuht er sein pein in dem hirn und singt alsô süezicleich unz er stirbt. aber daz puoch hât ze latein: instante morte figit pennam in cerebro. daz spricht: wenne der tôt kümt, sô stekt er ain federn in daz hirn. daz hât niht sinnes, dâ von hât der schreiber gevælt und schol sprechen: fugit penam in cerebro, daz spricht: er fleuht des tôdes pein in dern hirn mit seinem süezem gesang, wie daz sei, daz daz herz indes leid. er ist ainer haizen nâtûr, dâ von ist er zornig. wenne er swimt mit ainem fuoz, sô meistert er sich mit dem andern an den weg den er wil, sam ain schefman. er izt wênig nâch der grzen, die er hât. er hât underlâzen zend in dem snabel, dâ mit tailt er sein ezzen. wenn er geslagen wirt auf daz haupt, sô stirbt er leiht, und mag doch anderr sêrung vil geleiden. |