Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
III. HIR HEBT AN DAZ DRITTSTÜCK DES PUOCHSVON DEN TIERNIN AINER GEMAIN
B. VON DEM GEFÜGELIN AINER GEMAIN
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9.Von der lerchen.
Alauda haizt ain lerch und ist als vil gesprochen als ain lobvogel, dar umb, daz er gar frleich in den lüften singet in der frleichen zeit, sam der lenz ist in dem maien. den vogel haizt Plinius galerica. wenne der himel trüeb ist oder wenne ez regent, sô singet er selten oder nümmer. diu lerch meldet den tag des morgens fruo, sô der morgenrôt næhent, mit gar frleichem gesang. wenne si auf der erd sitzet, sô singet si selten: si singet wunnencleichen in irm aufflug, wanne si fleugt sänfticleichen auf und fleugt snell nider reht sam ain stain. Aristotiles spricht, diu lerch fürht den habich sô sêr, wenn er si jagt, daz si den menschen in sein schôz flieg und læzt sich oft mit der hant vâhen, dar umb, wan der mensch hât oft ain gewizzen, daz er sich erparmt, aber der habich nümmer. |