BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

III. HIR HEBT AN DAZ DRITT

STÜCK DES PUOCHS

VON DEN TIERN

IN AINER GEMAIN

 

A. UND DES ÊRSTEN VON DEN DIU

DA GÊNT AUF ERDEN.

 

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69.

Von dem fuhs.

 

Vulpis haizt ain fuhs. der hât die art, wenne ez im umb daz leben gêt von siechtum, sam Ambrosius spricht, sô suocht er ain viehten und izt des harzes, daz ab dem stammen vleuzt, und macht sich alsô gesunt. etleich sprechent, daz der fuhs im selber nümmer kain hol grab, aber der dachs grebt alliu hölr, dâ die fühs inne wonent; wann wenne der dachs ain hol hât gemacht, sô kümt der fuhs dar ein gegangen und læzt im seinen mist dar ein. daz gestank hazzet der dachs gar sêr und kümt nümmer in daz hol. mit solhen untrewen beleibt dem fuhs daz hol. etleich sprechent, daz der fuhs ain stinkend maul hab, wan er ist auch stinkend hinden. er lâget auch allermaist haimleichem gefügel, sam hüenren und gensen. fühsein flaisch geprant ze pulver und daz gegeben herzslähtigen läuten in wein ist gar guot. sein pluot von der wammen ist guot für den ôrsmerzen. ist daz er mandel izt, sô stirbt er. in dem sumer sô überhitzet im diu leber. wenne in hungert und er nihtes vint daz er ezz, sô stiftet er sich tôt sein und legt sich auf die erden und zeuht den âtem gemach an sich, unz die vogel auf in gesitzent sam auf ain âs, sô væht er si danne und frizt si, wan er hât daz maul offen und rekt die zungen her für. Isidorus spricht, daz der fuhs selten rehte weg lauf, er lauf beseits und krumme weg. er enpfleucht den hunden etswenn mit dem, daz er pillt sam ain hunt oder er hæht sich an ainen ast, unz die hund daz spor verliesent. wenne er auch in ain drawh gevellt, sô peizt er im selber oft den fuoz ab, dâ mit er gevangen ist, und fleuht mit drein füezen. ist aber er hart gevangen, sô stift er sich tôten, unz man in auz der drawhen gezeucht, sô springet er sein strâz.