Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
II. Von den himeln undvon den siben planêten.
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14.Von des himels abgrunt.
Man siht auch oft des nahtes, als ob ain gruntlôs tiefen gê in den himel. daz ist dar umb, daz vinsterr dicker rauch sich gesament hât zuo ainem kraiz, und dar umb gêt umb und umb ain liehter dünner dunst, der scheint weiz von des mônen lieht oder von der andern stern lieht. wenne man nu swarz in weiz setzet, sô scheint daz swarz vil verrer von uns stênde wann daz weiz. dar umb wenne die mâler beschetigung oder vensterwerch mâlen wellent, sô setzent si weiz klâr varb zuo swarzer: sô scheint uns diu swarz sam ain tiefen pei der weizen. reht alsô ist in den lüften, wenn der himel den wahtern des nahts offen scheint. ez scheint uns auch der himel in mangerlai varb, rôt, gel, grüen und mit andern varben, dar umb, daz die räuch zwischen uns und den himeln mangerlai geschickt sint, dünne und dicke, klâr und trüeb, wäzzrig und erdisch. |