Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
I. Von dem Menschenin seiner gemainen Natur.
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37.Von dem Milz.
Ez spricht Aristotiles, daz der mensch hab ain milz sam ain swein, lang und smal. daz milz ligt in der denken seiten und zeuht in etleicher mâz an sich die unsauberkait des pluotes, und daz geschiht aller maist in den menschen, die den viertägleichen riten habent. daz milz leidet oft und beswært den menschen, ez sei dan, daz man auf der denken hant oder auf dem denken arm dâ für lâz. Galiênus spricht, daz melancolia ir sideln hab in dem milz, und wenn diu melancoli ain oberhant nimpt und sich zeucht zuo dem haupt, sô kümpt dem menschen sweigen und betrahten, und swærikait, wainen und trâkheit, vorht und sorg und klainmüetichait. under den vint man etleich, die wænent, si sein tôt, und ander die wænent, si sein glesein. Plinius spricht, daz daz milz ain hindernüss sei des laufens, und dar umb sleht man den laufern die milzâdern. ez sint auch etleich läut, die wænent, daz sich des menschen lachen mêre nâch des milzen grzen und sich minder nâch des milzen klainen. |