Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
I. Von dem Menschenin seiner gemainen Natur.
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28.Von dem flaisch.
Daz flaisch ist krank, waich und zart und wirt leicht zerbrochen. diu pest schickung des flaischs ist, daz ez niht ze mager noch ze vaizt sei und daz brüeft man dar an, daz diu glider mæzik sint und zimleichen dervollet. des flaischs vaizten ist pei dem nabel und pei den lenden. wir brüefen auch dar an wol, wenn daz flaisch wol geschickt ist, daz der leip leicht enpfint wol oder wê. aber ungeschickt flaisch ist daz niht leicht enpfint. Galiênus spricht, daz daz flaisch dar zuo nütz sei, daz ez die klunsen zwischen den painen und den âdern derfülle und daz ez diu gelider ze samen hab. daz flaisch daz hât mangerlai gestalt in mangerlai glidern, wann daz flaisch in der lungen ist von rôter rôsenvarb und ist satrôt in dem herzen, in der lebern ist ez purpervar, in der milz ist ez swarz oder swarzlot. |