Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
I. Von dem Menschenin seiner gemainen Natur.
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22.Von den mäuslein.
Etleich maister sprechent, daz sechs mäuslein in dem menschen sein, zwai in den henden, zwai in den armen und zwai in den painen. den sechsen gesellent etleich noch vier stuck, die haizent si auch mäuslein. diu vier stuck sint daz herz, daz hirn und diu zwai gezeuglein an den mannen, und diu letzsten dreu setzt Galiênus. aber daz hirn haizt er niht ain mäuslein. Nu sprechent die andern maister, daz ez niht zimleich sei, daz man diu edeln stuck des leibs mäuslein haiz, wan ain mäuslein, als wir ez hie nemen, ist ain geschirr der willicleichen wegung an den glidern und ist gesamnet auz flaisch und auz âdern und auz nâtürleichen panden, und spricht Rasis, daz ir fünfhundert und aht und zwainzig sein nâch der lêr Galiêni. Nu schreibt unser buoch neur von den grôzen mäuslein. dû scholt auch wizzen, daz diu zwai mäuslein an den armen pei den elnpogen niht wunden geleiden mügen: werden si aber verwunt, sô stirbt der mensch. iedoch leidet daz leben, daz man den arm absneidet mit den mäuslein. daz selb spricht man auch von den mäuslein an den painen und an den henden. iedoch sprechent si, daz der tôt niht sô gewis sei an den mäuslein sam in den armen. |